23. Das Gerücht

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Enes' Sicht:
Montag
Mein Wecker klingelte gefühlt zum zehnten Mal und ich stand mühsam vom Bett auf. Ich spürte jetzt schon, dass es kein guter Tag werden würde und dies gab mir einen Grund einfach weiter im Bett zu bleiben. Jedoch entschied ich mich dagegen, warum, wusste ich auch nicht.

Also ging ich ins Bad und tat alles, was man im Bad am Morgen nötig hatte. Die hellen Fliesen begann ich während des Zähneputzens zu zählen und nachdem ich auch damit fertig war, begab ich mich in mein Zimmer. Ich zog die Vorhänge auf und sah rüber in Ardianas Zimmer. Aber ihr Licht war aus. Naja. Als ich damit fertig war, zog ich mich an. Ich zog mir einen Hoodie über, eine Hose, meine Lederjacke und zum Schluss meine schwarze Uhr. Snapback, fertig.

Ardianas Sicht:
Ich war vor 20 min aufgewacht und ich wusste nicht warum, aber direkt nachdem ich aufgewacht war, spähte ich aus dem Fenster und schaute rüber in Enes' Zimmer. Jedoch waren seine schwarzen Vorhänge noch zu und so ging ich rüber ins Bad. Somit begann mein Tag.

Nun war ich in der Küche und löffelte mein Müsli, aber irgendwie schmeckte ich nichts. Alles schmeckte nach Pappe.

Da meine Eltern nicht mehr da waren und schon gegen 6 Uhr morgens das Haus verlassen hatten, saß ich nun allein am Tisch, während alle noch schliefen. Selbst Ardian, der Frühaufsteher schlief, da er die ersten beiden Stunden frei hatten.

Ich saß schon seit 20 Minuten am Tisch und löffelte mein Müsli immer noch, obwohl ich überhaupt keinen Hunger hatte. Währenddessen schrieb ich noch Selin und fragte sie, ob sie mit mir zur Schule kam, aber sie antwortete nicht.

Irgendwann, 30 Minuten vor Schulbeginn trat ich leise in den hellen Flur und während ich mir meine Jacke und Boots anzog, zählte ich wieder die Fliesen. Du zählst heute nur Fliesen.

Heute ging ich extra fünf Minuten früher raus und versuchte Enes nicht zu begegnen, damit ich zur Schule einfach mit dem Bus fahren konnte. Ich wollte nachdem, was gestern passiert war, nicht mit ihm in einem Auto sitzen und die erdrückende Luft spüren und einatmen. Denn das wäre mehr als schwer für mich.

Also ging ich diese fünf Minuten früher los und wollte gerade die Haustür hinter mir schließen, als Enes vor meinem Haus an seinem Auto lehnte und mich mit verschränkten Armen erwartend ansah.
Er erwartete von mir, dass ich auf ihn zuging und ins Auto stieg. Aber das wollte ich nicht. Und ich würde es auch nicht tun. Also lief ich weiter und an ihm vorbei.

Er starrte mich nur an. Ich bemerkte es, denn seine Augen bohrten sich förmlich in meinen Rücken und ich konnte nichts weiter tun, als geradeaus weiterzulaufen.

Doch er kam mir hinterher und packte mich plötzlich am Arm: ,,Ari, bleib hier. Du liebst ihn nicht, ich weiß es. Ich weiß es verdammt, aber mein Instinkt..-"

Ich jedoch, blieb kalt. Er rüttelte an mir, alles Mögliche, aber ich legte ihm meine Hand auf den Mund und lief dann weiter.

Keine zwei Schritte weiter, zog er mich wieder zurück und drehte mich so stark zu sich, sodass ich mit voller Kraft gegen seine harte Brust knallte.

Man man man. Immer diese Nähe bei euch.

Ich keuchte auf und starrte ihn mit weiten Augen an, aber noch bevor ich irgendwas sagen konnte, bückte er sich plötzlich, packte sich meine Beine und schmiss mich über seine Schulter.

Ich schrie auf: ,,Enes lass mich runter."

Er zwickte mir als Antwort in den Oberschenkel und ich quiekte auf und zappelte drauf los.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora