84. Harte Schale, weicher Kern

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Erstmal meine Lieben, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr euch das Lied von Christina Aguilera anhört (der Anfang ist wirklich sehr schön). Ich habe dieses Lied während des Schreibens durchgänging gehört und es hat mir einfach so sehr geholfen, ein Kapitel für euch zu schreiben und Ideen zu sammeln. Vielleicht hilft es euch ja, sich besser in die Geschichte reinzuversetzen.

Ardianas Sicht:
Seitdem mein Vater mich in meinem eigenen Zuhause fast bewusstlos geschlagen hatte, redete ich kein Wort mit ihm und er auch nicht mit mir. Er hatte mir einfach zu sehr wehgetan und das nur, weil der Junge, den ich damals liebte, Sachen tat, von denen ich nichts wusste. Die Betonung liegt auf Damals und Liebte. Ja genau, ich war mir ziemlich sicher, dass ich Enes Xhaka nicht mehr liebte. Genauso war es auch bei Loan, denn ich sprach seit 9 Monaten genauso wenig mit ihm. Ich hatte den Vertrauen zu meinem Vater und meinem Bruder einfach verloren und werde nie vergessen, was sie mir damals angetan hatten. Nun waren mittlerweile 9 Monate vergangen, in denen ich mich ziemlich verändert hatte. Ich hatte nun etwas dunklere Haare und trug einen Helix am Ohr. Es war zwar nicht so schlimm, trotzdem machte es für meine Familie einen Unterschied. Ich trug nun Gelnägel, was ich früher eigentlich verabscheute, da ich eigentlich naturschöne Nägel bevorzugte. Ich hatte mir vor 2 Wochen auch ein Bauchnabelpiercing stechen lassen und bis heute redete ich mir ein, dass ich es nicht wegen Enes getan hatte. Er hatte damals zwar  Bauchnabelpiercings geliebt, aber ganz bestimmt hatte ich mir das Piercing nicht wegen ihm gestochen. Und es war auch so. Ich hatte mein Aussehen nicht wegen ihm geändert.

Aber immer wenn mein Vater mich beim Essen ansah, warf er mir an den Kopf, dass ich billig geworden war. Der Grund dafür war natürlich Enes Xhaka. Aber alles, was mit Enes Xhaka zutun hatte, streikte ich ab. Warum? Weil ich mit ihm, mit uns abgeschlossen hatte. Ich hatte mit vielem abgeschlossen. Eine Sache von den vielen war, dass ich den Kontakt zu meiner Gang (Erion usw..) abgebrochen hatte, damit Enes mir so gut wie garnicht in die Quere kam. Vielleicht war es auch ein Fehler, denn ich hatte alle ins Herz geschlossen und Ardian war auch einer unter ihnen, aber was man nicht alles tat, um von einer Person wegzukommen, die dir einst die schönsten Worte ins Ohr geflüstert hatte.

Ich packte zuletzt noch mein Ladegerät in meine Tasche und nahm meine Tasche dann vom Bett runter. Ich legte sie mir um die Schulter, verließ mein Zimmer und ratterte die Treppen runter. Dort zog ich mir meine Yeezys an und während ich mir meine Schuhe zuband, summte ich den "Shindy - JFK" vor mich hin. Plötzlich tauchte ein Schatten vor meine Schuhe. Ich schaute hoch und sah eine verwirrte Mutter vor mir stehen.

Sie fragte: ,,Ku po shkon (wohin gehst du)?"

Ich: ,,Ich hatte dir doch gesagt, dass ich bei Tugba (wird Tuba ausgesprochen) schlafe. Ich schlafe heute bei ihr."

Sie zog eine Augenbraue nach oben. Ich band meinen anderen Schuh zu. Dann schaute ich wieder hoch.

Mami: ,,Ok, aber macht der Mutter kein Stress und lasst sie ihn Ruhe schlafen. Kichert nicht so viel."

Ich nickte: ,,Ja Mam. Bis morgen."

Ich drückte ihr noch schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand dann nach draußen. Als ich mich draußen umsah, stand mein Auto schon bereit auf meinem Parkplatz und ich stieg direkt ein. Als ich meinen Motor startete, rauschte plötzlich ein Auto an mir vorbei und natürlich war es kein anderer als Enes Xhaka. Er hielt am Straßenende an und wartete darauf, dass die Autos alle vorbeifuhren. Ich fuhr ihm hinterher, da ich auch in die Richtung musste und als ich dann mit dem Auto direkt neben ihm stand, fing er an, mit seinem Motor zu pushen und alles vollzuqualmen, sodass ich rein nichts mehr sah.

Seit 9 Monaten sprachen wir nicht 1 Wort miteinander und jetzt meint er auch noch, ein auf den zu tun, aber das konnte er sich natürlich alles abschminken

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Seit 9 Monaten sprachen wir nicht 1 Wort miteinander und jetzt meint er auch noch, ein auf den zu tun, aber das konnte er sich natürlich alles abschminken.

Ich fluchte: ,,Dreqi syt ti hangt (der Teufel soll deine Augen essen)!"

Ich hupte einmal und zwischen dem ganzen Qualm sah ich, dass er mich angrinste. Kurz danach gab er Vollgas und raste davon. Pah! Ich war so sauer!

Ich schrie: ,,Ich hasse dich Enes Xhaka!"

Ich fuhr mit Vollgas los und 10 Minuten später kam ich erst bei Tugba an, da es Freitagabend war und der Straßenverkehr ziemlich beschränkt war. Ich schnappte mir meine Tasche und stieg aus dem Auto. Dann klingelte ich bei Tugba und ihr Bruder Devin öffnete mir die Tür. Bevor er mir in die Augen sah, musterte er mich kurz und dann umarmte er mich. Wie ihr merkt, ist Devin ein ziemlicher Glotzer und ja, Tugba meint auch, dass er es auf mich abgesehen hat. Devin aber persönlich hat mir während der Zeit ohne Enes viel geholfen und auch Kraft gegeben.

Devin: ,,Heey Kleine."

Ich seufzte: ,,Du bist nicht gerade viel älter als ich."

Er löste sich von mir und erwiderte: ,,Ein Jahr."

Ich lachte: ,,Ok, darf ich jetzt rein?"

Er musterte mich nochmal kurz und dann betrat ich das Haus.

Er flüsterte: ,,Ey, darf ich auf dein Arsch klatschen?"

Ich riss meine Augen auf und drehte mich ruckartig um.

Ich wurde laut: ,,Was?"

Plötzlich umarmte mich von hinten jemand und ich schreckte zusammen.

Tugba: ,,Hey Albo."

Ich drehte mich um und umarmte sie.

Ich begrüßte sie: ,,Hey! Ich werde deinen Bruder gleich treten."

Devin fragte gespielt schockiert: ,,Warum denn?"

Ich warf ihm einen tödlichen Blick zu, bis plötzlich mein Handy klingelte. Während Devin mich weiterhin amüsiert angrinste, nahm ich mein Handy zur Hand und ging ran.

Ich fragte: ,,Ja Mam?"

Sie fragte: ,,Bist du da mein Schatz?"

Schuldgefühle plagten mich.

Ich: ,,Eh..-ja Mam."

Wir verabschiedeten uns kurz danach und ich legte auf.

Tugba motzte: ,,Lass uns hoch jetzt. Sonst kommt Burak gleich und wir sind immer noch nicht fertig. Du weißt Baby, heute Nacht machen wir alles unsicher."

Ja genau, wir gingen wie fast jeden Freitag feiern. Der Haken dabei war nur, dass meine Familie nichts davon wusste und ich so meine Mutter damit anlügen musste, dass ich mir einen schönen Abend bei Tugba machte und ihr Bruder bei Freunden schlief. Ich lächelte und drängte die Schuldgefühle in meinen Hinterkopf. Kurz danach zog mich Tugba die Treppe hoch und wir machten uns fresh für die Nacht.

Etwas später..
Während ich mir die Haare lockte und Tugba sich am Schminktisch schminkte, dröhnte das Lied "Rihanna ft. Drake - Work" aus der Box. Ich bewegte meine Hüften zu dem Lied und Tugba sang natürlich mit. In 20 Minuten würde Tugbas Freund, der gleichzeitig auch der beste Freund von Devin war, uns alle 3 von hier abholen und deswegen mussten wir uns noch etwas mehr beeilen. Doch plötzlich klingelte es. Was?

Tugba: ,,Devin geht."

Devin, der auf Tugbas Bett saß und mich beim Haare machen beobachtete, stand genervt auf und verließ kurz danach das Zimmer.

Ich: ,,Tugba sind die schon da?"

Sie klang voller Panik: ,,Ich glaub schon!"

Aber wir waren doch noch garnicht fertig?

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt