Kapitel 34

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Ich sah ihn an. "Sie kannten meinen Vater?", fragte ich überrascht nach.

Bis mir auffiel wie dumm diese Frage war.

Natürlich kannten zwei so mächtige Krieger sich.

Mr Weston lächelte. "Kennen ist sehr distanziert ausgedrückt", antwortete er ubd ließ meine Hand los. "Kiyoshi ist mit mir zur Schule gegangen, wir waren im selben Jahrgang und ich habe mir zwei Jahre mit ihm ein Zimmer geteilt an der Schule und ihm mit seinem Englisch geholfen."

Mr Weston wies mich an sich hinzusetzen und ich überlegte zu welchem Volk er gehörte.

"Du bist hier, weil du Chrysis ausschalten willst, richtig?", fragte er nach, während er sich langsam hinsetzte.

Ich nickte und sah den - zumindest vermutete ich das - Römer vor mir an.

"Doch dafür brauchst du Hilfe, oder?", riet Mr Weston.

"Ja, sonst wird es vermutlich nichts", antwortete ich. "Chrysis muss ausgeschaltet werden, damit das Leben aller Krieger wieder sicherer wird."

Mr Weston griff nach einer Wasserflasche, die auf seinem Schreibtisch stand. "Darf ich dir auch etwas anbieten?", fragte er.

Ich sah wie er mir ein Glas hinhielt. "Ja, bitte."

Er schenkte etwas von dem Wasser in zwei Gläser und hielt mir eins hin, dabei merkte ich, dass er mich beobachtete.

Als ich einen Schluck Wasser nahm meldete er sich schließlich zu Wort.

"Du bist nicht die erste Kriegerin, die ich mit einer gespaltenen Herkunft kennenlernen darf", fing er an und nahm auch einen Schluck des Wassers. "Krieger unterschiedlichster Herkünfte gehen auf gemeinsame Schulen, verbringen viel Zeit zusammen und dann kann durchaus auch Liebe und eine Familie daraus werden."

Er hatte dabei Recht und ich war mir sicher, dass viele Krieger ähnlich dachten.

"Ich muss auch jedes Mal zugeben, dass ich es immer wieder faszinieren finde, was bei einer Mischung unterschiedlicher Völker herauskommt", gab Mr Weston zu. "Du bist da äußerlich ein gutes Beispiel. Die japanischen Wurzeln sind etwas sichtbar, während die afrikanischen Wurzeln deiner Mutter kaum sichtbar sind. Hast du schon einmal darüber nachgedacht?"

Ich nickte. "Aber ich kann nicht genauer sagen warum", antwortete ich.

Mr Weston nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas und warf einen Blick auf seinen Computer-Bildschirm. "Ich denke das kann nur ein Biologe sagen."

Da hatte er vermutlich Recht.

Ich schloss die Augen für einen Moment. "Gibt es eine Zahl wie viele Krieger noch eine ähnliche Herkunft haben wie ich?", fragte ich nach.

Mr Weston sah mich an und für einen Augenblick wieder auf seinen Bildschirm, bevor er wieder zu mir sah. "Das sind Daten, die strengster Geheimhaltung unterliegen", erklärte er mir. "Es tut mir leid, aber ich darf nicht darüber reden."

"Ich hätte nicht danach fragen sollen", entschuldigte ich mich. "Es tut mir leid."

Der mächtigste Krieger in ganz London lächelte. "Nicht so schlimm", meinte er. "Neugier ist Teil der Jugend."

Da konnte er Recht haben.

"Hast du sonst noch irgendwelche Fragen, die du loswerden willst?", wollte Mr Weston wissen.

Ich trank noch mehr meines Wassers und schloss dann die Augen, bevor ich den Krieger vor mir ansah.

"Nein, ich habe keine mehr", antwortete ich.

Mr Weston nickte. "Okay, dann kann ich damit nicht mehr helfen und ich habe in ein paar Minuten den nächsten Termin", bemerkte er ruhig. "Aber ich kann dir auf jeden Fall garantieren, dass du meine Unterstützung im Kampf gegen Chrysis hast und ich werde persönlich dafür sorgen, dass die Elite der Krieger dafür eingespannt wird."

Ich nickte dankbar. "Das wäre mir eine große Ehre", entgegenete ich. "Ich würde alles tun um andere Krieger vor Chrysis zu beschützen."

Mr Weston nickte zufrieden und stand auf. "Dann ist das geklärt", bemerkte er und hielt mir die Hand hin. "Dein Vater wäre mit Sicherheit sehr stolz auf dich."

Ich nickte, stand auch auf und ergriff seine Hand. "Es war schön sie kennengelernt zu haben", stellte ich fest und schüttelte die Hand.

"Es war ebenfalls schön dich kennengelernt zu haben, nachdem dein Vater ein guter Freund von mir war", erwiderte er höflich und drückte meine Hand.

Dann ließ er meine Hand los und lächelte. "Ich bringe dich in den Eingangsbereich", bot er an.

Ich nickte dankbar.

Er hielt mir die Tür auf, ließ mich durch und folgte mir den Flur entlang.

Als wir die Tür zum Eingangsbereich erreichten hörte ich ein lautes Geräusch, das ich im ersten Moment nicht einordnen konnte.

Bis ich es als Alarm erkannte.

Ein Alarm, der nur eine Sache bedeuten konnte.

Chrysis war hier.





**Uhhhh.

Ein Cliffhanger.

Ich muss zugeben ich mag wo diese Idee hinführt, nachdem ich bei dem letzten Kapitel erst einmal komplett inspirationslos war und mir dann diese Idee kam.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt