Kapitel 8

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Warum sollte ich mich in Lebensgefahr begeben?

"Carmen, es reicht schon wenn ich in die direkte Schusslinie von Chrysis muss", hörte ich Blake zu wie er immer genervter wurde.

Ich setzte mich auf und beobachtete Blake.

Im schwachen Mondlicht konnte ich sehen wie angespannt, besorgt und genervt er aussah.

"Carmen, verstärkte Sicherheitskräfte bringen uns nicht viel", seufzte Blake und fuhr sich mehrfach durch die Haare. "Chrysis kam auch schon in eine vollbewachte Schule herein."

Da hatte Blake absolut Recht und das wusste Carmen auch.

"Okay, wann holst du mich ab?", fragte Blake seine Schwester nach ein paar Minuten der Ruhe.

Ich hörte die Antwort nicht doch ich hörte Blake seufzen. "Okay, ich werde bis dahin fertig sein", bemerkte er und rieb sich die Schläfen. "Hoffen wir das alles gut geht."

Mit großer Sicherheit hoffte Carmen das auch.

"Also, bis bald", verabschiedete Blake sich und legte auf.

Ich sah ihn abwartend an und er wich meinem Blick anfangs aus. Das konnte kein gutes Zeichen.

"Was ist los?", fragte ich ihn.

"Ich darf vor Gericht", antwortete Blake mir seufzend. "Wegen meinen Morden."

Das durfte nicht sein.

"Das ist zu gefährlich", murmelte ich. "Chrysis wird sich auf dich stürzen, sobald du das Versteck hier verlässt."

Blake nickte und sah aus als wollte er was sagen, doch ich fuhr fort.
"Carmen und du, ihr solltet das beide wissen."

Blake seufzte und sah mir tief in die Augen. "Ich weiß, Ivory", entgegnete er resigniert. "Ich habe auch schon überlegt wie ich mich davor drücken kann, doch es gibt keine vernünftige Möglichkeit."

Ich schloss Blake in meine Arme.

Sein Atem war sanft an meinem Hals und ich überlegte wie wir vorgehen könnten, damit er nicht verletzt wurde.

"Du wirst nicht unbewaffnet hingehen", murmelte ich besorgt.

Blake nickte seufzend. "Carmen wird mir Waffen mitbringen müssen."

"Frag sie ob sie Derrick, Lynnwood oder Jonas mitnehmen kann", schlug ich vor. "Dann hast du zumindest noch etwas Absicherung."

Blake sah zum Fenster. "Wir sollten uns vielleicht noch eine Weile hinlegen", schlug er vor.

Ich konnte ihm da nur zustimmen, auch wenn ich mir nicht sicher war ob ich überhaupt noch schlafen könnte.

Doch ich ging langsam ins Bett und schloss die Augen. Blake zog mich in seine Arme und ich merkte wie ich einschlief.

•~~○●○~~•

Schließlich wachte ich ein paar Stunden später wieder auf. Blake schlief noch und ich stand auf. Ich würde Blake einen Kaffee holen gehen, so oft wie er das schon für mich gemacht hatte, konnte ich ihm den Gefallen auch gerne erwidern.

Leise schlich ich mich aus unserem Zimmer und ging runter in den Speisesaal. Dort holte ich zwei Tassen Kaffee.

Als ich dann wieder kam öffnete Blake gerade die Augen und ich brachte ihm die eine Tasse. Von der anderen hatte ich hatte schon ein bisschen was getrunken.

"Guten Morgen", begrüßte ich Blake.

Er sah mich an. "Guten Morgen."

Ich hielt ihm die Tasse hin und er nahm sie entgegen. Er nahm den ersten Schluck und ich sah ihn an.

"Chrysis", murmelte ich nachdenklich.

Blake erwiderte meinen Blick. "Was ist mit ihnen?", fragte er nach.

"Was könnten sie vorhaben?", wollte ich wissen. "Ich meine sie verlangen, dass ihnen Grigorios übergeben wird, sie werden versuchen dich zu erwischen wenn du vor Gericht bist, aber was planen sie wegen mir?"

"Entweder hoffen sie darauf, dass du mich begleitest oder sie werden versuchen dich anders wieder in ihre Schussbahn zu locken", antwortete er und seufzte. "Es endet wohl erst wenn eine Seite komplett ausgeschaltet ist."

Ich befürchtete, dass er Recht hatte.

Ich nahm noch einen Schluck Kaffee und musste daran denken, dass Chrysis schon meinen Vater getötet hatte und ich plante nicht sie mit noch mehr davon kommen zu lassen.

Blake stand auf und sein Blick glitt zu unserem Fenster.

Ich beobachtete wie er sich etwas streckte und dann einen weiteren Schluck Kaffee nahm.

In dem Moment klopfte es an unserer Zimmertür und ich ging zu Tür.

Als ich die Tür öffnete hielt mir Freya ihr Handy hin. "Du musst das lesen", bemerkte sie.

Ich nahm ihr Handy entgegen und betrachtete den Zeitungsartikel genauer. Er war abfotografiert und dann das Titelbild war nicht komplett scharf.

Doch trotzdem erkannte ich die Person auf dem Bild.

Ich hatte sie gestern auf dem Schulgelände gesehen und der Titel des Artikels ließ darauf schließen, dass er ein Mitglied von Chrysis war.

"Du hast ihn auch gesehen?", fragte ich Freya.




**Wer könnte der Fremde wohl sein? Ich weiß es schon.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt