Kapitel 24

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Die ersten drei Tage vergingen wie im Flug und ohne eine Spur von Chrysis.
Doch ich schnappte viele Gerüchte auf.

Am vierten Tag erfuhr ich dann davon, dass in ein paar Wochen, trotz Chrysis, wieder das Fest der Krieger stattfinden würde.

Doch nicht nur, dass ich fand eine Bar in der sich deutlich mehr Krieger aufhielten als in den in denen ich die letzten drei Abende verbracht hatte. Hoffnungsvoll hatte ich mich an die Theke gesetzt.

Tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht.

In einer Ecke war ein ganzer Tisch voller Krieger.

Ich bestellte mir etwas zum Trinken, sah mich noch einmal um und lauschte dann den Gesprächen.

"Chrysis soll bald wieder hier nach England kommen", bemerkte einer der Krieger, die an dem großen Tisch saßen. "Vermutlich sogar nach London."

"Was bringt sie immer wieder her?", fragte ein anderer nach. "Ist es zu viel verlangt, dass wir normale Krieger einfach in Frieden leben können?"

Wie oft hatte ich mir schon gewünscht in Frieden leben zu können, war dann aber enttäuscht worden?

"Grigorios Zabat soll hier in England gesehen worden sein", antwortete ein anderer der Krieger.

"Dann ist Chrysis vermutlich hinter ihm her", meinte der zweite Krieger.

"Der Mörder hat sie hergelockt", bemerkte einer der Krieger, die bisher geschwiegen hatten.

"Er soll doch Amnesie haben", warf einer der Frauen aus der Runde ein. "Vielleicht weiß er nicht was er tut."

Ich sah in dem Moment aus den Augeneinkeln, wie jemand sich einen Platz von mir entfernt an die Theke setzte und Whiskey bestellte.

"Ach Quatsch", meinte einer der Krieger, die schon mitgeredet hatten. "Der Kerl will einfach alle Krieger tot sehen. Er ist kein Fünkchen besser als Chrysis."

Ich nahm einen Schluck meines Drinks.

"Was ist eigentlich mit den zwei anderen Kriegern, hinter denen Chrysis auch her war?", meldete sich eine weitere Frau zu Wort.

"Der Caden-Junge und die Tochter von Kiyoshi Blackshield?", fragte die erste Frau nach.

"Blake Caden liegt irgendwo schwer verletzt in einem Krankenhaus in Deutschland und Ivory Blackshield hat den Angriff beim Maskenball anscheinend nicht überlebt", meldete sich einer der Krieger zu Wort.

Die Gedanken an jenen Maskenball drangen wieder in den Vordergrund meines Gedächtnisses.

Ich war mir sicher gewesen, dass ich sterben würde.

Oder Valentinus.

Schnell nahm ich einen Schluck meines Drinks.

"Aber warum hätte Chrysis dann das Haupthaus der Blackshields angreifen sollen?", fragte die zweite Frau nach. "Wenn Kiyoshi und Ivory tot sind?"

Der springende Punkt war, dass ich nicht tot war.

Mein Vater allerdings schon.

Ein Knall ließ mich aus meinen Gedanken fahren und ich hörte wie Glas zersprang.

Was war passiert?

Ich fuhr herum nur um zu sehen, dass die Eingangstür mit Glasfenstern mit voller Kraft gegen die Wand gekracht war und die Scherben der Glasfenster sich auf dem Boden fanden.

Mein Blick glitt zu den Kriegern, die in der Tür standen.

Zwei Gesichter hatte ich schon einmal bei einem Angriff von Chrysis gesehen.

Das hieß genau eine Sache Chrysis war hier.

Ich zwang mich dazu ruhig sitzen zu bleiben, während sie die Bar betraten.

Im perfekten Augenblick würde ich die Flucht ergreifen, doch dieser war eben nicht jetzt.

Die fünf Krieger von Chrysis betraten die Bar und ich nahm noch einen Schluck meines Drinks wohl wissend, dass ich den Rest wohl stehen lassen müsste.

Die Mitglieder von Chrysis gingen an der Theke vorbei zu dem Tisch voller Krieger und als ich mir sicher war, dass ihre Aufmerksamkeit komplett auf den Kriegern lag, sprang ich auf.

Ich rannte auf die Tür zu und beeilte mich so schnell wie möglich auf eine große Straße zu kommen.

Meine Füße bewegten sich automatisch und wurden noch schneller als ich merkte, dass jemand hinter mir war.

Es war zuerst reiner Instinkt, doch als ich mich dann umdrehte sah ich wirklich jemanden hinter mir.

Zu meiner Verwunderung war es nur eine Person.

Bis mir ein Gedanke kam, der das Blut in meinen Adern gefrieren ließ.

Was wenn das Valentinus war?

Ich warf noch einen Blick über die Schulter, doch stellte fest, dass ich ihn in dem schwachen Licht der Straßenlaternen nicht erkennen konnte.

"Bleib stehen", rief derjenige und seine Schritte wurden noch schneller. "Du bist auch vor ihnen auf der Flucht, oder?"




**Hiermit fühle ich mich geehrt euch, Ladies und Gentlemen, mitteilen zu dürfen, dass es endlich losgeht.

Die Jagd beginnt.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt