Kapitel 20

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Wir nahmen einen Weg ins Erdgeschoss, der mir nicht aufgefallen war und dann öffnete mein Großvater einen Schrank und holte drei Pistolen heraus. Eine gab er dem besten Freund meines Vaters, eine andere mir und die letzte behielt er.

Dann setzten wir uns in Bewegung.

Ich konnte die eine Seite den Gang hinunter einen Schrei hören und war mehr als dankbar, dass wir nicht in die Richtung gingen.

Mein Herz schlug laut und schnell gegen meine Rippen, meine Hände zitterten etwas und ich bemühte mich möglichst geräuschlos einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Ich hatte eine dunkle Jacke über meinen Schlafanzug angezogen, war in meine Schuhe geschlüpft und hatte meine Haare hochgebunden.

Das Licht im ganzen Haus war ausgegangen und ich konnte nicht verhindern, dass meine Gedanken zu einer bestimmten Person glitten, der das Dunkel nichts ausmachen würde.

Ich zwang mich den Gedanken zur Seite zu schieben.

Schritte kamen in unsere Richtung und bevor ich mich auch nur umdrehen konnte fiel der erste Schuss.

Jedoch nicht durch unsere Verfolger sondern durch den besten Freund meines Vaters.

Ich sah wie zwei Männer hinter uns zu Boden gingen.

Noch nie war ich so dankbar gewesen für die Existenz von Schalldämpfern. Ich hatte sie aber vorher noch nie gebraucht.

"Er muss hier irgendwo sein", hörte ich jemanden hinter uns rufen.

Mein Großvater wies den besten Freund meines Vaters und mich an die Tür zu unserer linken zu öffnen.

So leise wie möglich öffneten wir die Tür und dahinter lag eine kleine Bibliothek, doch die Fenster waren vergittert und ich fragte mich was wir in diesem Zimmer sollten.

Es war nämlich offensichtlich alles andere als ein Weg aus diesem Haus.

"Rein mit euch", befahl mein Großvater uns leise.

Ich betrat den Raum zuerst und die beiden folgten mir. Mein Großvater schloss die Tür zu der kleinen Bibliothek hinter uns ab.

"Hier sind wir nicht lange sicher", bemerkte ich leise.

Mein Großvater nickte und drückte gegen eines der Bücherregale dagegen.

Ich beobachtete daraufhin beeindruckt wie es zur Seite schwang und einen dunklen Gang offenbarten.

"Die wirklich wenigsten kennen diesen Geheimgang", erklärte mein Großvater uns. "Er wurde eigens dafür gebaut damit es für das Oberhaupt der Familie einen zusätzlichen Geheimweg gibt. Das ist der sicherste Weg hinaus."

Ich nickte beeindruckt.

"Wo ist der alte Blackshield?", hörte ich eine männliche Stimme vor der Tür.

"Ihr solltet ihn besser nicht verloren haben", antwortete eine andere Stimme eiskalt und mit warnendem Unterton und mir kroch die Kälte den Rücken hoch und das nicht nur weil die Stimme so kalt klang.

Mein Großvater deutete auf den Geheimweg.

Ich ließ den besten Freund meines Vaters vor und meinen Großvater vor als ich hörte wie sich jemand an der Tür zu schaffen machte.

Unwillkürlich hob ich die Waffen in meiner Hand und richtete sie schussbereit auf die Tür.

In dem Moment geschahen zwei Sachen.

"Wir müssen hier weg", fuhr mein Großvater mich an und im selben Moment gab die Tür nach und kalte Augen bohrten sich in meine eigenen.

"Du lebst also doch noch", bemerkte die Stimme, die zu den Augen gehörte.

Mein Großvater griff nach meinem Arm und zog mich in den Geheimgang, während er etwas in die Richtung des Eindringers warf.

Dieses etwas landete auf dem Teppichboden, der sofort Feuer fing.

Ich beobachtete wie mein Großvater den Eingang zum Geheimgang hinter uns zufallen ließ und abschloss.

"Und jetzt sollten wir die Beine in die Hand nehmen", knurrte er.

Dann rannten wir durch den schmalen Gang, dabei kam die Geschwindigkeit der Samurai uns nur zu Gute.

Doch mir fiel es immer noch schwer sie einzusetzen und ich wusste, dass das Ende vom Lied eine totale Erschöpfung sein würde gegen die ich nicht ankam.

Ich merkte bereits nach ein paar Minuten wie meine Energie nachließ, doch der Gedanken an die Person vor der wir geflohen waren ließ mich weiter rennen.

Auch wenn wir noch Stunden rennen würden.

Wir rannten durch so viele gleich aussehende Gänge, dass ich irgendwann nicht mehr sagen konnte aus welcher Richtung wir gekommen waren.

Schließlich kam eine Tür vor uns in Sicht und mein Großvater holte einen Schlüssel hervor.

Er schloss die Tür auf und da hinter kam eine Garage zum Vorschein.

Eine dunkle Halblimousine stand in der Mitte der Garage. "Kugelsicher", erklärte mein Großvater als er einen Autoschlüssel hervor holte und ihm den besten Freund meines Vaters gab, dieser setzte sich auf den Fahrersitz und mein Großvater und ich stiegen hinten ein.

Der Motor startete und dann öffnete sich vor uns das Garagentor und entließ uns in die frühen Morgenstunden.

Meine Gedanken waren immer noch bei dem Mann, der unsere Flucht aus dem Haus mitangesehen hatte.

Wir steckten mehr als nur  in Schwierigkeiten.





**So und damit geht es wieder los.

Wer ist wohl der Verfolger?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt