Kapitel 54

82 4 0
                                    

"Verfolgst du mich?", fragte er mich.

Ich konnte meinen Blick nicht von dem kühlen Ausdruck auf Blakes Gesicht lösen.

"Hey, Blake", begrüßte ich ihn so ruhig wie möglich und versuchte mich dazu zu bringen auch ruhig zu bleiben. "Nein, ich bin zufällig auch hier gelandet."

Er warf mir einen Blick über die Schulter. "Dafür hast du einen guten Blick auf meinen Sitzplatz", bemerkte er.

Ich nahm einen Schluck meines Getränks, schwieg allerdings.

"Bist du dir sicher, dass du nicht wegen mir hier bist?", hakte Blake nach und ich sah etwas in seinen Augen aufblitzen.

"Was wenn ich dir sage, dass Valentinus sich fast schon angekündigt hat?", erwiderte ich.

Blake zuckte mit den Schultern. "Dann kann ich dir sagen, dass die Polizei ihn festnehmen will", antwortete er mir, bevor er die Augenbrauen hob. "Also bist du wegen ihm hier."

Ich konnte es nicht genau sagen, aber der letzte Satz klang schon fast verletzt.

"Wo ist Grigorios?", wollte Blake wissen und sah sich um. "Ich dachte ihr steht euch nahe."
Die Eifersucht war mehr als klar herauszuhören.

Ich lehnte mich gegen den Stehtisch und schloss kurz seufzend die Augen. Als ich die Augen wieder öffnete sah ich Blake in die Augen. "Er hat andere Dinge zutun", antwortete ich ihm.

Blake verschränkte die Arme vor der Brust. "Und was hast du vor wenn du Valentinus erwischt? Ihn umbringen?"

Ich nickte entschlossen.

"Das hat ja schon einmal sehr gut funktioniert", bemerkte Blake seufzend.

Warum erinnerte er mich überhaupt an den Abend des Maskenballs? Grigorios war fast gestorben, die Schule wäre fast niedergebrannt und ich wäre auch fast gestorben.

Ich sah ihn finster an. "Das nächste Mal klappt es", versprach ich mehr mir selbst als ihm.

Blake nickte. "Viel Glück dabei."

Er wandte sich zum Gehen, doch dann sah er mich noch einmal an. "Und verfolg mich bitte nicht", bat er mich. "Vermutlich ist es am besten, wenn du auch noch von hier verschwindest."

Ich erwiderte seinen Blick unnachgiebig.

"Ich muss dich nämlich gerade nicht in meiner Nähe haben", bemerkte er.

Ich war mir sicher, dass er genau wusste wie sehr mich das traf, doch bevor ich noch etwas sagen konnte ging er zurück an die Bartheke.

Tatsächlich überlegte ich wirklich zu gehen.

Doch ich wusste dann würde ich das schlimmste nicht mehr verhindern können. Aber noch eine Unterhaltung mit Blake würde ich nicht aushalten.

Ich war hin und her gerissen.

Aber im Grunde sollte ich Blakes Wunsch akzeptieren oder zumindest versuchen nicht in seinem Sichtfeld zu sein.

Ich schloss kurz die Augen.

Schließlich trank ich mein Glas leer und machte mich auf den Weg zu einem neuen Platz in der Menge, nah an der Tür mit einem guten Blick aufs alles.

Gerade als ich meinen Platz eingenommen hatte, klingelte mein Handy.

Ich sah auf meinen Bildschirm und stellte fest, dass Kersey mich anrief.

Warum rief er mich an?

Doch es war hier viel zu laut, also bahnte ich mir einen Weg aus der Bar.

Die kühle Luft empfing mich, genauso wie die schlagartige Abwesenheit der viel zu lauten Musik und der Geruch nach den Zigaretten, der Raucher, die sich vor der Bar versammelt hatten.

Ich holte mein Handy hervor und sah auf meinen Bildschirm.

Kerseys Anruf hatte ich allerdings verpasst.

Doch ich wählte seine Nummer und rief zurück. Er nahm beim zweiten Klingeln ab.

"Hey, Ivory", begrüßte er mich und ich hörte wie besorgt er klang.

"Hey", entgegnete ich.

"Du weißt ja, dass ich obwohl Redfire nicht mehr existiert Grigorios im Auge behalten habe", fing Kersey an. "Auch wenn er dagegen war."

Ich erinnerte mich daran wie Kersey erwähnt hatte, dass er Grigorios' Eltern versprochen hatte auf ihren Sohn aufzupassen, weil er schon lange nicht mehr zuhause gewesen war.

"Ja, ist etwas passiert?", fragte ich nach.

Kersey seufzte. "Grigorios wollte in etwa jetzt am Flughafen Heathrow ankommen", antwortete er. "Sein Flieger ist da, nur er nicht."

"Okay, schau ob du noch etwas herausfindest", bat ich ihn. "Vielleicht hat er den Flug einfach verpasst." Das ich mich selbst damit nicht überzeugen konnte, machte mich unruhig.

"Ich melde mich wieder, wenn ich mehr weiß", bemerkte Kersey und hatte auch schon aufgelegt.

Aus den Augenwinkeln sah ich wie Blake und seine Begleitung ebenfalls die Bar verließen, also machte ich mich auch auf den Weg nach Hause.

Als ich gerade die Tür aufschließen wollte klingelte mein Handy.

"Chrysis hat ihn", wurde ich von Kersey begrüßt.




**Things will go down from here on.

Chrysis hat schon wieder einen von den drei Hauptcharakteren in ihren Fängen, ich kann Valentinus bis hierher riechen und der finale Showdown rückt immer näher.

Das sind doch Aussichten, oder?

Bald ist Halloween, wer liebt Halloween auch so sehr wie ich?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt