Kapitel 15

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Den ganzen Tag schoss mir durch den Kopf, was Rokuro heute morgen gesagt hatte.

Was war wenn Dad wirklich nicht tot war?

Wo war er dann?

Warum setzte er sich nicht mit mir Kontakt und ließ mich wissen, dass er noch lebte.

Von Blake hatte ich heute morgen eine Nachricht bekommen. Er hatte gefragt ob wir das Feuerzeug schon wieder gefunden hatten.

Ich hatte nur verneinen können und ihn darum gebeten besonders auf sich aufzupassen.

Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört.

Das hatte mir genauso viel Kopf zerbrechen bereitet wie die Tatsache, dass mein Bruder dachte, dass unser Vater noch am Leben war.

Abends saß ich noch mit Freya, Celestyn und Rokuro zusammen bis das Handy von Celestyn klingelte.

Er stand auf und entfernte sich ein Stück von uns.

Ich beobachtete wie er beim Telefonieren nickte und blass wurde, bis er schließlich auflegte und zu uns zurück kam.

"Du hast Neuigkeiten, oder?", fragte Rokuro ihn.

Celestyn nickte.

"Ganz offensichtlich keine guten", vermutete Freya.

Wieder nickte Celestyn und in dem Moment in dem er mich ansah wusste ich schon was er sagen wollte.

"Wie schlimm wurde er verletzt?", fragte ich leise nach.

Er seufzte. "Er wurde mit fünfzehn Stichen genäht und hat mehrere kleine Wunden", antwortete Celestyn und schloss die Augen. "So weit ich weiß ist er noch nicht wieder wach."

Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und bevor ich mich versah hatte ich Carmens Nummer gewählt.

"Was ist überhaupt passiert?", fragte Rokuro nach, während er mir beruhigend eine Hand auf den Arm legte.

Ich sah von meinem Bruder zu Celestyn.

"Ein paar rangniedrige Mitglieder von Chrysis haben ihn nach der Anhörung angegriffen", erzählte Celestyn. "Sonst wurde niemand großartig verletzt. Zwei Chrysis-Mitglieder mussten daran glauben."

Als er das gesagt hatte nahm Carmen ab, bevor sie mich begrüßen konnte hatte ich Luft geholt.

"Wie geht es ihm, Carmen?", fragte ich angespannt und besorgt.

"Er wird wieder", versicherte Blakes Pflegeschwester mir.

Ich seufzte. "Kann ich zu ihm?", wollte ich wissen.

Carmen schwieg lange. "Du wirst irgendwie zu ihm kommen, egal ob ich es dir erlaube oder nicht, oder?", fragte sie nach.

"Ja", antwortete ich entschlossen.

"Okay, ich schicke morgen Derrick vorbei um dich abzuholen", gab Carmen seufzend nach.

"Heute noch", widersprach ich.

"Blake ist nicht wach und wird vermutlich vor morgen Mittag nicht aufwachen", entgegenete Carmen. "Außerdem willst du dich selbst in Gefahr bringen?"

"Ist Blake jetzt gerade in Gefahr?", fragte ich alarmiert nach.

"Er ist gut bewacht", versicherte seine Schwester mir.

Doch das "Aber ja", war offensichtlich.

"Derrick wird mich heute abholen", wiederholte ich unnachgiebiger. "Oder ich schau selbst danach wie ich euch finde und zu euch komme."

"Okay", gab Carmen nach. "Er müsste in spätestens einer Stunde bei dir sein."

"Bis später", verabschiedete ich mich.

"Bis später", seufzte Carmen.

Ich legte auf und sah in unsere kleine Runde.
"Ich gehe heute noch zu Blake", verkündete ich.

Mein Bruder nickte. "Ich habe es geahnt", stellte er fest.

Ich rieb mir mit der Hand über die Stirn. "Blake braucht mich", erklärte ich. "Außerdem würde ich hier heute Nacht kein Auge zu machen können."

Freya nickte. "Ich verstehe dich vollkommen."

Das glaubte ich ihr sofort.

Sie hatte Grigorios.

Die Stunde bis Derrick ankam verging gefühlt gar nicht und ich konnte nicht sagen wie sehr mich das frustrierte.

Als dann Dertick endlich da war fiel ich ihm erst einmal um den Hals. "Danke fürs Abholen."

Derrick nickte abwinkend. "Und jetzt komm", befahl er mir. "Ich habe die letzten Nächte nahezu nicht geschlafen."

Ich nickte und folgte ihm nach draußen zu einem fremden Auto.

"Mietwagen", erklärte Derrick und die Seitenlämpchen des Autos leuchteten auf. "Steig ein."

Ich öffnete die Beifahrertür und stieg ein, Derrick stieg auf der Fahrerseite ein und wir fuhren auf dem Waldweg in den Wald hinein.

Meine Gedanken hingen bei Blake, deshalb bekam ich von der Fahrt nahezu nichts mit.

Schließlich hielt Derrick vor einem Krankenhaus und wies mich an auszusteigen und am Eingang auf ihn zu warten.

Nicht einmal fünf Minuten später trat er zu mir und wir betraten zusammen das Krankenhaus.

Vom Eingangsbereich aus folgte ich ihm durch das Krankenhaus bis zur Intensivstation.

Er blieb vor einer Tür neben der zwei Männer standen und scheinbar Wache hielten.

Das war Blakes Zimmer.

Die Wachmänner sahen Derrick und mich kurz an und dann hielt der eine uns die Tür auf und ich konnte Blake sehen.




**Ich muss mal nachzählen wie oft Ivory, Blake und Grigorios schon im Krankenhaus waren, glaube ich.

Dann kommt ein Kapitel nur mit Zahlen😅

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt