Kapitel 67

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"Woher hast du mich so schnell erkannt?", fragte ich dann.

"Du hast in den letzten Monaten einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht", antwortete er mir. "Außerdem wer sagt denn das nur Chrysis uns beobachten kann."

Ich nickte und in dem Moment brachte ein Kellner mein Bier.

Meine Hand schloss sich um mein Glas und ich nahm einen ersten Schluck, bevor ich Allan Mason wieder ansah.

Er erwiderte meinen Blick und nahm auch einen Schluck.

"Was hat dich dazu gebracht dich Chrysis anzuschließen?", fragte er mich.

Ich seufzte tief.

"Naja, ich hatte die Wahl ob ich mich ihnen anschließen oder das Leben aller riskiere, die mir wichtig sind", antwortete ich leise.

Allan nickte. "Das verstehe ich."

Ich sah auf meine Hände und seufzte, weil meine Gedanken wieder zu dem Video glitten durch das ich den Tod meines Vaters gesehen hat und zu dem Tod meiner Mutter.

"Chrysis hat dir bereits einiges angetan, oder?", riet Allan.

Ich konnte nur nicken.

"Chrysis kennt auch meine Schwachstellen, nehme ich an", fing er an und sah mich fragend an.

Ich nickte. "Natürlich, kennen sie die."

"Wundert mich nicht", murmelte Allan und er seufzte. "Was haben sie mit uns vor?"

Ich fuhr mir frustriert durch die Haare. "Ich weiß es nicht und so lange ich das nicht weiß, bin ich machtlos", erklärte ich leise. "Aber ich werde es herausfinden."

"Du spielst ein doppeltes Spiel mit Chrysis?", formte Allan mit den Lippen.

Ich nickte unauffällig.

Allan sah auf sein Bier und nahm einen Schluck, dann nickte er langsam. "Okay."

"Okay?", fragte ich nach.

"Ich schließe mich ihnen an", antwortete er mir. "Du wirst mich nicht töten müssen."

Ich fragte mich was ihn dazu gebracht nachzugeben, doch ich konnte nicht sagen wie froh ich darüber war, dass nicht noch eine Person sterben musste.

"Lass uns unser Bier zu Ende trinken und dann machen wir uns auf den Weg", bot ich an.

Allan nickte. "Ich muss allerdings vorher noch ein paar Sachen einpacken, bevor ich mich mit Chrysis auf den Weg machen kann", fügte er hinzu.

Ich nickte. "Das ging mir genauso."

**

Ein paar Stunden später erreichten wir das Versteck von Chrysis wieder.

ich bekam von Eliana die Aufgabe Grigorios etwas zu Essen zu bringen, damit er nicht verhungerte und so sehr ich mich ihm auch nicht stellen wollte, ich hatte keine andere Wahl.

Mit diesem Gedanken ging ich die Treppe nach unten mit einem Teller auf dem Essen für Grigorios war.

Ich hatte keinen Schlüssel für die Zelle von Grigorios, doch ich konnte das Essen ebenso wie das Besteck einfach durch die Gitterstäbe reichen.

Als ich die letzte Treppenstufe erreicht hatte schloss ich für einen Moment die Augen.

Ich konnte mir denken was ich von Grigorios hören würde und ich war mir sicher, dass es mir nicht gefallen wird.

Dabei war er selbst in einer ähnlichen Situation gewesen als er sich für Freyas Sicherheit Chrysis angeschlossen hatte und mit diesem Gedanken öffnete ich meine Augen wieder und machte die letzten Schritte bis zu seiner Zelle.

Mein Blick landete direkt auf Grigorios.

Er saß an die Wand gelehnt mir gegenüber, sein Auge, das gestern noch nur geschwollen wurde jetzt von einer Schnittwunde an der Augenbraue geziert und ich konnte sehen, dass um seinn einen Oberschenkel ein Verband geschlungen war - vermutlich damit er nicht verblutete.

"Du bist nicht Valentinus", hörte ich ihn leise murmeln ohne, dass er die Augen öffnete.

"Nein, ich bin es nur", entgegnete ich.

Daraufhin öffnete er das eine nicht geschwollene Auge und hob leicht den Kopf. "Ivory", murmelte er leise.

"Ich habe Essen für dich", informierte ich ihn um seinen enttäuschten Blick auf den Teller in meiner Hand zu lenken.

Grigorios nickte. "Das sehe ich", entgegnete er und rückte langsam zu mir heran.

Ich beobachtete dabei wie er immer wieder das Gesicht verzog.

Schließlich saß er direkt vor mir.

Ich ging vor der Zellentür in die Knie und schob ihm den Teller hin, bevor ich ihm das Besteck reichte.

Grigorios fing zögernd an zu essen.

Ich beobachtete ihn dabei und irgendetwas sagte mir, dass er fragen an mich hatte.

Irgendwann hob er den Kopf und sah von seinem Essen auf. "Geht es ihr gut?", fragte er leise. "Ist sie in Sicherheit?"

"Ich weiß es nicht", antworte ich genauso leise. "Aber ich hoffe es."

"Ivory, du wirst gesucht", informierte Grigorios mich. "Es ist nur eine Frage der Zeit bis er hier aufschlägt."

Er?

"Meinst du Blake?", fragte ich.

Grigorios schüttelte den Kopf und in dem Moment hörte ich wie mein Name gerufen wurde.





**Guten Morgen erst einmal.

Wen meint Grigorios?

Der große Showdown rückt immer näher. Aber vorher kommt noch ein bisschen was (unter anderem "Fakten zu Grigorios Zabat").

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und eine gute Woche.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt