20. Der Rosenstrauß

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Ardianas Sicht:
Für einen Moment sahen wir uns an und ich beruhigte mich mit meinem Hustenanfall schnell, doch ich konnte immer noch nicht realisieren, dass er vor mir stand. In Form und in Farbe.

Ohne etwas zu sagen setzte er sich direkt neben mir und da Erion eben auf Toilette war, verfluchte ich ihn. Lieber würde ich vielleicht neben Erion sitzen, statt neben Enes.

Wie aus dem Nichts lächelte Luisa plötzlich jemanden hinter mir ziemlich, ziemlich gefälscht an. Etwas verwirrt drehte ich mich langsam um, doch dann sah ich den Grund schon auf Enes' Schoß sitzen.

Dieses verdammte Schoßhündchen.

Das Mädchen aus unserer Schule, Enes' Schoßhündchen, weiblicher Tarzan, seine Klette, seine komische Sklavin und weitere Begriffe, die sie beschrieben. Sie lächelte mich übertrieben an und leckte sich über die Lippen.

Während wir weiter unser Essen verspeisten und die meisten schon beim Eis angelangt waren, steckte das Mädchen Enes die ganze Zeit die Zunge in den Hals und ließ ihn dabei nicht einmal richtig essen.
Es war mir wirklich unangenehm ihn so sehen zu müssen und es verpasste mir bei jedem Kuss, den er erwiderte, einen weiteren Stich in die Magengrube und auch meine Laune verschlechterte sich immer mehr. Ardian hatte dies auch schon länger bemerkt und ich glaubte sogar, er wusste, dass ich Enes..Stop!

Ardian schnaubte genervt: ,,Könnt ihr das auch wo anders machen? Wir wollten eigentlich essen."

Ich senkte meinen Kopf und kniff leicht in Luisas Oberschenkel. Natürlich nahm sie direkt meine Hand und deutete damit, das ich ruhig bleiben sollte. Aber es gelang mir nicht, egal wie oft ich es versuchte, der Schmerz in meiner Brust und meinem Magen wurde immer größer und meine Augen wurden langsam glasig, doch ich musste stark sein. Extra. Extra um ihm zu zeigen, dass ich stärker sein konnte. Dass ich stärker bin. Wäre das doch nur so einfach.

Ohne etwas zu sagen, ging ich auf die Toilette und Luisa kam mir sofort nach. Am Waschbecken angelehnt und starr in den Spiegel blickend, rissen mich mein Herz und Magen auseinander und ich wollte es nicht, aber ich weinte. Meine Tränen kamen einfach ungewollt und wie auf Knopfdruck ließ ich meinen Tränen freien Lauf, während ich schluchzte und Luisa mir beruhigend über den Rücken strich.

Ich biss meine Zähne vor Wut zusammen: ,,Ich will nicht weinen Luisa. Verstehst du? Ich will nicht wegen ihm weinen! Er ist es doch nicht mal wert Aber was soll ich machen? Er verletzt mich!"

Sie strich mir über die Wange: ,,Er wird es nie wert sein."

Nie?

Als ich mich dann irgendwann einigermaßen beruhigt hatte und nicht mehr so rot vom Weinen war, sah ich den weiblichen Tarzan auf mich zukommen.

Schoßhündchen lächelte mich gefälscht an und stupste mir mit ihren Hexennägeln an die Nase: ,,Ich schwöre, ich wollte nur mal sagen ya, das Enes mir gehört und du ihn nicht anfassen sollst. Wenn ich irgendwie sehen sollte, dass du ihn anfässt, wird es nicht gut für dich aussehen ich schwöre Süße."

Ich würde dir gerne eine klatschen Süße.

Luisa schob mich zur Seite und trat Tarzan gefährlich nah: ,,Und ich schwöre, du lässt Ardiana jetzt in Ruhe sonst ..-"

Jemand tauchte plötzlich hinter Luisa auf und knurrte: ,,Sonst spucke ich dir in dein ehrenloses Gesicht."

Völlig perplex drehten Luisa und ich uns zu Amir und sahen ihn genauso perplex an.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt