Kapitel 10

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Blakes Blick wanderte zu Hora und ich wusste genau was er dachte.

Dass Hora für den Angriff verantwortlich war, weil er zu Chrysis gehörte.
Ich wollte wirklich nicht, dass es wahr war, doch alles sprach gegen Hora.

Ich seufzte tief.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich Blake und schloss die Augen.
"Wenn wir nichts machen dann gefährden wir möglicherweise die anderen Schüler und uns."

Blake nickte und ich hörte wie er frustriert stöhnte. "Es gibt eine Möglichkeit wie wir ihn zum Reden bringen können."

"Und die wäre?", fragte ich gespannt und öffnete die Augen.

Blake sah alles andere als begeistert aus und ich ahnte übles.

"Du musst ihm einen Deal machen", antwortete er und verzog das Gesicht.

Ich wusste wie sehr er es hasste so etwas sagen zu müssen, denn er hasste Hora dafür, dass ich ihn in Blakes Anwesenheit schon zweimal geküsst hatte.

"Verschlägst du ihn dann wenn er den Deal annimmt?", fragte ich nach.

Blake spannte den Kiefer an. "Nein", presste er hervor. "Ich verschlage ihn wenn er weiterhin Geheimnisse vor uns hat." Er holte tief Luft.

"Wenn er zu Chrysis gehört, soll er das sagen, dann räume ich ihn aus dem Weg", knurrte mein Freund.

Ich ließ mir das durch den Kopf gehen und seufzte.

Ich würde mir etwas sehr gutes einfallen lassen müssen.

"Ich gehe schon einmal in unser Zimmer, Prinzessin", murmelte Blake und sah zu Freya. "Wo schläfst du heute Nacht?"

Sie trat zu ihrem Bett und rüttelte an Horas Schulter. "Aufstehen, du liegst im falschen Bett", schrie sie ihm ins Ohr und ich sah dabei zu wie Hora blinzelnd die Augen öffnete.

Er rappelte sich auf und schwankte erst einmal.

"Ich bring dich zu deinem Zimmer, okay, Hora?", bot ich an und kam zu meinem Exfreund.

Hora nickte dankbar und legte einen Arm um meine Schultern.

Ich sah zu Blake. "Geh du schon einmal in unser Zimmer", befahl ich ihm ruhig. "Ich komme gleich nach."

Blake nickte wenig begeistert.

Doch es war seine Idee gewesen.

Langsam damit Hora Schritt halten konnte trat ich auf den Flur und bemerkte, dass ich nicht einmal wusste wo Hora sein Zimmer war.

Doch er führte mich den Flur entlang und öffnete dann seine Zimmertür.

"Kann ich noch kurz mit rein?", fragte ich.

Hora nickte und hielt mir die Tür auf.

Mein Blick glitt sein Zimmer entlang. Es sah chaotisch aus: Horas Reisetasche stand auf dem Bett und war halb ausgeleert, sein Boden war mit Büchern, zwei Paar Schuhen und einer Handvoll Messern übersät.

Außerdem schien das eine Kissen kaputt zu sein.

Im Normalfall würde ich vermuten, dass in ein Zimmer, dass so aussah eingebrochen worden war.

Doch ich wusste, dass Hora nicht gerade der ordentlichteste Mensch war.

War er auch noch nie gewesen.

"Wie kriegst du es nur hin, dass es bei dir immer so unordentlich ist?", fragte ich ihn.

Hora zuckte mit den Schultern. "Hab keine Zeit zum Aufräumen", antwortete er und steuerte sein Bett an.

Er warf sich auf einen Stapel T-Shirts und schloss die Augen.

Ich setzte mich vor sein Bett, weil da noch ein freier Platz war und überlegte wie ich anfangen sollte.

"Hast du schon davon gehört, was heute passiert ist?", fragte ich ihn.

Hora öffnete die Augen und sah mich fragend an.

"Zwei Krieger, die so sind wie Blake und ich wurden getötet", erzählte ich ihm.

Hora sah mich an.

"Wo warst du heute, Horatius?", fragte ich ihn um eine neutrale Tonlage bemüht.

Er seufzte und schloss die Augen. "Wie schon gesagt bei einem Bekannten", antwortete er, doch es war nur allzu offensichtlich, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

Blakes Idee schoss mir durch den Kopf und ich merkte wie wenig ich das machen wollte.

"Reicht ein Kuss für eine ehrliche Antwort?", fragte ich und lehnte mich zu Hora nach vorne.

Er schüttelte den Kopf.

"Du musst auch nicht viel sagen, nur ob du dafür verantwortlich bist, dass die Kieger tot sind, oder nicht", erklärte ich ihm.

Hora seufzte tief und sah mich an.

"Warum ist das so wichtig?", hakte mein Exfreund nach.

"Bist du dafür verantwortlich?", erwiderte ich.

Hora nickte und ich war sofort auf den Beinen, doch bevor ich gehen konnte griff Hora nach meinem Arm und zog mich zu sich.

Als mein Gesicht vor seinem war, öffnete er die Lippen.





**Was hat Hora vor?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt