Er seufzte und atmete einmal laut aus: ,,Du bist anstrengend geworden Ari."

Ich riss meine Augen auf und fing an mit meinen Fäusten auf seinem Rücken zu trommeln. Aber es brachte natürlich nichts, denn der Herr aka Fxckboy aka Schönling aka Penner stellte mich mit einem Ruck auf die Beine und drückte mich dann in sein Auto, ohne dabei meine Hände loszulassen.

Mit einem Mal und ganze zwei Minuten später, hatte Enes es geschafft mich anzuschnallen, meine Hände mit Kabelbindern zu befestigen und mir gedroht, mich zu küssen, wenn ich nicht direkt meinen Mund hielt. Und so saß ich nun seit fünf Minuten in seinem Auto und warf ihm böse Blicke zu. Immer wieder mal warf ich ihm Sätze wie: ,,Du bist ein Kidnapper" oder ,,Du bist ein Psycho" gegen den Kopf und er grinste nur und zeigte mir seine aufgereihten Zähne, zusammen mit seinem Grübchen als Lächeln. Und trotzdem war die Atmosphäre im Auto angenehm. Leider auch vertraut.

Nach einer gefühlten halben Stunde parkte Enes erstmal etwas abseits von der Schule und löste die Kabelbinder von meinen Händen.

Ich schaute zu ihm hoch und näherte mich seinem Gesicht, während ich ihn tritt: ,,Ich hasse dich."

Er schüttelte ungläubig den Kopf: ,,Tust du nicht."

Bevor ich nachdenken konnte, sprach mein Mund schon diese Worte aus: ,,Du auch nicht."

Plötzlich beugte er sich noch weiter runter zu mir und war meinen Lippen auf einmal so nah, dass mir ganz schwindelig wurde. Der Wind wehte leicht durch meine Haare und ich würde gekühlt, aber nach der Abkühlung wurde mir immer ein bisschen schwindeliger. Ich hob eine Hand, doch er ergriff diese und biss mir genau in der nahen Stellung in den Finger, sodass ich aufschrie. Ich bekam eine Gänsehaut.

Ich riss die Augen auf: ,,Du ..-!"

Er zog seine Augenbraue grinsend nach oben: ,,Was denn?"

Noch bevor er seine Hand entfernen konnte, biss ich ihm in die Hand und kniff seine Wange so doll, dass sie rot wurde. Er sagte nichts und versuchte sich zu lösen, aber ich wusste, dass es ihm wehtat. Er will zeigen, dass er stark ist. Nö.

Wie aus dem Nichts griff er plötzlich nach meinen Haaren und zog leicht an ihnen, aber ich musste kichern. Obwohl ich sauer und verletzt war, konnte er auch oft genug lustig und leider auch süß sein.

Ich ließ langsam los und mir wich der Zorn aus dem Gesicht. Trotzdem ging ich auf Abstand und dies bemerkte Enes auch, aber er schwieg lieber und fuhr direkt auf den Parkplatz, wo uns alle ansahen. Wie immer. Bei so einem dicken Auto war es auch nicht anders zu erwarten.

Einen Moment später stiegen wir aus und Enes hielt plötzlich meine Tasche in seiner Hand. Ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben und er bemerkte dies auch direkt, aber er sagte nichts dazu.

Ich stupste ihn an: ,,Enes?"

Er fing an zu nuscheln, sodass ich ihn kaum verstand: ,,Hmm."

Irgendwas war mit ihm. Aber ich fragte nicht nach.

Ich fragte ihn: ,,Können wir nicht normal zur Schule gehen?"

Er drehte sich verwirrt zu mir: ,,Was meinst du damit?"

Ich verdrehte die Augen: ,,Es nervt mich langsam, dass alle uns angucken."

Er drückte mir plötzlich mein Lieblingsgetränk in die Hand: ,,Alle stehen auf sowas. Du nicht?"

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWhere stories live. Discover now