Kapitel 49

93 5 0
                                    

Natürlich wollte Chrysis wenn sie das vermutlich beste Druckmittel der Welt in der Hand hatten auch etwas damit erreichen.

Ich seufzte tief.

"Kann ich irgendetwas tun?", fragte ich Kersey.

Für einen Moment herrschte Schweigen. "Noch weiß ich noch nicht einmal was ich tun kann um irgendetwas an der Situation zu ändern", antwortete Kersey dann. "Wir müssen schauen was in den nächsten Tagen passiert und dann finden wir schon etwas."

"Okay", entgegnete ich. "Ich bleibe bei Grigorios und behalte ihn im Auge. Er schläft jetzt gerade und vielleicht ändert er seinen Plan noch."

"Ich glaube nicht", seufzte Kersey resigniert, bevor er etwas positiver klingend hinzufügte: "Danke."

"Keine Ursache", meinte ich abwinkend.

"Ich muss mich mit ein paar Mitgliedern von Redfire treffen, die früher wissen sollten was Grigorios vorhat", verabschiedete Kersey sich. "Aber wir hören voneinander."

Ich nickte. "Bis bald."

Damit hatte er auch schon aufgelegt.

Ich seufzte.

Irgendetwas musste ich gegen Chrysis doch machen können, oder?

Ich holte mir etwas von dem Essen, dass Kersey und ich geholt hatten und machte mir während dem Essen Gedanken was ich ausrichten konnte.

Meine Gedanke wanderten hin und her bis mich irgendwann ein Geräusch aus meinen Gedanken riss und ich nach einigen Sekunden feststellte, dass mein Handy vibrierte.

Ich warf einen Blick auf den Bildschirm und sah eine Meldung der Londoner Polizei, deren Eilmeldungen ich abonniert hatte nachdem ich von der Sache mit Mr. Weston und dem Lösegeld gehört hatte.

Neues Opfer von Chrysis gefunden, männlich, das Alter des Opfers wird auf achtzehn oder neunzehn Jahre geschätzt, genaueres noch nicht bekannt, las ich.

Bevor ich mich versah drückte ich mein Handy fest in meine Handfläche und suchte nach einer Möglichkeit mich festzuhalten.

Ich merkte wie die Panik mich im Griff hatte.

Was war wenn Chrysis Blake erwischt hatte? Schuldgegühle mischten sich unter die Panik.

Ich sah mich um.

Während meine Gedanken verrückt spielten.

Ich schrieb Grigorios eine Nachricht, dass ich etwas herausfinden musste und mich später wieder bei ihm melden würde.

Dann verließ ich seine Wohnung.

Ich wusste nicht wohin mich meine Beine trugen.

London zog an mir vorbei.

Die Stadt war ein einziger Klumpen bestehend aus anderen Menschen, den unterschiedlichsten Gerüchen und allem von viktorianischen Gebäuden bis hin zu riesigen Glasbauten.

Die ganze Stadt war mir egal.

Irgendwann meldete mein Handy sich wieder und ich sah drauf.

Der Verdacht, dass es sich bei dem Toten um einen Krieger mit gespaltener Herkunft handelt wurde soeben offiziell bestätigt, las ich und nach ein paar Momenten begriff ich, dass das meine Befürchtung nur bestätigte.

Ich vergrub den Kopf in den Händen.

Dann kam mir eine Idee.

Wenn Blake noch lebte dann müsste er doch bei seinem Pflegevater sein, oder?

Damit entweder auf der Polizeiwache oder zuhause.

Ich kannte den Weg zu beidem.

Ohne groß nachzudenken rannte ich los zu der doch ein gutes Stück entfernten Polizeistation.

Vollkommen außer Atem kam ich an der Polizeistation an und musste erst einmal feststellen, dass ich nicht mit den ganzen Reportern vor dem eigentlich unauffälligem Gebäude gerechnet hatte.

Doch es war logisch.

Ein Mord weckte nicht nur meine Aufmerksamkeit.

Wie konnte ich jetzt herauskriegen was passiert war?

Ich machte ein paar Schritte von der Polizeistation weg und legte meine Stirn gegen die kalte Backsteinwand.

Blake.

Ich bat wirklich darum, dass er es nicht gewesen war, doch alles sprach dafür.

Kraftvoll krallte ich meine Finger in die Backsteinwand und unterdrückte einen Schrei der Verzweiflung.
Es durfte nicht sein.

Wieder meldete mein Handy sich.

Ich zögerte.

Schließlich holte ich es doch heraus.

Mit zitternden Fingern öffnete ich die Nachricht der Polizei.

Trauerfeier für den verstorbenen Sohn des Polizeikommissars für morgen geplant, las ich.

Dann hatte Chrysis Blake erwischt.

Es bestand kein Zweifel mehr.

Ich steckte mein Handy weg und schlug meinen Kopf gegen die Wand, bis ich irgendwann nicht mehr konnte.

Jegliche Energie war mir geraubt worden.

Ich glitt kraftlos an der Wand hinunter und vergrub den Kopf in den Händen.

Es war vorbei.

Chrysis konnte ruhig kommen und mich holen.

Ich hörte irgendwann wie sich jemand vor mir räusperte. "Willst du nicht aufstehen?"

Bewusst reagierte ich nicht.

Doch ich merkte wie meine Hände langsam von meinen Augen genommen wurden.

Langsam hob ich den Kopf und sah in das Gesicht das meine Albträume heimsuchte.

Valentinus.




**Ich hatte eigentlich erst für später eine Szene geplant in der die beiden aufeinander treffen, doch ich glaube das gefällt mir auch.

Sind bei euch noch Sommerferien?

Wenn ja was habt ihr noch geplant? Wenn nicht viel Glück in der Schule, Uni oder bei der Arbeit?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt