Kapitel 31

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Aus den Augenwinkeln hatte ich etwas weißes durch die Gegend wirbeln sehen, doch ich hatte es nicht zu ordnen können.

Die Bewegungen waren mehr als nur schnell gewesen.

Dafür spürte ich wie das Blut mich traf und erkannte ein paar Augenblicke später, dass der Samurai der mich verfolgt hatte mit einer tiefen Wunde am Hals zu Boden ging.

Was war passiert?

Erst jetzt erkannte ich den weißen Wirbel als lange weiße Haare und damit war mir klar, dass eine Person dazu gehörte.

Ein Krieger.

Besser gesagt ein Samurai.

Wobei ich so eine Geschwindigkeit bisher noch nicht gesehen hatte.

Ich konnte den Blick des Weißhaarigen auf mir spüren und sah die silberne Klinge in seiner Hand aufblitzen.

So schnell wie möglich kämpfte ich mich auf die Beine.

Ich versuchte so viele äußerliche Details an ihm wie möglich wahrzunehmen.

Seine weißen Haare waren komplett weiß weshalb ich mir sicher war, dass sie nicht natürlich so aussahen, sein Mund und seine Nase wurden durch einen Mundschutz verdeckt, wie ich es bei meinen drei Japan-Aufenthalten mehrfach gesehen hatte und seine Augen wirkten in dem Licht zu dunkel um sie noch irgendeiner Farbe zuzuordnen.

Doch ich konnte mit Sicherheit sagen, dass mit diesem Mann nicht zu spaßen war.

Meine Vernunft riet mir zu rennen.

Während ein anderer Teil von mir eine andere Meinung vertrat.

Die mir wesentlich besser gefiel.

Ich sah wie er sich mir näherte und sammelte Energie an.

Als er nur noch ein paar wenige Meter von mir entfernt war ließ ich die Energie los und beobachtete wie er von mir weggeschleudert wurde und zwei vielleicht zweieinhalb Dutzend Meter von mir entfernt auf dem Boden landete.

Die Abwesenheit der Energie die ich gerade entfesselt hatte machte sich noch im selben Moment bemerkbar.

Doch ich zwang mich dazu auf den Beinen zu bleiben und zur nächsten Subway-Station zu kommen, von dort aus konnte ich dann zu meiner Wohnung oder der von Grigorios fahren je nach dem was am nächsten war.

Ich schleppte mich mühsam durch die Straßen und sah immer wieder wie alles vor meinen Augen verschwamm.

Doch ich schaffte es mit Mühe und Not bei Bewusstsein zu bleiben.

Die Freude, die sich in mir ausbreitete als die nächste Subway-Station in Sicht kam, war genug um mich um mich schneller werden zu lassen.

Ich hatte es gleich geschafft.

Nur noch ein kleines bisschen.

Das würde ich noch durchhalten, redete ich mir ein.

Ich nahm die Treppe zu dem unterirdischen Bahnsteig und immer wieder verschwamm alles vor meinen Augen.

Wenn ich erst einmal in der Tube saß würde alles gut werden redete ich mir ein.

Mein Fuß setzte ich auf die letzte Stufe und in dem Momemt merkte ich wie mein Körper der Müdigkeit nachgab und ich zu Boden ging.

Was wenn Chrysis mich so sah?

Noch bevor ich auf dem aufschlug verlor ich das Bewusstsein.

•~~○●○~~•

Grigorios:

Ich wachte irgendwann in der Nacht auf und warf einen Blick auf mein Handy um die Uhrzeit herauszufinden, dabei sah ich, dass Ivory mich angerufen hatte.

Langsam stand ich auf und entschied dann zurück zu rufen.

Ich wählte Ivorys Nummer.

Sie nahm nicht ab.

Dann würde ich eine rauchen und es danach noch einmal versuchen entschied ich.

Das tat ich dann auch.

Wieder nahm Ivory nicht ab und das war schon ein bisschen merkwürdig.

Ich machte mir einen Kaffee und rief das Mitglied von Redfire an, das Ivorys Wohnung im Auge behalten sollte.

Sie hatte vor zweieinhalb Stunden die Wohnung verlassen, erfuhr ich.

Seitdem war sie nicht wieder aufgetaucht.

Natürlich hatte der Aufpasser auch nicht dran gedacht Ivory mit einem gesunden Abstand zu folgen.

Meine Verbündete war also irgendwo in einer Stadt in der es nur so von Chrysis wimmelte und würde vermutlich ihr nächstes Opfer sein.

Das lief wie geplant, dachte ich mir spöttisch und merkte wie das Feuer in mir an die Oberfläche wollte und am besten irgendetwas niederbrennen.

Warum hatte ich so unfähige Krieger zu Mitgliedern von Redfire gemacht?

Ich schnappte mir einen Pulli und zog ihn zu meiner Jogginghose an, dann schlüpfte ich in Schuhe und Jacke und schnappte mir Zigaretten und Feuerzeug dann verließ ich meine Wohnung.

Als ich eine weitere Zigarette unter meinen Füßen zerdrückte klingelte mein Handy.

Eine unbekannte Nummer und trotzdem nahm ich ab.





**Wer Grigorios wohl anruft?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt