Freiheit hatte sich selten so gut angefühlt und ich konnte noch immer nicht wirklich glauben, dass Louis und ich sie endlich erreicht hatten. Nachdem Louis Simon draußen die Meinung gegeigt hatte, hatte er sich endlich aus dem Staub gemacht, während die Journalisten blieben und darauf hofften, ein paar exklusive Bilder und Antworten von uns zu kriegen. Doch dafür hatten wir heute keine Kraft mehr, wir wollten einfach nur noch nach Hause und unseren endgültigen Sieg verarbeiten. Louis und ich bedankten uns sicher hundertmal bei James und seinem ganzen Team, bevor wir aufbrachen. Liam, Niall und Zayn waren schon unterwegs und wollten die heutige Nacht bei Zayn Zuhause verbringen, denn sie meinten, Louis und ich sollten den nächsten Tag einfach nur zu zweit genießen und das lehnte ich sicher nicht ab. Zumal Louis mir vor Beginn der Show versichert hatte, mich am nächsten Tag auf ein Date auszuführen und ich war mehr als aufgeregt zu erfahren, was er für uns in Planung hatte.
,,Home, sweet Home", Louis schloss mit einem breiten Grinsen die Tür auf, ließ mich zuerst eintreten, bevor er mir folgte. Ich konnte nicht aufhören zu lächeln, meine Gefühle waren eine einzige rosa Wolke des Glücks und bei Louis sah es nicht anders aus. ,,Hab ich dir je gesagt, wie wunderschön du bist Haz?" Louis strich mir die Jacke von den Schultern, während er mich sanft küsste. Meine Lippen kribbelten und doch fühlte der Kuss sich anders an, als all unsere vorherigen, denn nun gab es nichts mehr, was unserer Beziehung im Weg stand. Wir konnten uns nun voll ausleben, ohne weiter in Sorge und Angst zu leben. ,,Ich glaub so ein, zweimal", gab ich mit einem Schmunzeln zurück, Louis schüttelte lachend den Kopf. Doch dann wurde ich wieder ernster, näherte mein Gesicht dem von Louis, meine Oberlippe streifte seine Unterlippe und meine Hände konnten die Gänsehaut fühlen, die sich auf Louis Armen ausbreitete.
,,Wir haben es geschafft Lou, kannst du das glauben? Wir haben uns geoutet, du hast deine Angst überwunden und nach allem, was wir durchgemacht haben, können wir endlich glücklich und öffentlich zusammen sein." Louis streichelte meine Wange, ein liebevolles Lächeln lag auf seinen Lippen, welches meine Beine zum weich werden brachte. ,,Ich kann es noch nicht wirklich glauben, mein Gehirn ist noch dabei, alles zu verarbeiten. Aber mein Herz, das ist einfach nur glücklich und sich sehr bewusst darüber, was der heutige Abend zu bedeuten hat." Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich voll auf Louis Lippen, die sich auf meine legten. Sie waren weich, zart und schienen genau auf meine zu passen, als wäre das schon immer vorherbestimmt gewesen. Am liebsten würde ich diesen Moment einfrieren, um ihn immer wieder erleben zu können, doch unsere gemeinsame Zeit fing gerade erst an und das wollte ich natürlich nicht verpassen.
Mein Freund löste sich ein Stück von mir, seine Hände immer noch auf meinen Wangen, seine Augen strahlten mit den schönsten Edelsteinen um die Wette. ,,Lass uns ins Bett gehen, ich hab morgen ein bisschen was für uns geplant und der heutige Tag war so schon anstrengend genug." ,,Sehr gerne, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf morgen freue", ich legte meine Hände auf die von Louis, was mir ein ganz besonderes Gefühl der Verbundenheit gab. ,,Ich hoffe es wird dir gefallen. Ich möchte noch einmal mit dir abschalten, bevor die ganzen Nachrichten uns erschlagen werden." ,,Das wird schon Lou", langsam zog ich meinen Freund in Richtung Badezimmer, ,,glaubst du denn, die schreiben nun schon viel über uns im Internet? In den sozialen Medien?"
Der Gedanke, so in der Öffentlichkeit zu stehen, machte mir ein wenig Angst, schließlich war es auch nicht meine Intention hinter der Teilnahme von X-Factor gewesen, berühmt zu werden. Natürlich wollte ich einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen, aber nur soweit, dass es mir möglich war, von meiner Musik leben zu können. Nun war ich doch schon weitaus bekannter, allein schon weil ich an Louis Seite stand und mich nun auch noch gegen Simon Cowell aufgelehnt hatte, aber trotz dem Respekt vor dem öffentlichen Leben würde mich das niemals dazu bringen, nicht mit Louis zusammen sein zu wollen. Es gab genug Berühmtheiten, die ihr Privatleben für sich behielten und genauso wollten Louis und ich es auch handhaben. Schließlich hatte Louis mir schon einmal gesagt, wenn man nicht von den Paprazzi gefunden werden möchte, findet man immer einen Weg, sich vor ihnen zu verbergen und das gab mir ziemlich viel Hoffnung.
,,Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Ohne überheblich klingen zu wollen, morgen werden wir wahrscheinlich jedes Titelbild jedes Magazins zieren. Und schon jetzt sind wahrscheinlich genug Artikel über uns im Internet, über das, was heute passiert ist und über das, was möglicherweise noch passieren wird. Die Menschen lieben es, zu spekulieren. Von den sozialen Netzwerken brauche ich wahrscheinlich gar nicht erst anfangen, die sind sicher sowas von zugekleistert mit uns. Aber damit können wir uns auch noch übermorgen beschäftigen, denn der Tag morgen gehört nur uns beiden, ohne Internet, ohne Drama. Ich finde, dass haben wir uns nach dem heutigen Tag verdient." Louis reichte mir meine Zahnbürste und fing selbst schon damit an, sich die Zähne zu putzen. ,,Ich finde eine Pause von den ganzen Medien klingt gut", entgegnete ich mit einem sanften Lächeln und hauchte einen kleinen Kuss auf Louis Schulterblatt, bevor ich auch damit begann, mir die Zähne zu putzen.
Zehn Minuten später befanden wir uns im Bett, die Aussicht auf Los Angeles war selbst von hier durch das Fenster atemberaubend. Auch wenn es mittlerweile schon nach Mitternacht war, Lichter erhellten die Stadt trotz der Dunkelheit und es war wohl nicht nur ein Mythos, dass diese Stadt Träume wahr werden ließ. Denn so wie ich hier in Louis Armen lag, langsam dahin dämmerte mit einer tollen Aussicht und den Tag Revue passieren ließ, da konnte ich einfach nur glücklich sein. Nach all den Jahren meiner Unsicherheit, nach all den Jahren, in denen Louis unter Simon gelitten hatte und nach all den letzten Monaten, die wir füreinander gekämpft hatten, hatten wir es wirklich verdient, glücklich zu sein. Louis war schon eingeschlafen, der Tag heute hatte uns wirklich geschafft, er war eine emotionale Achterbahn gewesen und mit einem letzten Blick auf meinen Wuschelkopf schloss auch ich langsam die Augen und schlief ein.
,,Hazza, aufstehen." Ich fühlte einen zarten Kuss auf meiner Stirn und blinzelte ein paar Mal, bevor ich in Louis schönes Gesicht sah. Er war schon angezogen, saß auf der Bettkante und lächelte auf mich herab. ,,Was hast du vor? Komm zurück ins Bett", bat ich müde, gähnte einmal und streckte mich im Liegen. ,,Ich hab dir doch versichert, dich heute auf das beste Date deines Lebens auszuführen und es fängt jetzt an. Zuerst habe ich mir überlegt, dass wir zusammen frühstücken gehen, wie klingt das?" Louis blaue Augen sahen mich so freudestrahlend an, dass die positive Stimmung mich sofort ansteckte und ich nickte ebenso glücklich. ,,Das klingt perfekt", ich schlug die Bettdecke beiseite, schlüpfte in frische Klamotten, wobei mir Louis Blicke keinesfalls entgingen und verschwand dann kurz im Badezimmer.
Sobald ich fertig war, fand ich Louis schon im Flur vor, er schnürte gerade die Schleifen seiner Vans und hielt mir gleich darauf meine Boots hin, die ich dankend annahm. ,,Wo gehen wir denn frühstücken?", fragte ich neugierig, einerseits konnte ich es kaum erwarten, mit Louis in die Öffentlichkeit zu treten, denn nun war es uns endlich möglich, eine Beziehung zu führen, die wir nicht länger verstecken mussten, andererseits waren wir momentan wahrscheinlich Gesprächsthema Nummer Eins und ich war mir nicht so sicher, ob es klug war, sich nun in der Öffentlichkeit zu zeigen. Doch Louis, der meine Gedanken scheinbar lesen konnte, grinste nur. ,,Mach dir keine Sorgen Haz, ich hab alles geplant."
Mit Louis Auto fuhren wir tatsächlich fast eine Dreiviertelstunde, bevor er es in einer Seitenstraße parkte. Wir schienen in einem kleinen Vorort zu sein, der fast ausschließlich große Villen zu bieten hatte. ,,In dieser Gegend sind fast alle in irgendeiner Art und Weise prominent und interessieren sich nicht für andere Berühmtheiten, es wäre also ein Wunder, wenn wir hier erkannt, beziehungsweise angesprochen werden", erklärte Louis, sobald wir ausgestiegen waren und kaum stand ich neben ihm, verschränkte er unsere Finger miteinander. In meinem Bauch entstand ein wohlig warmes Gefühl und ich hätte vor Freude heulen können, bei dem Gedanken, dass wir nun frei waren und ohne Probleme auf öffentlicher Straße Händchen halten konnten. Nun reichte Louis mir nicht die Sonnenbrille, um mich zu verstecken, sondern einfach nur, weil die Sonne wirklich blendete und so absurd der Gedanke auch klang, er machte mich glücklich.
Hand in Hand setzten wir unseren Weg fort in ein kleines Café, das wirklich süß gestaltet war. Und Louis hatte Recht, man konnte sehen, dass die Menschen hier Geld hatten und ihnen andere Prominente einfach nicht wichtig waren. Dies spiegelte sich nicht nur in der Einrichtung des Cafés wieder, sondern es war auch an den wenigen anderen Gästen erkennbar. Louis schob mir den Stuhl zurecht, damit ich mich setzen konnte und tatsächlich bekam ich dadurch rote Wangen, die ich zu verstecken versuchte. Doch Louis entdeckte sie trotzdem, sobald er mir gegenüber saß und ergriff meine Hand, um einen Kuss auf den Handrücken zu hauchen. ,,Du bist so süß." ,,Danke Louis. Für einfach alles", gab ich zurück, denn diese blauen Augen machten mir immer wieder klar, was für ein Glück ich hatte, meine große Liebe in meinem besten Freund gefunden zu haben. ,,Ich danke dir Haz", er drückte noch einmal meine Hand, bevor er mir eine Menükarte reichte, ,,und jetzt bestell dir, so viel du magst, denn wir haben heute ein bisschen was vor uns."
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Das erste öffentliche Date beginnt, was könnte Louis wohl noch alles für Harry geplant haben?😽 Und könnt ihr verstehen, dass sie einen Tag warten, bevor sie sich all die Reaktionen im Internet zu der Live Show anschauen?🥺
All the love xx