Kapitel 63

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Sie sah mich an.

Eliana Adimari.

Ihre dunklen Haare lagen in Wellen auf ihren Schultern, ihre braunen Augen durchbohrten mich und ich stellte zum ersten Mal fest, dass sie etwa einen halben Kopf kleiner war als ich.

Doch sie war trotzdem stärker als ich.

Ich wusste nicht wie ich es schaffte dem Drang zu wiederstehen sie gegen die nächste Wand zu schleudern.

Denn das würde meinen Plan zerstören, doch ich schaffte es.

Wegen ihr hatte ich Blake beim Maskenball angeschossen, versuchte mein Unterbewusstsein mich dazu zu bringen auf sie loszugehen.

Ihr Blick glitt von mir zu Grigorios und wieder zu mir.

"Der Kerl war auch schon einmal fitter", bemerkte sie abschätzend, bevor sie mich kalt anlächelte. "Ivory Blackshield, was für ein Glück, dass wir uns wiedersehen. Ich war nämlich noch nicht fertig mit dir."

Ich stand langsam auf und schenkte ihr ein ruhiges Lächeln. "Das wird nicht nötig sein, Eliana", entgegnete ich und versuchte so kühl wie möglich zu klingen. "Ich bin nicht als Feind hier."

Eliana zog einen Schlüssel hervor und näherte sich meiner Zelle.

Aus den Augenwinkeln sah ich wie Grigorios sich bewegte, doch ich ignorierte es.

Eliana schloss die Zelle auf, bevor sie mir Platz machte um die Zelle zu verlassen.

"Was tust du da, Ivory?", fragte Grigorios mich schwach.

Ich sah ihn an und erwiderte seinen entsetzten Blick. Er stützte sich halbherzig auf seinen einen Ellbogen und hielt sich mit der anderen Hand die Rippen.

"Das Richtige", antwortete ich ihm und trat ihm kräftig in die Seite.

Ich spürte wie eine Rippe unter meinem Tritt nachgab und entschuldigte mich im Stillen bei ihm.

Grigorios gab einen erstickten Schmerzlaut von sich und ich beobachtete für einen Moment wie es ihm schwerfiel zu atmen.

Bevor ich die Zelle verließ und mir vornahm, dass ich erst einmal keinen Gedanken mehr an Grigorios verschwenden sollte.
Ich würde mich entschuldigen, wenn alles vorbei war.

Das nahm ich mir fest vor.

Eliana schloss die Zelle hinter mir ab und ich nahm mir einen Moment Zeit um die Augen zu schließen.

Ich würde keinen Blick zurück werfen, nicht bis ich hier nicht fertig war, entschied ich und folgte Eliana den Gang entlang.

Sie sah immer wieder zu mir als würde sie sicher gehen wollen, dass ich noch da war, doch ich war mir ziemlich sicher, dass Valentinus bereits einen Plan hatte, was er tun würde, wenn ich mich nicht gut verhielt.

Sie brachte mich aus dem Kellner heraus in dem der Gang mit den Zellen war und dann die Treppe nach oben bis zu einer Holztür, an der sie klopfte.

"Herein", hörte ich die Stimme von Valentinus.

Eliana öffnete die Tür und ließ mich zuerst herein, dann folgte sie mir. "Gibt es schon Neuigkeiten aus London?", fragte Eliana und sah an mir vorbei zu Valentinus. "Von einem gewissen Berserker zum Beispiel?"

"Er hat bereits herausgefunden, dass ihm sein Dolch genommen wurde", antwortete Valentinus und winkte mich zu sich. Er saß an einem dunklen Holzschreibtisch in einem Ledersessel und auf der anderen Seite des Schreibtisches stand ein weiterer Ledersessel. "Setz dich doch, Blackshield."

Ich ging zu dem Ledersessel ihm gegenüber und nahm Platz, während Eliana den Raum verließ.

"Du bist wieder wach", bemerkte er und tippte mit den Fingern auf den Schreibtisch. "Und hast vermutlich auch schon mit Grigorios gesprochen, oder?"

Ich nickte gehorsam.

"Ich hoffe du hast deine Entscheidung nicht geändert", meinte Valentinus und lächelte kalt. "Du weißt schließlich was passiert, wenn du deine Meinung änderst und das wollen wir doch nicht."

In diesem Moment hasste ich ihn mehr als ich ihn jemals zuvor gehasst hatte. Er wusste wie er mich in der Hand hatte und wusste, dass noch nicht einmal die Notwendigkeit bestand vollens auszusprechen, was er plante.

Deshalb hasste ich ihn so sehr.

Ich zwang mich dazu meine Faust nicht zu ballen, doch es fiel mir schwer.

"Ich bleibe bei meiner Entscheidung", zwang ich mich stattdessen zu sagen. "Daran wird sich nichts ändern."

Valentinus nickte zufrieden. "Interessiert es dich wie es deinem Exfreund geht?", fragte er mich.

Ich sah ihn an.

Blake.

Wollte ich wissen wie es ihm ging?

Vermutlich hatte ich keine andere Wahl als mir anzuhören, was er zu sagen hatte.

"Er hat verstanden, was passiert ist", fing Valentinus anzuerzählen. "Er sucht dich bereits." Belustigung trat in seine Augen. "Wann denkst du wird er vor der Tür zu diesem Versteck stehen und geradewegs in mein Messer laufen?"




**So es wird unangenehm für Ivory, aber ich mag Valentinus.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt