6. In den Armen eines Traums

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Ardianas Sicht:
Ich lag in meinem Bett und versuchte aufzustehen, doch komischerweise konnte ich mich nicht richtig bewegen.

Warum?

Jemand hielt mich fest in seinen Armen und derjenige hatte auch nicht vor mich loszulassen. Ein leichter Hauch verbreitete sich auf meinem Nacken und sofort standen meine Nackenhaare ab.

Nachdem ich mich endlich etwas bewegen konnte, drehte ich mich um und sah..Enes? Er schlief. Und ich? Ich versuchte mich zu befreien. Was machte der eigentlich hier und warum lag ich mit ihm in meinem Bett? Ich hatte keine Ahnung. Ein Gefühl sagte mir, ich sollte liegen bleiben aber ich wusste, dass es falsch war, also versuchte ich mich einfach weiter zu befreien.
Doch dann?

Enes murmelte: ,,Versuch es nicht."

Ich zickte direkt: ,,Warum liegst du hier? Steh auf du..-"

Er murmelte ziemlich übermüdet: ,,Lass mich schlafen."

Ich trat ihn und fauchte: ,,Shko (geh)!"

Er stöhnte kurz vor Schmerz auf, nuschelte dann aber: ,,Pscht."

Ich hörte plötzlich eine Tür. Es war meine Zimmertür! Die Tür öffnete sich und ich sah in diese gefährlichen Augen.

Loan.

Enes löste sich sofort von mir und erhob sich schnell. Loan kam aber schon auf uns zu und zog Enes aus dem Bett. Plötzlich hörte ich ein Klatschen. Dieses Klatschen kam von Loan. Er hatte Enes eine geklatscht, sodass er auf den Boden fiel. Ich schrie und versuchte Loan von Enes wegzubekommen, doch es brachte einfach nichts. Dann holte Loan noch einmal aus und...

Ich riss die Augen auf und realisierte erst jetzt, dass ich geträumt hatte. Völlig überschnappt und panisch atmete ich ein-und aus und fuhr mir des Öfteren durch die Haare. Ich stand schnell auf und rieb mir die Augen, die erst nur verschwommen sahen. In dem Moment blinkte mein Handy und ich sah, dass Lina und Luisa in der Gruppe geschrieben hatten. Mein Handy verriet mir dazu noch, dass es 23:02 Uhr war. Also waren Meine Eltern und Loan bestimmt schon da.

Ich ging leise aus meinem Zimmer und öffnete die Tür zu Loans Zimmer. Er war noch wach und scrollte in seinem Handy rum. Als er mich sah, legte er sein Handy zur Seite und ich setzte mich zu ihm.

Ich murmelte verschlafen: ,,Loan ich kann nicht schlafen."

Er klopfte auf den Platz neben sich und ich setzte mich kurz neben ihn.

Er fragte etwas verwirrt: ,,Was los Prinzessin?"

Ich winkte ab: ,,Nichts. Ich bin nur aufgewacht und kann nicht mehr schlafen."

Er nickte, fragte dann aber: ,,Wie findest du es hier?"

Ich sprach ein wenig mit ihm und er fragte mich, was ich noch so gemacht hatte, nachdem ich alleine zu Hause gewesen war. Ich beantwortete ihm die Frage und ging nach ein paar Minuten auch wieder in mein Zimmer.

Ich ging an mein Fenster und schaute in seins. Da sich das Fenster genau gegenüber von meinem befand, konnte ich zum Teil in sein Zimmer schauen. Es sollte dir dich egal sein man! Soll er sich machen, was er will! Er ist ekelig und du hältst du mich von ekeligen und unanständigen Menschen fern! Trotzdem, ich schaute weiter in sein Zimmer. Und wie ich sah, war sein Licht noch an und er war noch wach. Ich öffnete das Fenster und kalte Luft kam mir entgegen. Es war am schneien. Der Schnee war so wunderschön, er glänzte. Ich liebte es einfach wenn es schneite.

Es kamen Erinnerungen hoch, als Lina, Luisa und ich mit dem Schlitten den Berg runterfuhren und dann zur Seite kippten, da wir zu fett waren mit unseren Schneeanzügen. Das war eine wundervolle Zeit. Ich vermisste die beiden jetzt schon und ich würde mir so gern wünschen, mit den beiden zusammen Silvester zu feiern.

Enes' Sicht:
Ardiana hatte ich nicht mehr gesehen. Also war sie wohl nach Hause gegangen. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass sie nicht einfach so gegangen war. Nachdem Ardianas Familie auch gegangen war, rief ich sofort Janine rüber, damit mir die Sache aus dem Kopf ging. Beste Leben diese.

Janine hatte mir mein Oberteil ausgezogen und nun lehnte ich mich in meinem Zimmer oberkörperfrei an die Wand und sie küsste meinen Hals entlang. Plötzlich überkam mich ein komisches Gefühl wie aus dem nichts. Ich drückte sie von mir und sie schaute mich fragend an.

Ich sprach: ,,Geh mal."

Janine fragte verwirrt: ,,Hä, wohin denn? Wir haben doch gerade erst angefangen?"

Ich sagte etwas genervt: ,,Bist du taub? Ich habe gesagt, du sollst dich von hier verpissen!"

Erst dann verließ sie das Zimmer über den Balkon und rannte nach draußen. Ich ging duschen und dann zog ich mir nur eine graue Jogginghose rüber, da es mir mit dem T-Shirt zu warm war. Es beschäftigte mich schon die ganze Zeit, sie nicht hier zu haben und ihr zu sagen, dass ich sie eigentlich nicht küssen wollte. Ich rief meinen besten Freund Erion an und erzählte ihm alles. Kurz zu ihm:  Albaner, 1,88m groß, muskulös, Player.

Erion lachte schadenfroh: ,,Ouuuh du hast Scheiße gebaut Bruder."

Ich lachte: ,, Chill mal, sie ist doch nur ein Mädchen."

Erion sprach und man könnte das Grinsen in ihrer Stimme nicht überhören: ,,Aber so wie du sie beschreibst, ist sie nicht nur irgendein Mädchen."

Ich seufzte: ,,Ich hab auch keine Ahnung."

Er überlegte kurz, bevor er dann anfing zu reden: ,,Frag sie, ob sie mit dir in die Stadt kommt und zeig ihr dann die Stadt. Dann erklär ihr, dass du das nicht wolltest."

Ich lachte: ,,Danke Bruder. Ich küsse dein Auge vallahi (ich schwöre)."

Erion lachte: ,,Kein Ding für den King haha, naten e mir (gute Nacht). Ey und schwul nicht rum."

Ich grinste ihn an: ,,Naten e mir Zemer (Herz)."

Somit legte ich grinsend auf und ging zum Fenster um es zu öffnen, da es im Zimmer sowieso voll stickig war. Ich öffnete das Fenster und schaute zu Ardianas Fenster. Und was passierte? Genau, ich sah sie. Sie stand am Fenster und hatte es ebenfalls geöffnet. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Dutt gebunden und sie starrte gedankenverloren in die Nacht. Als sie mich plötzlich sah, zog sie ihre Augenbrauen zusammen, zeigte mir ziemlich frech den Mittelfinger und verschwand dann sofort hinter ihrer Gardine. Ich glaube sie hatte bemerkt, dass ich oberkörperfrei war und hatte sich einfach nur geschämt. Aber trotz der "Geste", die sie mir gerade mit ihrem Finger präsentiert hatte, musste ich grinsen.

Ardianas Sicht:
Als ich ihn oberkörperfrei sah, war es mir so peinlich ihn weiter anzusehen. Also versteckte ich mich hinter meiner Gardine, aber davor machte ich das Fenster zu und kniete mich auf den Boden. Du hast dich auch weggedreht weil du sauer warst, vergiss das nicht. Das sowieso.

Ich wurde schlagartig aus den Gedanken gerissen als irgendwas knallte. Ich erschrak mich erstmal richtig heftig, stand dann aber auf und sah zu meinem Fenster. Oh nein! Er hatte eine Schneekugel gegen mein Fenster geworfen! Ich öffnete das Fenster ziemlich sauer und schaute raus. Doch niemand war am Fenster von Enes zu sehen. Wo war er? Plötzlich spürte ich etwas Schnee im Gesicht. Ich schaute in alle Richtungen bis mein Blick auf der Terasse von Enes hängenblieb. Er hatte sich nur seine Winterjacke übergezogen.

Ich fragte laut: ,,Bist du eigentlich verrückt?"

Er lachte ziemlich schadenfroh: ,,Ja..-"

Doch ich unterbrach ihn, indem ich ihm einen Schneeball mitten ins Gesicht warf.

Ich biss meine Zähne zusammen: ,,Jetzt sind wir quitt."

Ich grinste stolz und bevor ich das Fenster schließen konnte, rief Enes noch: ,,Schlaf gut du Hexe."

Ich grinste kurz. Scheiße.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt