Kapitel 48

93 4 0
                                    

Ich sah wie diese Nachricht Kersey traf.

"Das kannst du nicht machen", meinte der zweite Mitbegründer von Redfire und sah meinen ehemaligen Bodyguard ungläubig an.

"Doch", bemerkte Grigorios. "Du kannst mir ja dabei zu schauen."

"Warum, Grigorios?", fragte Kersey unverständlich und zog den anderen Diadochen auf die Beine.

Erst als Grigorios mir gegenüber stand bemerkte ich, dass seine Handflächen fein säuberlich verbunden waren, am linken Arm sogar noch ein Stück seines Unterarms.

Noch dazu sah er wirklich blass aus und sein eines Auge war schon ordentlich zu geschwollen.

"Was ist passiert?", fragte ich und deutete auf sein Auge.

Doch er ignorierte mich und funkelte stattdessen Kersey finster an. "Weil mir Redfire seit Jahren ein Klotz am Bein ist", knurrte er wütend und ich konnte bereits spüren wie die Umgebung sich aufheizte. "Genau wie du, Kers."

Kersey zuckte zusammen, doch Grigorios' Gesichtausdruck blieb hart und unnachgiebig.

"Redfire existiert schon lang genug", fuhr Grigorios in einem noch kälteren Ton fort. "Und wann haben wir je unser eigentliches Ziel erreicht? Einmal? Wenn überhaupt."

Kersey griff nach Grigorios' Schultern und sah ihm in die Augen. "Erinnerst du dich nicht mehr an unseren Schwur?", fragte er resigniert.

Grigorios befreite sich aus Kerseys Griff und rammte seine Faust in den Bauch des anderen Mitbegründers.

Kersey krümmte sich ein Stück nach vorne, doch blieb mit Mühe und Not auf den Beinen.

"Noch heute Nacht löse ich Redfire auf", erklärte er.

"Wenn es das ist was du wirklich willst", seufzte Kersey. "Dann werde ich dich davon nicht abhalten. Sag mir Bescheid wann und wo."

Grigorios nickte und Kersey sah ihn noch einmal seufzend an, bevor er die Wohnung verließ.

Ein paar Augenblicke herrschte Schweigen, dann sah ich Grigorios an.

Sein Blick war immer noch auf die Tür gerichtet und seine eine Hand war zu Faust geballt. Es war offensichtlich, dass es nicht die beste Idee wäre in jetzt allein zu lassen.

"Alles in Ordnung?", fragte ich sanft, bevor ich hinzufügte: "Was ist passiert?"

Grigorios sah finster zu mir. "Ich denke es wäre besser wenn du auch gehst", meinte er und verschränkte die Arme.

Ich schüttelte den Kopf.

Grigorios' Blick wurde noch finsterer.

Doch ich sah ihn nur unnachgiebig an, bevor ich ihn vorsichtig am Arm packte und zum Sofa zog.

Ich zwang ihn dazu sich hinzusetzen, bevor ich eine Wasserflasche holte.

Grigorios hatte als ich wiederkam sein Gesicht mit den Armen verdeckt und war tief in sein Sofa gesackt.

Ich setzte mich auf den Couchtisch vor ihn.

"Ich habe was zum Trinken für dich", informierte ich ihn ruhig und beobachtete wie er leicht die Hände von den Augen nahm.

Ich hatte mit vielem gerechnet.

Mit eigentlich allem.

Nur nicht damit, dass Grigorios so müde aussah.

Er griff nach der Wasserflasche und nahm einen großzügigen Schluck.

"Du solltest dich hinlegen", meinte ich sanft, weil ich mir denken konnte, dass der größte Teil seiner Müdigkeit daher kam, dass er das Feuer einfach überlastet hatte.

Der andere Teil war die emotionale Erschöpfung, die ich auch fühlte.

Grigorios nickte und kämpfte sich auf die Beine.

Als ich sah wie er schwankte sprang ich auf und stützte ihn auf den Weg zu seinem Bett.

Er konnte sich eigentlich so gut wie gar nicht auf den Beinen halten.

Langsam half ich ihm auf sein Bett und hörte ihn dabei leise stöhnen, doch er legte sich langsam hin.

Seine Augenlider wurden immer schwerer und ich setzte mich neben ihn.

Ich würde hier bleiben bis er wieder aufwachte, schwor ich mir.

Grigorios schlief schließlich mit angespanntem Gesicht ein und ich ließ ihn nicht aus den Augen.

Bis mein Handy klingelte.

Kerseys Stimme begrüßte mich mit einem einfachen "Hey".

Als wir zusammen auf Grigorios gewartet hatten, hatten wir Nummern getauscht.

"Hey, was gibt es?", fragte ich nach.

"Ich habe gleich zwei Neuigkeiten", antwortete der Gründer von Redfire mir.

"Erzähl."

"Chrysis hat davon Wind bekommen, dass Grigorios ein komplettes Gebäude niedergebrannt hat, sie suchen ihn wegen seiner Kraft", informierte er mich. "Aber das war es noch nicht zum Thema Chrysis."

"Was haben sie sonst noch gemacht?", fragte ich übles ahnend.

Die Gesichter meiner Freunde, meiner Familie und das Gesicht von Blake zogen an meinem geistigen Auge vorbei.

"Sie verlangen von der Gesellschaft der Krieger ein nettes Sümmchen im Tausch gegen das Leben von Shaw Weston", antwortete Kersey.



**Ich habe viel vor mit Chrysis.

Ich kann mir tatsächlich nachdem ich seit Mittwoch in London bin wirklich gut vorstellen, dass Ivory, Blake, Grigorios und alle weiteren London unsicher machen 😂

Liebe und auch müde Grüße aus London (Waterloo Station, genau genommen) 😅**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt