Kapitel 3

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Ich sah auch zu dem Mann.

Er hatte etwas slawisches und etwas indianisches:
Eine gut gebräunte Haut, dunkelbraune Auge, ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen und weißblonde Haare.

Ich ging davon aus, dass er etwa sieben Jahre älter war als ich.

"Damit ist das wohl geklärt", seufzte er. "Das ist wirklich Ivory Blackshield."

Ich nickte.

Er hielt mir die Hand hin. "Celestyn Richards", stellte er sich vor.

Ich ergriff seine Hand und schüttelte sie. "Ivory Blackshield, aber das wusstest du ja schon."

Celestyn sah mich ernst an. "Du solltest dich noch eine Weile hinlegen", riet er mir. "Es ist nicht klar ob das Gift schon ganz aus deinem Körper draußen ist."

"Dann solltet ihr vielleicht nicht gerade vor meinem Zimmer diskutieren", bemerkte ich.

Celestyn lächelte entschuldigend. "Tut mir leid", meinte er und sah zu Freya. "Du gehst auch ins Bett, morgen schauen wir weiter."

Freya und ich nickten und ich ging zurück in mein Zimmer.

Blake schlief immer noch und ich legte mich vorsichtig neben ihn.
Dann legte ich seinen Arm um meine Taille und schloss die Augen.

Ich hörte wie sich Celestyn und Freya von meinem Zimmer entfernten und es wieder leise wurde.

•~~○●○~~•

Ich musste wieder eingeschlafen sein, denn ich wachte ein paar Stunden später von dem Geruch nach Kaffee wieder auf.

Langsam öffnete ich die Augen und entdeckte Blake vor dem Bett stehen.

Er trank schon aus einer Tasse und hielt mir die andere hin.
Mein Freund trug bereits eine dunkle Jeans, ein schwarzes Hemd und die rote Weste der Berserker.

Ich rappelte mich verschlafen auf, nahm mir die Kaffeetasse und ein Gedanke schoss mir durch den Kopf.

"Muss ich jetzt auch eine schwarze Blusen tragen?", fragte ich.

Blake zuckte mit den Schultern. "Valentinus hatte keinen Puls als ich nachgeschaut habe", antwortete er und fuhr sich durch die Haare. "Allerdings hat Chrysis seine Leiche mitgenommen."

Ich war dabei den ersten Schluck Kaffee zu trinken und stutzte. "Das haben sie bei Thy doch auch nicht gemacht", bemerkte ich überrascht.

"Thy war nicht annähernd so hochrangig wie Valentinus", meinte Blake.

Ich nickte nachdenklich und trank meinen Kaffee weiter.

Als meine Tasse halb leer war sah ich Blake wieder an. "Wo sind wir hier?", fragte ich.

"Das hier ist auch eine Schule, allerdings eine sehr schwer zugängliche", antwortete er. "Es ist sowohl schwer hier als Schüler angenommen zu werden als auch schwer das Schulgelände als Außenstehender zu betreten."

"In welchem Land sind wir?", wollte ich wissen.

"Deutschland", antwortete er. "Genauer gesagt im Schwarzwald."

Ich ließ mir das durch den Kopf gehen und nickte dann.

Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, kam mir die Idee, dass ich mich vielleicht so langsam mal anziehen sollte.

Ich ging zu dem Schrank und öffnete ihn.

Dann holte ich mir eine graue Hose und einen dunkelblauen Samuraipulli heraus.

Ich zog beides an und kam dann mit meiner leeren Kaffeetasse zu Blake.

"Haben wir hier auch Unterricht?", wollte ich wissen.

Blake nickte und griff nach meiner Hand.
Zusammen gingen wir aus unserem Zimmer.

Ich sah mich auf dem Flur um.

Bei dem Zimmer neben unserem stand ein breitschultriger Mann davor, der heute Nacht noch nicht da gewesen war.

Als Blake das auch sah beugte er sich leicht zu mir. "Das ist das Zimmer von Grigorios", erklärte er mir. "Dass er einen Aufpasser bekommt ist schon seit wir hier sind im Gespräch."

Ich nickte. "Er hat immerhin Chrysis verraten."

Blake seufzte. "Ich hab Hunger", bemerkte er und zog mich den Flur entlang.

Auf beiden Seiten befanden sich sieben Türen, wobei auf den letzten zwei Türen Herren und Frauen draufstand, das waren also die Badezimmer.

Er steuerte eine Wendeltreppe nach unten an und ließ mir dann den Vortritt.

Die Wendeltreppe führte in einen weiteren Flur und ein großer steinerner Bogen führte in einen Gewölberaum in dem einige dunkle Holztische standen und der eine große Theke hatte auf der bereits ein Frühstücksbuffet aufgebaut war.

An den Holztischen saßen schon ein paar Leute und ich erkannte Freya und Celestyn.

Blake und ich holten Frühstück für uns und dann lenkte ich ihn zu dem Tisch von den beiden, die ich schon kannte.

Dann setzte ich mich hin.

"Hey, ihr zwei", begrüßte ich die beiden und entdeckte in dem Moment wie mein Halbbruder in den Raum kam.

Ich rief ihn zu uns.

"Darf ich jetzt vielleicht zu Grigorios?", fragte Freya Celestyn.

Er seufzte. "Frag die Schulleitung."





**Arme Freya, jetzt ist sie da, wo Grigorios ist, darf aber nicht zu ihm.

Was denkt ihr wie das ausgeht?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt