Zusatzkapitel No. 4

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Ardianas Sicht: 

Während ich immer schneller ins Parkhaus lief, saßen mir die die breiten, tattoowierten Freunde schon im Nacken. Ich drehte mich immer wieder um und meine Panik war mir ziemlich schnell abgelesen. Jedoch wich die Angst im nächsten Moment auch wieder, als ich mich an die Augen des Kindes erinnerte. 

,,Gott sei dank hat er mich nicht geschwängert!"

Es reichte schon, dass eine Frau dumm genug war, sich von ihm schwängern zu lassen, aber ich? Verdammt.

Ich saß mittlerweile im Auto und fuhr im Slalom durch die Straßen, damit ich die beiden endlich abhängen konnte. Aber sie waren hartnäckig. Sie fuhren mir durch jede Gase hinterher und waren in manchen Momenten schneller als ich. Ich spielte zwischendurch mit dem Gedanken, Enes anzurufen. Aber im nächsten Moment dachte ich mir, das verdient er gar nicht. Also umklammerte ich zitternd das Lenkrad, setzte mir meine Kapuze auf und drückte weiter aufs Gas. An der nächsten Ampel waren wir nun auf Augenhöhe und ich spürte die Blicke auf mir ruhen. Jedoch drehte ich mich kein Stück zu ihnen. Ich hörte sie hupen und hupen, aber ich widmete ihnen keinen Blick. Bis auf einmal gegen meine Scheibe geklopft wurde. Ich sprang erschrocken auf und fuhr über die rote Ampel. Das sahen die beiden nicht direkt kommen, also war ich ihnen ein paar Hundert Meter voraus.

So schnell ich konnte, fuhr ich in Richtung des Hotels, denn langsam verstand ich den Ernst der Lage: die Jungs hatten es wirklich auf mich abgesehen. 

Zitternd umklammerte ich das Lenkrad und schnallte mich ab, denn langsam lastete alles auf mir. Ich setzte mich auf, atmete einmal durch und kam am Parkhaus an. Ich fuhr die Rampe hoch und sah mich nebenbei im Parkhaus um. Es war wie stillgelegt. Puh

Bevor ich ausstieg, sicherte ich um mich herum noch einmal ab und holte das Messer unter Enes' Autositz hervor. Im ersten Moment kam es mir surreal vor, aber es könnte ja vielleicht doch helfen. Unter anderem hielt ich auch schon mein Pfefferspray in der Hand und versteckte das Messer in der Tasche. Ich drehte mich noch einmal nach hinten, öffnete die Autotür, stieg aus und sprintete zum Fahrstuhl. Die Fahrstuhltüren schlossen sich und ich fuhr runter in die Lobby, denn noch war ich nicht mental bereit dafür, Enes anzusehen. Enes.

Als mir wieder durch den Gedanken schoss, was gerade alles passiert war und auch was Enes getan hatte, riss ich die Augen auf und auf einmal öffneten sich die Fahrstuhltüren. Ich zuckte zusammen, denn plötzlich standen zwei große Gestalten mir gegenüber. 

„Rote Ampeln sind voll dein Ding, Kleine."

Ich riss die Augen auf und schrie los. 

„Ich werde entführt, hilfe!"

Einer von denen sah mich ziemlich sauer an und drückte mir genervt die Hand auf den Mund, der andere lachte nur auf. Mit beiden Armen versuchte ich mich an ihnen vorbeizudrücken, doch sie drückten mich zurück in den Fahrstuhl und schlossen ihn, bis er in die 7. Etage fuhr. Ich sprang einen der beiden an und wollte gerade mit dem Pfefferspray sprühen, da entfernte ich mich auch gleich wieder von dem Gedanken, wenn man zusammen im Fahrstuhl saß.

„Keiner entführt dich. "

„Was eine Nummer. Wieso holt er sie nicht selbst?"

„Frag sie mal."

Ich riss nochmal die Augen auf. Oh nein

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt