3. Das Treffen mit ihm

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Ardianas Sicht:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, führten zwei gedämpfte Stimmen dazu, dass ich meine Augen öffnete und mich in meinem Zimmer umsah. Niemand da.

Ich erkannte die Stimme von meiner Mutter, doch die andere sagte mir nichts. Ich fragte mich wirklich, wem die unbekannte Stimme gehörte.
Hatte meine Mutter wirklich schon Freunde gefunden? Eigentlich normal für Mütter meldete sich meine innere Stimme.

Ich öffnete langsam meine Augen und latschte ins Bad. Dort putzte ich mir meine Zähne und wusch mir mein Gesicht. Dann trocknete ich mein Gesicht ab und ging zurück in mein Zimmer, damit ich mich nun anziehen konnte. 10 Minuten später latschte ich die Treppe runter und begab mich somit in die Küche.

Ich entdeckte meine Mutter mit einer Frau, die ich noch nie gesehen hatte. Wer war diese Frau?

Meine Mutter riss mich aus den Gedanken indem sie mir die Frau vorstellte: ,,Ana, kjo ësht Sheila (das ist Sheila). Ihre Familie und sie jan prej Kosoves (kommen aus Kosovo). Sie hat zwei Söhne und eine Tochter. Der eine Sohn ist in deinem Alter. Foli qika jeme (begrüße sie Töchterchen)."

Ich ging zu der Frau und begrüßte sie freundlich: ,,Qysh je, aje mir (Wie geht's dir/Ihnen)?"

Sie begrüßte mich ebenfalls: ,,Mir, ti aje mir (gut und dir)? Mashallah sa e bukur (wie schön (du bist)! Du wirst meinen Sohn heute Abend kennenlernen. Ihr seid bei uns zum Essen eingeladen."

Ich lächelte und wandte mich dann meiner Mutter zu: ,,Ani (ok/ja) bis später. Ich erkundige ein bisschen die Gegend ja?"

Sie nickte: ,,Mach das."

Ich verließ die Küche, nachdem ich beide umarmt hatte und ging anschließend raus.

Mein Handy!

Ich klingelte einmal, rannte die Treppen hoch, nahm mir Handy und Kopfhörer mit und
eilte mit einem ,,Tschüss!" zur Tür. Kurz danach verließ ich das Haus und ging einen breiten Weg entlang. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und ließ das Lied "All I know" von Noizy in meine Ohren dröhnen. Natürlich summte ich leise zu dem Song und vergaß dabei aber trotzdem nicht über die Straßen zu gucken.

Ich lief ein bisschen durch die Gegend und irgendwann ließ ich mich auf einer Bank nieder. Nun lief das Lied von Farid Bang "Immer noch ins Gesicht schauen" und während ich mit Luisa schrieb, schaute ich kurz auf die Uhr. Es war bereits 16 Uhr und als ich von meinem Handy hochschaute, setzten sich zwei Jungs neben mich. Ich musterte sie und beide waren so in meinem Alter, vielleicht noch etwas älter. Sie schauten mich beide an und grinsten. Ich bekam ein wenig Angst, aber zeigte es nicht.

Plötzlich sprach der eine: ,,Ouuho, was machst du denn hier ganz alleine?"

Ich sprach so desinteressiert wie möglich: ,,Interessiert dich nicht."

Da sagte der andere: ,,Uh da wird jemand aber schnell zum Hayvan (Tier)!"

Ich konterte: ,,Vor mir steht ein Hayvan. Jetzt verpisst euch."

Der andere prustete los: ,,Die hat dich zerstört Bruder."

Der "Gekorbte" knurrte plötzlich: ,,Ich zerstöre sie gleich auch."

Er knackte sein Nacken und
seine Hände. Das tat Loan immer, wenn er sauer wurde und kurz davor war, jemanden zu schlagen. Als er gesehen hat, dass ein Junge sich fast nach dir vergriffen hatte, mitten auf dem Parkplatz eines Supermarktes.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt