Kapitel 56

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Das Abendessen mit Valentinus kam schneller als mir lieb war.

Eine gewisse Unruhe hatte sich über die Krieger in London gelegt und deshalb überraschte es mich als ich erfuhr, dass das Blackrose von Kriegern geleitet wurde.

Es war ein kleines Restaurant in der Nähe der Themse mit Speisen aus aller Welt.

Ich erreichte es sechs Minuten vor sieben Uhr und sah mich nach Valentinus um, vermutlich war er schon da.

Doch ich konnte ihn nicht entdecken.

Wie aufs Stichwort vibrierte mein Handy.

Ich warf einen Blick auf das Display.

Ich warte drinnen auf dich, lass mich nicht zu lange warten oder Grigorios oder Shaw Weston werden leiden, las ich.

Was blieb mir den anderes übrig?

Langsam strich ich meine schwarze Bluse gerade und verstaute mein Handy in der freien vorderen Tasche meiner Jeans, bevor ich das Restaurant betrat.

Ich sah mich um und ein Kellner kam zu mir. "Mr Smith, hat sie bereits angekündigt", begrüßte er mich und wies mich an ihm zu folgen. Er führte mich an einigen gut belegten Tischreihen vorbei zu einem Tisch in einer Ecke an dem ich bereits Valentinus sitzen sah.

Warum hatte ich diesem Vorschlag zu gestimmt?

Dort saß mein Feind, in einem weißen Hemd und stützte den Kopf nachdenklich auf die Hände.

Ich fragte mich für einen Moment was wohl in seinem Kopf vor sich ging, entschied dann aber, dass ich das vermutlich lieber nicht wissen wollte.

Als der Kellner vor dem Tisch stehen blieb hob Valentinus den Kopf und als er mich neben dem Kellner stehen sah, stand er lautlos auf und lächelte.

"Ah, da bist du ja", begrüßte er mich und ich versuchte die Kälte zu ignorieren die bei dem Anblick seines Lächelns meine Wirbelsäule herunterkroch. "Pünktlich auf die Minute, setz dich doch."

Ich nickte und nahm ihm gegenüber Platz.

Der Kellner hielt mir eine Speisekarte hin und ich griff dankbar danach und wandte mich ohne ein Wort an Valentinus der Karte zu.

Als ich wusste was ich wollte, blieb mir allerdings nichts anderes übrig als den Kopf zu heben.

Mein Blick traf den von Valentinus und ich nahm mir einen Moment Zeit um ihn zu betrachten.

Er hatte seine dunklen Haare nach hinten gekämmt, einen leichten Dreitagebart und seine kühlen dunklen Augen ruhten auf mir. Auf den ersten Blick ließ sich eigentlich nicht sagen, dass er einer der vermutlich geäfhrlichsten Menschen auf diesem Planeten war. "Ivory Blackshield", er sprach meinen Namen kühl und ruhig aus.

"Valentinus oder Mr Smith, beides falsche Namen nehme ich an", entgegnete ich.

Sein Lächeln wurde einen Hauch breiter.

Damit wusste ich, dass ich also wirklich recht hatte.

"Was für ein Angebot willst du mir machen?", fragte ich nach und schloss für einen Moment die Augen.

"Lass uns zuerst das Essen bestellen", meinte Valentinus und winkte den Kellner zu sich. "Wir möchten  bestellen."

Valentinus ließ mich zuerst bestellen und bestellte nach mir das Essen. Schließlich als der Kellner wieder ging sah er mich an. "Du weißt wir wollten eigentlich deinen Vater",  bemerkte er in einem sanften Ton.

Ich ahnte schon, dass alles eine Richtung annahm die mir nicht gefiel.

"Ich habe drei Möglichkeiten für dich", fing Valentinus an. "Du hast die Wahl. Erstens du schließt dich uns an, zweitens du sorgst dafür, dass wir einen anderen Samurai mit den Fähigkeiten deines Vaters kriegen oder drittens du nimmst den Tod von Grigorios Zabat und Shaw Weston in Kauf."

Damit hatte ich keine Wahl, oder?

Ich konnte weder Grigorios' Tod noch den von Shaw Weston in Kauf nehmen und einen anderen Samurai würde ich nicht dazu zwingen sich Chrysis anzuschließen, damit blieb mir keine Wahl.

Doch vielleicht gab es noch einen Ausweg.

Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.

Der Kellner brachte unsere Getränke und ich sah Valentinus wieder an als der Kellner weg war. "Wie lange habe ich Bedenkzeit?", fragte ich nach.

"Ein bisschen Zeit können wir dir schon lassen", antwortete Valentinus und rieb sich das Kinn. "Sagen wir ich gebe dir bis morgen Zeit, das müsst dir reichen, oder? Groß ist deine Auswahl ja nicht gerade."

Ich schloss die Augen und seufzte.

Als der Kellner das Essen brachte blieb mir nichts anderes übrig als die Augen wieder zu öffnen.

Valentinus widmete sich seinem Essen zu und sah mich immer wieder an. Ich war mir sicher, dass er irgendwelche Pläne im Kopf durchging.

Nach dem Essen bot Valentinus mir an mich nach Hause zu begleiten.





**Eigentlich hatte ich das Angebot anders geplant, aber ich denke so ist es besser.

Es wird Herbst, Leute.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt