Kapitel 50: 'The Killing Joke' Pt. I

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"Was habt ihr mit ihm gemacht?", knurrte ich wütend und entriss meine Handgelenke seinem Griff.

Valentinus sah mich an. "Mr. Weston?", hakte er nach als wäre die Antwort nicht offensichtlich. Er spielte wieder einmal mit mir.

Er war gut einen Meter von mir entfernt und in die Hocke gegangen, um mich besser verspotten zu können, sein Blick war kalt, wie immer und so wie er gekleidet war hätte er auch als normaler junger Mann durchgehen können.

Doch er war genauso wenig normal wie ich.

Vielleicht sogar noch weniger normal als ich.

Vor mir war ein ausgebildeter Killer.

Das sollte ich nicht vergessen.

Doch selbst wenn ich das nicht vergaß hatte ich nur eine minimale Chance gegen ihn.

"Was habt ihr mit Blake gemacht?", erwiderte ich und merkte wie die Wut immer mehr in meine Stimme glitt. "Ihr habt ihn getötet wie den anderen Krieger."

"Warum stellst du Fragen, die du selbst beantworten kannst, kleine Blackshield?", wollte Valentinus seufzend wissen.

Ich trat in seine Richtung, doch er sprang kurzerhand zur Seite.

"Willst du die Details hören?", bot Valentinus an und ein finsteres Grinsen nahm sein Gesicht ein. "Wie er gebettelt hat, nicht um sein Leben, sondern um deins, wie seine Verteidigung nachließ und wie er schließlich die Augen nicht mehr offen halten konnte."

Kälte und Panik krochen meinen Rücken hoch.

"Hätte er nur viereinhalb Minuten länger durchgehalten hätten sie ihn vielleicht noch retten können", bemerkte Valentinus noch.

Er sah meinen Gesichtsausdruck und lachte.

Es war kein finsteres, falsches Lachen, sondern ein echtes, wahrhaftes Lachen.

Valentinus lachte mich aus.

"Und weißt du warum wir ihn überhaupt gefunden haben?", fragte Valentinus.

Ich schüttelte den Kopf und merkte, dass meine Hände zitterten und sich Tränen in meinen Augen sammelten und nur auf ihre Befreiung warteten.

"Er hat uns gesucht", antwortete Valentinus selbst auf die Frage, die er mir gestellt hatte. "Er wollte es zu Ende bringen. Der arme Junge konnte kaum stehen und trotzdem war er bereit es mit ganz Chrysis aufzunehmen."

"Weshalb...?", brachte ich hervor.

"Für dich", erklärte Valentinus mir. "Wenn er uns nicht wegen dir gesucht hätte, würde er noch leben."

Schock und Trauer breiteten sich in mir aus.

"Du bist also quasi für seinen Tod verantwortlich", fügte Valentinus hinzu.

Die Worte trafen mich.

Ich zuckte zusammen und konnte dann Valentinus lachen hören.

"Ich sehe schon, Blake Caden ist immer noch dein Schwachpunkt", bemerkte er immer noch lachen. "Und wie sieht es mit deinem Vater aus? Erinnerst du dich noch daran, dass er wegen mir tot ist?"

Ich starrte Valentinus für ein paar Sekunden einfach nur an.

Dann stürzte ich in seine Richtung, unbewaffnet und ohne jegliche Idee, wie ich gegen ihn vorgehen könnte.

Ich warf ihn mit dem Schwung meines Angriffes zu Boden und kniete dann über ihm, während meine Hände sich um seinen Hals schlossen.

"Na na, kleine Blackshield", fing er in einem warnenden Ton an und seine kalten Augen bohrten sich in meine Seele.

Ich drückte zu und zwang mich dazu seine Worte zu ignorieren.

"Wenn du mich jetzt tötest, wird der nächste der stirbt, entweder dein Bruder, der liebe Rokuro Blackshield, sein oder dein bester Freund, der kleine Indianer", drohte Valentinus ohne auch nur eine Miene zu verziehen. "Vielleicht erwischen wir deine Mutter auch noch."

Die Erwähnung dieser drei Menschen ließ die Reue und Wut in mir hochkochen.

"Wagt es nicht", knurrte ich.

"Du hast gerade die Oberhand", erinnerte Valentinus. "Alles liegt bei dir."

Ich drückte noch mehr zu und für einen kurzen Moment glaubte ich etwas in den Augen des Mörders aufblitzen zu sehen.

Doch es war so schnell weg wie es gekommen war.

"Und was garantiert mir, dass du die drei nicht umbringst, wenn ich dich leben lasse?", fragte ich nach und der Spott kroch in meine Stimme.

In diesem Moment musste ich einen entscheidenden Fehler gemacht haben.

Ein gut gekonnter Tritt traf meine Rippen und ich riss die Augen auf.

Valentinus glitt unter mir hervor und lachte. "Niemand", antwortete er vor mir stehend, während ich auf dem Boden kniete und meine schmerzenden Rippen hielt.

Er sah auf mich herab, bevor er in die Knie ging und mein Kinn leicht anhob, damit sich seine Augen direkt in meine bohrten.

"Du solltest übrigens nicht jedem so leichtfertig vertrauen", flüsterte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Erst recht keinem Attentäter, egal ob Grigorios oder mir."

Mit den Worten ließ er mich los und ich verlor das Gleichgewicht.

"Ahja und es ist schön zu sehen, dass dir der Schädelspalter immer noch so am Herzen liegt", bemerkte er über die Schulter. "Das wird uns bestimmt noch nützlich werden."




**Ich habe gestern gar nicht bemerkt, dass Montag ist.

Ich weiß, dass Kapitel ist heftig.

Aber es hat Spaß gemacht, dass Kapitel zu schreiben.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt