Kapitel 17

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Es vergingen zwei Tage in denen ich immer wieder mit Achak und Freya telefonierte, jedoch nie länger als eine halbe Stunde von Blakes Seite wich.

Drei Tage nachdem Blakes ins Krankenhaus gekommen war hatte dann ein Arzt endlich die beruhigende Nachricht überbracht, dass es meinem Freund besser ging und er bald aufwachen sollte.

Ich freute mich schon darauf, dass er bald aufwachen würde und gleichzeitig wollte ich es nicht.

Denn ich hatte mir geschworen zu gehen bevor er aufwachte, denn spätestens wenn er mich ansah würde ich mir nochmal überlegen ob ich gehen wollte oder konnte.

Ich schloss die Augen und seufzte tief.

Dann stand ich auf und küsste Blake noch ein letztes Mal sanft.

"Wenn wir uns wiedersehen wird das hoffentlich alles überstanden sein", flüsterte ich leise. "Dann werden wir wieder zusammen sein."

Doch ich wusste nicht ob ich den Kampf gegen Chrysis, der auf mich zukam, überleben würde.

Ich konnte es im Grunde nur hoffen.

Bevor ich noch etwas dummes machen konnte, löste ich mich von Blake und eilte zur Tür.

Ich musste hier weg, bevor ich mich dazu entschied zu bleiben.

So schnell wie möglich verließ ich das Krankenhaus und wählte schließlich Derricks Nummer.

"Kannst du mich zur Schule bringen?", fragte ich ihn so bald er abgenommen hatte.

"Ich kann in zehn Minuten beim Krankenhaus sein", antwortete er mir ruhig.

"Das wäre nett von dir", entgegnete ich erleichtert und fuhr mir durch die Haare. "Und dann von der Schule aus zum Flughafen?"

"Ja, mach ich", versprach Derrick mir.

Bevor ich nach London zurückkehrte musste ich noch einen anderen Ort aufsuchen.

Derrick hatte mir dabei geholfen den Flug zu buchen und er wusste von meinen Plänen Bescheid.
Ich konnte nicht sagen wie dankbar ich ihm dafür war.

"Bis gleich", verabschiedete Derrick sich.

Meine Sachen hatte ich seit meiner Ankunft in Deutschland gar nicht erst ausgepackt, also musste ich nicht packen.

"Bis gleich", entgegenete ich. "Ich warte vor dem Krankenhaus."

"Okay", kam noch von Derrick und dann hatte er auch schon aufgelegt.

Ich lehnte mich kraftlos gegen die Wand des Krankenhauses. Die Frage, ob es eine gute Entscheidung war Blake zurück zu lassen, spukte mir im Kopf herum.

Doch ich würde nicht mehr umkehren.

Meine Entscheidung stand fest und ich konnte nur hoffen, dass ich Blake wieder sehen würde wenn das alles vorbei war.

Ich bat inständig darum.

Gedanklich versuchte ich mir seine Reaktionen vorzustellen, wenn er merkte, dass ich weg war.

Ich hoffte er würde irgendwann verstehen warum ich gegangen war.

Dann schloss ich die Augen, bis ich hörte wie mein Name gerufen wurde. Ich öffnete die Augen und sah in Derricks Gesicht.

"Hey", begrüßte er mich ruhig.

Ich erwiderte seine Begrüßung und dann folgte ich ihm zu dem Mietwagen.

Er fuhr zu der Schule in den Schwarzwald und ließ mich dann raus. Anschließend stieg er selbst aus und folgte mir zu meinem Zimmer.

Ich schnappte mir meine Sachen und dann wollte ich die Schule auch wieder verlassen.

Doch jemand hob meinen Arm fest.

Ich drehte mich um und sah meinem Bruder in die Augen.

"Du gehst Chrysis jagen, oder?", fragte er leise nach.

Ich nickte und überlegte ob ich sagen sollte wo es zuerst hinging.

"Ich kann nicht versprechen, dass wir voneinader hören werden", bemerkte ich entschuldigend.

"Ist vielleicht auch besser so", meinte er und seine Gesichtszüge spannten sich. "Das könnte mämlich auch heißen, dass Chrysis dich erwischt hat und ich finde der eine Verlust hat mir erst einmal gereicht."

Ich nickte und ließ mich von meinem Bruder in die Arme nehmen.

Meine Augen brannten bei dem Gedanken an meinen Vater, während der Rachegedanke sich weiter ausbreitete.

"Schaust du auch noch bei unserem Großvater vorbei?", fragte mein Bruder mich.

Ich hatte mir das lange überlegt, doch hatte dann die Entscheidung getroffen, die meiner Meinung nach am besten war.

"Ja", antwortete ich und dann schoss mir durch den Kopf, dass ich seit der Trauerfeier meines Vaters sein Tagebuch in meinem Besitz hatte. Hektisch durchwühlte ich meine Sachen.

Tatsächlich fand ich es und ich war dankbar dafür es bei mir zu haben, denn das hieß ich konnte einen genaueren Einblick in das Leben meines Vaters haben.

"Wir müssen gehen, Ivory", hörte ich Derrick hinter mir.

Ich sah meinen Bruder noch einmal an. "Pass auf dich auf", bat ich ihn.

"Du auch auf dich", entgegenete er.

Ich nickte und Derrick und ich verließen das Schulhaus.

Ein paar Stunden später saß ich im Flugzeug nach Japan und öffnete das Tagebuch meines Vaters.

Es gab mit Sicherheit einiges, dass ich noch nicht über ihn wusste.





**2018.

Ich werde versuchen dieses Jahr mehr  zu schreiben, weil es gerade doch sehr wenig ist.

Normale Kapitel kommen montags, vielleicht kommt (außer Montags) unter der Woche auch mal etwas, allerdings nicht regelmäßig.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt