Kapitel 72

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Grigorios:

Ich hatte es endlich verstanden.

Ich wusste was meinen Bruder dazu gebracht hatte seinen Weg zu gehen.

Allerdings wollte ich es von Eliana selbst hören.

Denn dann würde ich auch mehr über Chrysis wissen.

Mein Körper schmerzte bei jedem Schritt, doch ich würde es überleben, bei Horatius sah die Sache ganz anders aus. Ich hatte gesehen wie Eliana ihn erwischt hatte.

Der Boss wird ihn finden, zwang ich mich zu denken und beschleunigte meine Schritte.

Wenn ich Pech hatte würde Eliana bereits die Flucht ergriffen haben oder von jemandem getötet worden sein.

Beides konnte ich nicht gebrauchen.

Ich brauchte meine Antworten.

Eine vermutlich dumme Idee kam mir.

"Eliana", schrie ich und hörte selbst wie wütend ich war.  "Komm heraus."

Ich konnte nur vermuten wo sie grob war und humpelte in diese Richtung.

Ein paar Augenblicke später hörte ich Schritte in meiner Richtung rennen, doch ich wusste sofort, dass das nicht Eliana sein konnte.

Sie bewegte sich leiser, fast lautlos.

Gerade wollte ich die Tür zu dem Raum öffnen in dem ich Eliana vermutete da stieß jemand mit der Schulter gegen mich und brachte mich aus dem Gleichgewicht.

Ich kippte gegen die Wand und konnte gerade noch verhindern, dass ich daran zu Boden ging.

Mein Blick bohrte sich in Augen, deren Ausdruck augenblicklich besorgt wurde.

"Tut mir leid", entschuldigte er sich sehr zu meiner Überraschung und stützte mich an meinen Ellbogen, bevor er an mir hinunter sah.

"Wo willst du hin?", fragte er mich in einem ernsten Tonfall, den er bis vor ein paar Wochen noch nicht so drauf gehabt hatte, doch seit dem er wusste, dass wir im selben Team spielten hatte ich wenig zu befürchten.

"Ich muss etwas klären", bemerkte ich ruhig und kühl. "Keine Sorge, ich werde mich schon nicht umbringen lassen."

Er nickte wenig überzeugt. "Das wird wieder einer von deinen dummen Alleingängen, richtig?", hakte er nach. "So wie als du deinen Bruder ausgeschaltet hast und dabei fast gestorben bist, nur für den Fall, dass ich dich daran erinnern muss."

Ich lächelte leicht. "Dieses Mal geht es wieder um meinen Bruder, nur anders", bemerkte ich und drehte mich der Tür zu. "Aber das muss ich alleine klären."

Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Dann soll ich dich also allein lassen", stellte er fest.

Ich nickte und sah ihn an. "Du solltest jemand anderen suchen", versuchte ich ihn loszuwerden. "Ich stoße später wieder zu euch."

In diesem Moment sah ich wie er nachgab. "Bis später", verabschiedete er sich und drehte sich um, damit er endlich gehen konnte. Ich war dankbar, dass er mich endlich alleine ließ. Dann konnte ich das mit Eliana klären.

"Bis später", rief ich ihm nach und riss die Tür vor mir auf.

Bevor ich noch lange nachdenken konnte stürmte ich durch die Tür und hob die Waffe, bereit jeder Zeit auf Eliana zu schießen, auch wenn es nur ein Warnschuss war.

Doch ich wurde anders empfangen als erwartet.

"Setz dich doch, Grigorios", begrüßte sie mich und deutete auf den Sessel sich selbst gegenüber. "Wir werden eine Weile reden müssen."

Ich kam zu dem Sessel, doch ich bewegte mich langsam, weil ich mit einer Falle rechnete. Wieder wurde ich überrascht, denn ich bemerkte keine.

Der Raum war bis auf die zwei Ledersesssel und einen dunklen Couchtisch dazwischen leer.

Mit einem unterdrückten Stöhnen setzte ich mich hin.

"Du bist hier, weil du wissen willst, was mit deinem Bruder passiert, damit er zu dem wurde, der sich Chrysis angeschlossen hat", bemerkte Eliana mit einem sanften Tonfall. "Du willst es verstehen."

Ich schloss die Augen. "Erzähl es mir, Eliana."

"Es war vor fast fünf Jahren", fing sie an. "Ich traf deinen Bruder zufällig, damals war ich als Kriminelle bekannt, das war noch vor Chrysis. Dein Bruder muss mich Monate, wenn nicht sogar Jahre lang gesucht haben und dann als er mich gefunden hatte, war ich bereits ein Mitglied von Chrysis und er hat sich uns ebenfalls angeschlossen."

Ich öffnete die Augen wieder und sah sie an. "Aber warum hätte er das tun sollen?"

"Aus dem selben Grund aus dem du dich in New York gegen deinen Bruder gestellt hast", antwortete die Amazone mir und mein Blick glitt an ihr herunter, während meine Ahnung bestätigt wurde.

Ihr schwarzes, kurzes Kleid schmeichelte ihrer Figur, ihre dunkle Haare hingen locker über ihren Rücken, ihre Oberweite hatte auch eine gute Größe und ihre Lippen war wohlgeformt.

Bevor ich noch einen weiteren Gedanken verschwendete hob ich meine Waffe.





**Denkt ihr Grigorios schießt oder denkt ihr er wird vorher von Eliana aufgehalten? Übrigens, wer könnte der andere gewesen sein?

Ich muss zugeben eigentlich hatte ich zuerst ein Kapitel aus Ivorys Sicht geplant vor diesem Kapitel, doch irgendwie finde ich es jetzt so besser. Es bleibt spannend.

Ich habe übrigens die Hälfte dieses Kapitel geschrieben, während ich Lucifer geschaut habe. Gute Serie, trifft meinen Geschmack. Ich kann Lucifer nur empfehlen.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt