83. Irgendwann kommt alles ans Licht

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Ardianas Sicht:
Enes: ,,Solange du mich liebst, verprügelt mich die ganze Welt."

Die Welt verprügelte ihn? Wirklich? War er nicht derjenige, der andere Leute zu Boden schlug?

Ich zog meine Augenbrauen zusammen, presste meine Lippen zu einer Linie und ballte meine Fäuste zusammen. Ich drehte mich kurz zu Lina und Luisa, was signalisieren sollte, dass ich mit ihm alleine seinen wollte. Sie verstanden mich natürlich sofort und verließen das Zimmer. Nachdem ich meinen Blick von der Tür gerissen hatte, aus der die beide gerade verschwunden waren, schoss meine Kopf in Enes' Richtung. Ich sah ihm direkt in die Augen und auch er hielt meinen Blick stand. Ich wusste, dass er versuchte, mich weich zu kriegen, doch dieses Mal würde er es auf keinen Fall schaffen. Dafür war er echt zu weit gegangen.

Ich presste hervor: ,,Die ganze Welt verprügelt dich also?"

Er nickte: ,,Schau mich an, dann weißt du es."

Meine Stimme klang fest: ,,Und was ist mit den, die du fast zu Tode geschlagen hast?"

Er zog seine Augenbrauen plötzlich zusammen und ballte eine Hand zu einer Faust. Seine Ader am Hals stach hervor und sein grün verdeutlichte sich in seinen Augen. Die grünen Sprenkel weiteten sich. Er war blass.

Er knurrte: ,,Ich habe niemanden zu Tode geschlagen!"

Meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter: ,,Nicht zu Tode geschlagen? Wie viel hat denn noch gefehlt? Ein Rippenbruch oder was?"

Enes: ,,Ardia..-"

Ich schrie: ,,Ich. Will. Nichts. Hören."

Er wurde lauter: ,,Schrei mich nicht an!"

Ich schrie lauter: ,,Ist dir eigentlich schon einmal klar geworden, was du getan hast? Du hast Menschen geschlagen, für Geld! Daran sieht man schon, dass du ein stinkreiches Arschloch bist, dass immer nur an Geld denkt! Wie lange machst du da schon mit? An so einem dreckigen Ort Geld zu verdienen? Wo fanden diese Kämpfe immer statt? Huh?"
(Dort, wo illegale Kämpfe stattfinden, ist es immer stickig und dreckig)

Er senkte seinen Kopf und sagte nichts, einfach nichts. Mehrere Minuten wartete ich auf eine Antwort, mehrere Minuten herrschte Schweigen. Aber ich ließ ihm Zeit.

Er senkte seinen Kopf und murmelte: ,,Hinter'm Puff bei einer Halle. Reeperbahn."

Meine Augen weiteten sich

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Meine Augen weiteten sich. Reeperbahn (Wenn ihr nicht Bescheid wisst, googelt einfach)? Ehrlich jetzt? Nun hatte er mich wirklich zerstört. Er hatte mein Herz in 2 Hälften gerissen und weggeworfen. Die linke  Hälfte in die eine Richtung, die Rechte in die andere.
Und ab dem Moment füllten sich meine Augen wieder mit Tränen und ich weinte leise vor mich hin. Als hätte ich nicht schon genug geweint. Ich hoffte so sehr, dass er den Schmerz in meinen Augen sah.

Enes: ,,Ari bitte, schau mich an. Da gibt es einen Unterschied, von dem, was du denkst. Du denkst jetzt bestimmt, dass da H*ren..-

Ich schaute nach oben.
Seine Augen flehten mich an, doch ich konnte nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Es ging einfach nicht. Ich konnte ihm nicht einfach in die Augen schauen und meinen, dass ich ihn mit Liebe ansah, denn das tat ich nicht. Pure Enttäuschung lag in meinen Augen. Und Schmerz.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt