Kapitel 25

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Als ich allein an der Stimme erkannte, dass es nicht Valentinus war wurden meine Schritte langsamer.

Er holte mich ein.

"Ich habe eine Wohnung ein paar Straßen weiter, wenn wir es dahin schaffen sind wir in Sicherheit", meinte er.

Ich nickte und nahm mir einen Moment Zeit um ihn zu betrachten.

Die Lichtverhältnissen waren immer noch nicht die besten, doch es reichte um seine hellen Augen zu bemerken und ihn auf Südeuropäer zu schätzen.

Ich konnte merken wie er mich kurz betrachtete, bevor er mir die Hand hinhielt.

Zögernd ergriff ich seine und dann rannten wir los, die Schritte unserer Verfolger hinter uns.

Damit waren mir wohl vorerst einmal Verbündete.

Ich merkte wie das Adrenalin uns schneller durch die Straßen trieb.

Ich wusste immer noch nicht wer der Mann war der mit mir floh, doch wenn ich Chrysis entkommen wollte, war er vermutlich meine beste Chance.

Ein Schuss fiel hinter uns.

Ich zuckte zusammen und sah aus den Augenwinkeln wie der Mann auch eine Waffee zog und hörte kurz darauf wieder einen Schuss, allerdings war dieser gedämpfter.

Genau in dem Moment erreichten wir eine große Straße und ich war wirklich dankbar dafür.

Denn das würde es schwerer machen unbemerkt auf uns zu schießen.

Ohne Schalldämpfer.

Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah mich um nach einer Möglichkeit uns zu verstecken.

Eine Gruppe junge Leute lief nicht weit von uns entfernt und mir kam eine Idee.

Ich zog an der Hand, die ich festhielt und lenkte uns auf die jungen Leute zu, obwohl mein Verbündete scheinbar in die andere Richtung wollte. Der Gedanke, dass uns das möglicherweise eine kurze Verschnaufpause bringen konnte, zwang mich noch schneller zu werden.

Mein Atem ging viel zu schnell über meine Lippen, mein Herz hämmerte schmerzhaft und jeder Muskeln in meinen Beinen schmerzte.

Die Gruppe kam immer näher und mit einem kurzen Blick über meine Schulter sah ich, dass unsere Verfolger die große Straße immer noch nicht erreicht hatten.

Wir schlossen uns der Gruppe junger Leute an.

"Wo müssen wir hin?", brachte ich an meinen Verbündeten gerichtet heraus.

"In die Richtung und dann in etwa zweihundert Meter rechts und dann die Straße nochmal fünfhundert Meter entlang", antwortete er mir hustend.

Ich warf ihm einen Blick zu und sah wie er humpelte.

Hatte er vorher auch schon gehumpelt?

Ich nickte und dann sah ich unsere Verfolger ich bat darum, dass sie uns nicht entdeckt hatten.

Wir mussten uns nur zweihundert Meter in der Gruppe versteckt halten.

Die jungen Leute der Gruppe warfen uns skeptische Blicke zu, doch ich ignorierte das und sah aus den Augenwinkeln unsere Verfolger.

Sie hatten uns noch nicht gesehen.

Wir hatten die zweihundert Meter auch schon fast geschafft.

Ich bat darum, dass wir unbemerkt blieben und dann kam die Straße in Sicht und mein Verbündeter zog mich in die Straße.

Aus unserem gemütlichen Gehen wurde wieder ein Rennen um unser Leben.

Ich hörte keine Schritte hinter mir und das beruhigte mich.

Vielleicht waren wir in Sicherheit, schoss mir durch den Kopf.

Ich schloss kurz die Augen.

Mein Atem war wieder viel zu schnell und ich merkte, dass es meinem Verbündeten auch nicht anders gingen.

Er wurde langsamer und ich folgte seinem Beispiel.

Sein Gesicht war angespannt und ich sah die Schmerzen auf seinem Gesicht.

"Ich kann dich stützen", bot ich an.

Er nickte dankbar und legte dann seinen Arm um meine Schulter. "Wir sind fast da", presste er hervor und ich sah wie er mit der freien Hand einen Schlüssel aus seiner Hosentasche zog.

Schließlich erreichten wir eine Tür als ich schnelle Schritte hörte.

"Spiel mit", befahl ich ihm, lehnte mich gegen ihn und legte meine Lippen auf seine.

Er erwiderte meinen Kuss und ich merkte, dass er begriff was ich vorhatte.

Ich schlang mein eines Bein um seins und schloss die Augen und daraufhin legte sich seine eine Hand auf meinen Hintern.

Er küsste nicht schlecht, schoss mir durch den Kopf.

Ich konnte hören wie sich ein paar Leute uns näherten und wie dann jemand von den Leuten etwas rief. Dann hörte ich wie sie wegrannten.

Als ich mit Sicherheit sagen konnte, dass sie weg waren löste ich mich von meinem Verbündeten.

Das Licht an der Haustür war angegangen und so konnte ich meinen Verbündeten genauer sehen und ich stellte fest, dass ich ihn kannte.



**Wer ist Ivorys Verbündeter wohl?

Liebe Grüße aus dem viel zu kalten Stuttgart
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt