Bonus-Kapitel: 'Der Unbekannte'

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× SPIELT KURZ NACH KAPITEL 85  ×

Blake:

Ich betrat die Bar in der ich mich mit Grigorios treffen wollte und mein Blick glitt durch den leicht beleuchteten Raum, bevor er an der Theke hängen blieb.

Es saß wie so oft auch derselbe Kerl in meinem Alter da.

Das war an sich nicht ungewöhnlich nur war er dieses Mal allein.

Sonst hatte er immer mindestens weibliche Begleitung.

Für einen Moment überlegte ich was los sein konnte, bis mich eine Ahnung überkam.

Ich näherte mich der Bar und setzte mich neben ihn. "Ein Bier, bitte", bestellte ich.

Der Barkeeper zapfte das Bier und stellte es mir dann hin.
Ich bezahlte es direkt und nahm dann seufzend einen Schluck.

"Was beschäftigt dich?", fragte ich den Gast neben mir.

Er drehte den Kopf zu mir und zuckte mit den Schultern. "Darf man nicht alleine die eigenen Sorgen ertränken?"

"Ist es eine Frau?", erwiderte ich ohne auf seine Gegenfrage einzugehen.

Er nickte und ich winkte den Barkeeper zu uns. "Glaub mir das Problem kenne ich", meinte ich. "Ich gebe die nächste Runde aus."

Der Barkeeper kam zu uns. "Ja?"

"Zwei Whiskeys", bestellte mein Sitznachbar. "Den besten, den sie haben." Er sah mich wieder an. "Diese Runde geht auf mich, wenn du schon mein Psychotherapeut sein willst."

Dem konnte ich wohl nichts entgegen setzen.

"Ein Kumpel von mir kommt in ein paar Minuten, aber bis dahin kann ich dir zuhören", bemerkte ich.

"Bist du in einer Beziehung?", fragte mein Sitznachbar mich.

War ich in einer Beziehung?

Ich wusste es um ehrlich zu sein nicht.

Ivory war vor einigen Wochen mit ihrem Vater und ihrem Bruder, außerdem war nach dem Maskenball alles drunter und drüber gegangen.

"Es ist nicht so einfach", antwortete ich dann zögernd. "Sie ist am anderen Ende der Welt und ich weiß nicht wann ich sie wiedersehen werde."

Der Barkeeper stellte uns zwei Gläser hin und mein Sitznachbar bezahlte.

"Das klingt wirklich nicht einfach", bemerkte er dann als er sein Glas hob. "Und du konntest sie gehen lassen?"

Ich nickte, auch wenn ich selbst noch immer nicht verstanden hatte, wie ich das geschafft hatte. "Es war das Richtige."

Mein Nachbar lachte trocken. "Bei mir wäre das Richtige gewesen gar nicht erst mit ihr zu reden", murmelte er und hielt sein Glas etwas mehr in meine Richtung. "Auf die Frauen und das Richtige."

"Cheers."

Wir stießen an und dann tranken wir beide zeitgleich den ersten Schluck.

"Glaub mir das dachte ich auch mehr als einmal", versicherte ich ihm dann. "Und sie und ich haben jede Menge Scheiße erlebt."

Der Gedanke brachte die Bilder hoch, wie sie unter anderem wegen mir fast verblutet war, wie sie auf mich geschossen hatte und wie ich sie vor dem Ertrinken gerettet hatte.

Diese Ereignisse hatten die ein oder andere Narbe hinterlassen.

"Du fängst also ohne mich an zu trinken, Caden", bemerkte Grigorios und legte seine Hand auf meine Schulter.

Ich war froh, dass ich den Diadochen endlich dazu gebracht hatte mich in der Öffentlichkeit nicht mehr Schädelspalter zu nennen, stattdessen sprach er mich nur noch mit meinem Nachnamen an.

Grigorios sah den Gast neben mir kurz an und hob dann die Augenbraue.

"Das ist mein Patient", antwortete ich ihm. "Probleme mit den Frauen."

Grigorios lachte und tippte sich an das Auge unter dem sich immer noch eine Narbe von Freya abzeichnete. "Da könnte ich auch Hilfe gebrauchen", meinte er und setzte sich neben mich.

Der Gast neben mir winkte den Barkeeper nochmal zu uns. "Noch einmal so einen", bestellte er und deutete auf sein Glas.

Das Glas stellte reichte er dann Grigorios.

"Also, wo ist das Problem?", fragte der wieder eingestiegene Anführer von Redfire meinen Sitznachbarn. "Außer in der Existenz vom anderen Geschlecht."

"Es ist nicht gut, wenn ich sie nicht aus meinem Kopf kriege, oder?", wollte der Gast auf der anderen Seite wissen.

"Definitiv nicht gut", antwortete ich, während Grigorios zeitgleich antwortete: "Das kommt darauf an."

Grigorios und ich sahen uns kurz an, bevor er sich über die Theke beugte und den anderen Gast ansah. "Du weißt was das heißt, wenn du sie nicht aus deinem Kopf kriegst, oder?"

Der andere Gast schüttelte zuerst den Kopf und dann nickte er.

Doch bevor er diese Reaktion erklären konnte klingelte sein Handy, er zog es hervor und warf einen Blick darauf.

"Fuck", hörte ich ihn murmeln, bevor er lauter hinzufügte: "Ich muss gehen, außer ich will einen Kopf kürzer sein."
Auch wenn der letzte Satz humorvoll gesagt war, merkte ich, dass er genervt war.

Er holte eine kleine Visitenkarte hervor und hielt sie mir hin. "Aber wir sollten wann anders nochmal zusammen etwas trinken", meinte er und grinste. "Wir haben schließlich ähnliche Probleme."

Ich nickte und nahm die Karte entgegen, bevor ich zu sah wie er bezahlte.

Daraufhin holte er etwas aus seiner Jackentasche und ging dann.

"Okay", murmelte Grigorios und fuhr sich durch die Haare. "Er hat definitiv etwas wichtiges zutun und irgendetwas an seinem Gesicht kam mir bekannt vor."

Ich nickte.

"Zeig mir mal die Karte", forderte der Diadoche mich auf.

Ich hielt sie ihm hin.

"Kiano Bentley, Bentley Media Group", las er mir vor und sah mich dann an. "Daher kam mir sein Gesicht bekannt vor, er ist der Sohn des CEOs."





**So, ich wollte einfach ein kleines Crossover schreiben und Kiano Bentley allen vorstellen, außerdem hatte ich das Gefühl auch noch ein Kapitel schreiben zu müssen, das ein bisschen zeigt wie Grigorios und Blake sich nach Chrysis verstehen.

Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare und schaut bei "The Games We Play" vorbei, wenn ihr Kianos Geschichte erfahren wollt.

Ansonsten hören vielleicht noch bei dem ein oder anderen Bonus-Kapitel voneinander.

Liebe Grüße und ein angenehmes Osterwochenende
Julia**

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