Kapitel 43

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"Was ist passiert?", fragte ich alarmiert.

"Ich hab von einem meiner Spione gesagt bekommen, dass Chrysis gesichtet wurde", antwortete er mir. "Sogar in einer wirklich großen Gruppe."

"Wo?", fragte ich ungeduldig und angespannt.

"Sie sollen an dem Ort sein an dem sich Ghost aufhält", antwortete Grigorios mir.

"Wer ist Ghost?", hakte ich nach.

"Ein langjähriger Verbündeter von Redfire", erklärte er mir. "Wobei ich gedacht hatte, dass er sich heute Nacht raushält."

Irgendetwas an der Sache war merkwürdig.

Doch ich nickte.

"Dann lass uns gehen", entschied ich.

Grigorios nickte und holte eine Zigarette hervor.

Wir wollten den Park gerade verlassen, als ich sah wie jemand vor uns trat.

Meine Augen weiteten sich vor Schreck als ich einen mir nur zu gut bekannten Blondschopf erkannte, dessen grüne Augen sich auf mich richteten.

"Ivory...", setzte er an und ich sah wie seine Knöchel weiß hervortraten.

Er sah noch blasser aus als das letzte Mal an dem ich ihn gesehen hatte, er stützte sich stark auf seine Krücken und seine Haare waren ein einziges Chaos.

"Blake...", fing ich langsam an.

Ich musste irgendetwas machen.

Doch ich wusste nicht was und ich wusste auch nicht was ich sagen konnte um zu verhindern, dass Blake sich Grigorios und mir anschloss.

Mein Blick hing bei Blakes grünen Augen.

Ich versuchte die Trauer, Enttäuschung und Verletztheit in diesen schönen Augen zu ignorieren.

Mir kam keine Idee, doch ich wusste, dass das nicht nur für mich unangenehm werden konnte, sondern auch für Grigorios.

Ich schloss kurz die Augen bevor ich Blake wieder ansah.

"Es tut mir leid", brachte ich hervor und zwang mich dazu die Tränen zurückzuhalten, die sich an die Oberfläche drängen wollten.

Dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste Grigorios.

Ich sah den überraschten Blick meines ehemaligen Bodyguards, doch dann schloss er zeitgleich mit mir die Augen und erwiderte den Kuss.

Der Gedanke, das ich viel lieber Blake küssen wollte, wollte nicht aus meinem Kopf gehen.

Ich entschuldigte mich gedanklich immer wieder bei Blake und hoffte, dass ihn das nicht zu hart treffen würde.

Doch als ich mich von Grigorios löste, konnte ich sehen wie Blakes Herz brach.

Ich spürte wie mein Herz sich schmerzhaft zusammenzog.

Gerade eben hatte ich den Mann, den ich liebte ein weiteres Mal verraten und meine Vernunft sagte mir, dass ich ihn nicht wieder an mich heranlassen sollte.

Dann würde ich ihn nicht wieder verletzen.

Ich sah wie Blakes Beine nachgaben und war innerhalb von Sekunden bei ihm.

Meine Hände legten sich an seine bebenden Schultern.

Was konnte ich tun damit es ihm zumindest körperlich besser ging, fragte ich mich.

Ich konnte mir nur vorstellen wie es ihm psychisch gehen musste.

Erst in dem Moment bemerkte ich wie er mich mit Tränen in den Augen ansah, aber einem ansonsten harten Gesichtsausdruck ansah.

Ich sah, dass er etwas zu mir sagte, doch die Worte kamen nicht bei mir an.

Vielleicht wollte ich sie auch einfach nicht hören.

Eine Träne rann die Wange des Mannes herunter, den ich liebte.

Plötzlich schaffte ich es mich auf das zu konzentrieren, das er sagte.

"Fass mich nicht an", knurrte er wütend, während die Tränen seine Wangen herunterliefen. "Weder jetzt noch sonst irgendwann."

Ein Schlag ins Gesicht hätte nicht schmerzhaft sein können.

Langsam nahm ich meine Hände von seinen Schultern und merkte wie mir selbst die Tränen kamen.

Blakes Augen bohrten sich in meine. "Ich will dich nicht wiedersehen, Blackshield", fügte er leise hinzu, bevor er mich mit aller Kraft von sich wegstieß.

Ich landete auf meinem Hintern und starrte Blake einfach nur an.

"Wir sollten gehen, Ivo", bemerkte Grigorios und hielt mir die Hand hin. "Wir können hier nichts ausrichten."

Ich griff nach seiner Hand und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.

Grigorios warf Blake einen mitfühlenden Blick zu. "Tut mir leid, Kumpel", bemerkte er schon fast mitleidig, bevor er mich an meiner Hand mit sich mitzog.

"Lassen wir ihn einfach da auf dem Boden zurück?", fragte ich als wir außer Hörweite von Blake waren.

Grigorios schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht."

Er steuerte einen Sanitäter an, fiel mir auf.

"Entschuldigung, aber da vorne ist jemand umgekippt", wandte Grigorios sich an den Sanitäter und deutete in Blakes Richtung.

Der Sanitäter nickte und stürmte in die Richtung.

Grigorios und ich machten uns auf den Weg zu Ghost und ich zwang mich dazu nicht zu weinen.





**Das war ein Kapitel.

Ich muss zugeben, ich hab es nach einem merkwürdigen Traum geschrieben.

Aber ich bin zufrieden mit dem Kapitel, trotz des traurigen Inhalts.

Ich kann euch allerdings versprechen es ist noch nicht vorbei.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt