Kapitel 22

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Geist:

Die Neuigkeiten von dem Angriff auf das Haupthaus der Blackshields hatten sich innerhalb weniger Stunden auch bis zu mir ausgebreitet.

Ich hätte mir das dabei entstandene Chaos gerne angesehen, doch ein Flug von Europa in eines der östlichen Länder Asiens war leider zeitlich nicht drin.

Mein Blick glitt zu der Uhr des Cafés und ich unterdrückte einen genervten Laut.

Wo war mein Untergegebener?

Er war eine Viertelstunde zu spät und mein Plan war es eigentlich noch in den nächsten Stunden das Land zu verlassen.

Mein Kaffee wurde kalt.

Ich hörte die Glöckchen an der Eingangstür klingeln und ich musste nicht zur Tür schauen um zu wissen, dass er endlich da war.

Er nahm mir gegenüber Platz, doch neben ihn setzte sich eine weitere Person, stellte ich überrascht fest.

Ich hob den Kopf.

"Hallo, Boss", begrüßte der zweite Ankömmling mich.

Ich nickte ihm zu und sah dann beide an. "Einer von euch muss auf jeden Fall nach England", informierte ich die beiden. "Der andere muss für ein paar Tage nach Japan und mir Bericht über den Angriff erstatten."

Beide nickten.

Ich sah den ersten an, der sich zu mir an den Tisch gesetzt hatte. "Du gehst nach Japan, dich kennen zu viele in England", entschied ich und sah den zweiten an. "Du gehst nach London."

"Okay, ich schaue, dass ich den nächsten Flieger nehme", meinte der erste.

Der zweite sah noch unschlüssig aus.

"Ich schick noch ein paar andere Leute nach England", versicherte ich ihm. "Dort wird es ein paar Tage lang noch ruhig sein."

Er nickte schließlich. "Ich mache mich bald auf den Weg", versprach er mir.

Ich nahm einen Schluck meines Kaffees.

"Haltet euch beide bedeckt", befiehl ich ihnen. "Sie sollen schließlich nicht wissen, dass wir ihnen dicht auf den Fersen. Noch ist die Zeit noch nicht reif genug um sich ins Getümmel zu stürzen."

Der erste nickte und wies ich eine Kellnerin an herzukomnen, weil ich bezahlen wollte.

Kaum hatte ich bezahlt stand ich auf.

Meine Untergegebenen standen auch und wir steuerten zusammen den Ausgang an.

Ich ging auf meinen Mietwagen zu.

Bald war die Zeit so weit.

Bald würden wir uns einen Namen machen.

Bald.

Aber noch nicht heute.

•~~○●○~~•

Ivory:

Wenn ich nur wüsste wo ich anfangen sollte, schoss mir wieder durch den Kopf. Wie ich gegen Chrysis den ersten Schritt unternehmen könnte.

Mein Blick glitt zu meinem Spiegelbild.

Die Müdigkeit, die ich ausstrahlte, ließ sich nicht leugnen, meine schwarzen Haare waren komplett zerzaust und ich deutete ein Lächeln an.

Bevor ich nach meinem Kamm griff und meine Haare kämmte.

Es dauerte eine Weile, doch ich nutzte die Zeit um mir zu überlegen, welche Haarfarbe unauffälliger ist.

Ganz in der Nähe hat es einen Friseur, erinnerte ich mich.

Ich schnappte mir meine Jacke, meinen Geldbeutel und schlüpfte in meine Schuhe.

Der Gedanke daran meine Haare abzuschneiden tat mir für einen Moment im Herzen weh, doch ich griff entschlossen nach meinem Schlüssel und verließ dann so schnell wie möglich die Wohnung.

Ein starker Regen empfing mich auf den Straßen von London.

Ich zog die Kapuze über meinen Kopf und lief zu dem Friseurladen.

Als ich davorstand seufzte ich und nahm meinen ganzen Mut zusammen. Es waren nur meine Haare, redete ich mir ein.

Dann öffnete ich die Tür.

In dem Moment wusste ich wie meine Haare aussehen sollten, wenn ich den Friseurladen verließ.

Eine junge Friseurin begrüßte mich lächelnd und ich erklärte was ich wollte.

Sie nickte und weniger später war sie darin vertieft meine Haare zu schneiden, während ich beobachtete wie meine abgeschnittenen Haare zu Boden fielen.

Ich schloss die Augen.

Meine Haare wurden immer kürzer und ich fragte mich dann wie ich aussehen würde.

Irgendwann fing die Friseurin an meine Haare zu färben, doch ich hatte mich entschieden mich überraschen zu lassen, wie es dann aussehen würde.

"Ich bin fertig", bemerkte die Friseurin schließlich und ich öffnete die Augen und starrte mein eigenes Spiegelbild an.

Sie brachte mich dann nach vorne zur Theke und ich bezahlte, bevor ich mich auf den Weg machte um mir neue Klamotten zu kaufen.

"Heute Abend würde ich mich umhören gehen", murmelte ich für mich und betrat den nächsten Tube-Bahnhof.

Um so normal wie möglich zu wirken und weil ich meine Haare noch einmal sehen wollte hatte ich mein Handy herausgeholt und vor mich gehalten als würde ich ein Selfie machen.



**Wenn ich ein Bild finde, dass zu meiner Vorstellung von Ivorys neuer Frisur passt kommt das im nächsten Kapitel. Falls nicht vertraue ich auf eure Vorstellungskraft.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt