4. Zum Essen bei den Xhakas

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Ardianas Sicht:
Teta (Tante) Sheila öffnete uns die Tür und begrüßte uns ganz herzlich. Wir betraten das Haus und Sheila führte uns in das Wohnzimmer. Im Wohnzimmer erwarteten uns schon ein großer Mann, sein ca. 20-jähriger Sohn, der mich komischerweise ziemlich an Enes erinnerte. Was willst du mit Enes? fragte mich meine bescheuerte innere Stimme. Dazu entdeckte ich noch ein 16-jähriges Mädchen und sie war ihrer Mutter wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.

Der Mann begrüßte uns alle: ,,Mirësevini (schön das ihr kommt/ da seid)."

Babi schüttelte ihm die Hand und bedankte sich: ,,Faleminderit (danke)."

Dann sprach der Mann: ,,Ky ësht Valoni, 20 vjet, Djali më i madhi. Kjo ësht Adelina, qika më e vogel, 16 vjet edhe qaj djali dyt shti vjen (das ist Valon, mein ältester Sohn, er ist 20 Jahre alt. Das ist Adelina, die jüngste, sie ist 16 Jahre alt und der 2 Sohn kommt jetzt gleich)."

Ich sah mir das Mädchen etwas genauer an. Sie machte einen süßen Eindruck und war dazu auch noch sehr hübsch. Ihre brauen Augen waren über und unter dem Auge mit langen, dichten Wimpern verziert und sie hatte ein markantes Gesicht. Ihre etwas schmalen Lippen passten sich ihrem Gesicht recht gut an und das Grübchen an ihrer rechten Wange ließ sie ziemlich süß aussehen. Weiter geht's mit Stalken. Ich betrachtete nun das Zimmer und mir persönlich gefiel es sehr. Die Beleuchtungen passten sich  den cremigen, dennoch auch dunklen Farben an und so ergab das ganze einem sehr guten Kontrast. 

Mein Blick glitt zu meiner Mutter und ich setzte mich neben ihr hin. Kurz danach kam ein Junge in das Zimmer und musterte uns alle. Seine grün-braunen Augen blitzten auf, als er mich ansah und er schaute mich etwas länger an. Diese Augen..kannte ich irgendwoher..

Er begrüßte meine Eltern und nun hob ich meine Blicke wieder und musterte ihn unauffällig. Seine braunen Haare wirkten sehr locker frisiert und seine Frisur war zu einem Undercut geschnitten. Er hatte eine Jeans mit einem Nikehoodie an und trug eine passende Snapback nach hinten. O mein Gott ein Leben dieser Junge. WASSSSS? Nein ok eine Hässlichkeit. Besser.

Er begrüßte nun meinen Bruder, bis er dann bei mir ankam.

Er war so schön, Mashallah! Warte mal? War das nicht Enes? Ich träumte?! Er war Albaner?! Das bemerkte ich aber früh! Tja.. Soviel zu meinem Kurzzeitgedächtnis..

Mir fiel plötzlich auf, dass er mich immer noch anschaute und das wurde mir dann auch unangenehm. War der so blind und sah meine Eltern nicht?

Er lächelte kurz und sprach: ,,Hey."

Er zwinkerte mir plötzlich zu. Er war ein Player? Ja? DAS WAR ER!

Ich zog meine Augenbrauen zusammen: ,,Hallo."

Er setzte sich neben mir hin und ich versuchte einen so großen Abstand wie möglich zwischen uns zu schaffen.

Enes flüsterte unauffällig: ,,Da ist die Schöne ja wieder. Ich wusste irgendwie, dass wir uns wiedersehen."

Ich flüsterte unauffällig: ,,Nenn mich nicht Schöne. Kannst du jetzt weggehen?"

Enes flüsterte auch: ,,Uha chill Tiger. Was ist los auf einmal?"

Kurz herrschte Stille.

Er sprach plötzlich ganz locker: ,,Erzähl mal was über dich."

Ich verdrehte genervt die Augen: ,,Es gibt nichts zu erzählen."

Enes grinste kurz: ,,Ich fresse dich schon nicht auf."

Ich seufzte: ,,Du nervst mich. Ich bin 17 Jahre alt und mache zurzeit mein Abitur. Meine Hobbys sind essen, essen und was noch? Essen."

Enes antwortete: ,,Uha ich hätte jetzt gedacht, dass du auf jeden Gramm achtest. Hast eine heftige Figur."

Ich nickte desinteressiert.

Enes sprach plötzlich:  ,,Ich bin 18 und arbeite bald bei meinem Vater, habe aber keine Lust. Ich trainiere täglich im Fitnessstudio und bin am Wochenende immer in Shishabars oder Clubs."

Ich sprach: ,,Keiner hat gefragt..-Warte. Clubs?"

Er nickte.

Stille,

Plötzlich fragte er: ,,Hast du einen Freund?"

Ich fragte sichtlich angepi*st: ,,Wieso möchtest du das wissen?"

Enes antwortete: ,,Ich frage. Sag mal."

Ich erwiderte: ,,Nö."

Enes sagte plötzlich: ,, Axha (Onkel) Mohamed?"

Ich fragte schockiert: ,,Kann es sein, dass deine Ehre im Arsch ist?"

Enes erwiderte grinsend: ,,Jungfrau bin ich schon länger nicht mehr Prinzessin."

Ich zischte leise: ,,Du bist abartig widerlich."

Enes' Sicht:
Ihr schoss die Röte ins Gesicht und sie schaute schnell weg. Ich lachte kurz und sie stand auf und ging in die Küche um meiner Mutter zu helfen. Da mir langweilig wurde, ging ich kurz in mein Zimmer und sah eine tolle Überraschung.

Ardianas Sicht:
Der Tisch war fertig gedeckt und ich rief alle zum Essen.

Es gab viele albanische Gerichte. Dolma (gefüllte Paprika) ,Pite (Etwas mit Teig) und das beste für mich war Oris me Mish (Hähnchen mit Reis).

Sheila bat mich Enes zum Essen zu rufen, da er vermutlich in seinem Zimmer war und gar nicht wusste, dass wir nun essen würden. Sie beschrieb mir also den Weg zu seinem Zimmer und ich ging dann auch schon nach oben. Ich klopfte leicht an der Tür und öffnete sie. Doch was ich dort sah, ekelte mich einfach nur an.
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My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt