Kapitel 47

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Das Fest der Krieger war überstanden.

Mr. Weston war entführt worden und ich hatte mich von Blake getrennt - na ja, ihn weggestoßen traf es besser.

Grigorios war immer noch nicht wieder aufgetaucht.

Ich warf einen Blick zu Kersey. "Jetzt ist er schon vierundzwanzig Stunden weg und nicht erreichbar", bemerkte ich.

Kersey nickte und so langsam sah er ebenfalls besorgt aus. "Wir sollten ihn suchen", stellte er nachdenklich fest. "Er könnte überall sein und es könnte was weiß ich was passiert sein."

Er stand auf und ausgerechnet dann klingelte sein Handy.

Der zweite Gründer von Redfire nahm ab, fragte nach etwa einer Minute ob es eine Spur von Grigorios gab und etwa eine weitere Minute später legte er auf.

Er sah mich an.

"Am Stadtrand ist eine alte Fabrikhalle niedergebrannt", informierte Kersey mich.

Für einen Moment wusste ich mit dieser Information nichts anzufangen.

Bis mir in den Sinn kam, dass wir über Grigorios' Verschwinden gerätselt hatten und er das Feuer beherrschte.

"Heißt das er hat dort Chrysis bekämpft?", fragte ich nach.

Kersey sah mich überrascht an. "Nein, das heißt er hat die Kontrolle verloren und die Fabrikhalle in Schutt und Asche gelegt."

"Er gibt sich die Schuld daran, dass Mr. Weston entführt wurde, oder?", riet ich.

Kersey nickte und rieb sich die Stirn. "Er hat bis jetzt noch nie ein komplettes Gebäude niedergebrannt", stellte er besorgt fest.

"Ist das gefährlich für ihn wenn er die Kontrolle verliert?", fragte ich nach.

Kersey sah mich an. "Es ist eigentlich primär anstrengend", erklärte er. "Aber es kann auch sein, dass er sich leicht verbrennt."

Ich nickte und lehnte mich gegen den Kühlschrank von Grigorios.

"Und was machen wir jetzt?", fragte ich dann.

"Ich frag bei Redfire herum, ob jemand ihn gesehen hat", antwortete Kersey etwas abwesend. "Und danach schauen wir weiter. Wobei die Chancen gut sind, dass er mittlerweile schon auf dem Weg hierher ist."

Damit ging der zweite Mitbegründer von Redfire auf den Balkon.

Ich schloss die Augen.

Ohne es zu wollen wanderten meine Gedanken zu Blake.

Hoffentlich ging es ihm gut.

Ich vergrub den Kopf in den Händen und versuchte mich von diesen quälenden Gedanken abzulenken.

Jetzt hatte Grigorios Vorrang, versuchte ich mich einzureden, doch ich wusste selbst zu gut, dass Blake für mich immer Vorrang haben würde.

Ich musste dafür sorgen, dass Chrysis ihn nicht in ihre Gewalt bekam.

Um jeden Preis.

Ein Seufzen drang über meine Lippen.

Warum war alles so kompliziert geworden in den letzten Monaten?

Jemand tippte mich an und ich hob den Kopf aus den Händen um in Kerseys Gesicht zu sehen. Sein Gesichtsausdruck war besorgt und ich konnte nicht sagen ob es wegen Grigorios oder wegen mir war.

"Grigorios kommt bald", informierte er mich und lehnte sich gegen die Küchentheke neben mir. "Alles in Ordnung?"

Ich nickte.

Kersey seufzte müde. "Ich kann mir vorstellen, dass es viel für dich sein muss", bemerkte er mitfühlend.

Ich schwieg, aber ich war mir sicher, dass ich nichts sagen muss.

Kersey sah mich an. "Sollen wir Essen holen?", schlug er vor. "Wenn Grigorios hier ankommt wird er vermutlich Hunger haben."

Ich nickte nachgiebig und stieß mich vom Kühlschrank ab.

Um ehrlich zu sein war ich dankbar, dass Kersey diesen Vorschlag gebracht hatte um mich abzulenken.

Kersey schnappte den Schlüssel vom Esstisch und dann verließen wir zusammen die Wohnung.

Er schloss die Tür ab und dann machten wir uns auf den Weg Essen zu holen.

Wir machten uns auf den Weg zu einem guten italienischen Restaurant und holten Nudeln und Pizza zum Mitnehmen.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause und ich merkte, dass ich wirklich Hunger hatte.

Kersey hielt mir vor der Wohnungstür den Schlüssel hin und ich schloss die Tür auf.

Das Licht in der Wohnung war aus und so drang nur das Licht des Mondes herein, doch das reichte um die Gestalt auf dem Balkon sitzen zu sehen und die Zigarette in der Hand dieser Gestalt zu erkennen.

Kersey stellte das Essen ab und ging zur Balkontür.

Ich folgte ihm unschlüssig, weil ich vermutete, dass Grigorios bei bester Laune war.

Kersey öffnete die Balkontür und setzte sich neben den anderen Diadochen. "Wir haben Essen geholt", informierte er ihn sanft und legte seine Hand auf Grigorios' Schulter.

"Schön", murmelte Grigorios.

"Willst du nichts?", wollte Kersey wissen.

Grigorios sah ihn an. "Ich muss erst einmal das Chaos, das ich in der Welt angerichtet habe, wieder beheben", entgegnete er und stand auf. "Dafür muss ich Redfire auflösen."





**Guten Morgen 😄☕

Eigentlich wollte ich Grigorios dort etwas anderes sagen lassen, schätze aber das kommt dann im nächsten Kapitel.

Ab diesen Mittwoch (01.08.2018) bin ich sechs Tage in London.
Zum zweiten Mal in meinem Leben verschlägt es mich in die größte Metropolregion und die bevölkerungsreichste Stadt der (noch) EU.

Damit besteht keine Garantie, dass nächsten Montag ein Kapitel kommt.

Trotzdem liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt