Kapitel 5

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Eine Frage beschäftigte mich seit der Schülerversammlung.

Grigorios hatte in seinen ersten Tagen an der Schule gesagt, dass er schon mehrere Menschen umgebracht hatte und noch dazu nicht aus Notwehr.

Vermutlich hatte mein Vater das sogar gewusst.

Aber warum hatte er dann Grigorios trotzdem als Bodyguard für mich arrangiert.

Ich ging davon aus, dass mein Vater damit ein Ziel verfolgt hatte.

Doch ich war mir da nicht sicher.

Mein Vater war mir ein Rätsel.

So ein großes Rätsel, das ich seit ein paar Stunden noch kein Auge zugemacht hatte.

Okay, vermutlich war mein Vater dafür nicht der einzige Grund.

Ich stand aus dem Bett auf und sah zu Blake. Er schlief friedlich neben mir.
Das sollte er auch weiterhin.

Leise verließ ich mein Zimmer und ging in den Flur nach draußen.

Tatsächlich stand jemand vor Grigorios' Zimmer.

Ich ging leise durch den Flur und sah mich um.

Als ich die Treppe erreichte hörte ich jemanden reden.

Ich ging die Wendeltreppe runter und sah jemanden dort im Schatten stehen.

"Hier ist es ruhiger als erwartet", hörte ich denjenigen sagen. "Gibt es etwas zu Chrysis zu wissen?"

Ich näherte mich der Person und erkannte dann Hora.

In dem Moment hob er den Kopf und sah mich an.

"Sorry, ich muss auflegen", bemerkte Hora und ich sah das Handy in seiner Hand. "Ich melde mich wenn es was neues gibt."

Dann legte er auf und kam zu mir.

"Kannst du nicht schlafen?", fragte er mich.

Ich nickte.

"Was geht dir dir durch den Kopf, Schneewittchen?", wollte er wissen, während er mich am Arm nahm und zu einer Tür zog.

Er öffnete die Tür.

"Wir sollten vielleicht nicht auf dem Flur reden", bemerkte er.

Ich nickte und merkte, dass wir in einem kleinen Aufenthaltsraum waren.

Dann ging ich zu einem Sofa und Hora setzte sich neben mich.

"Also, was geht dir durch den Kopf, Schneewittchen?", wiederholte Hora seine Frage.

"Ich denke über meinen Vater nach", antwortete ich. "Ich versuche gerade zu verstehen warum er Grigorios als meinen Bodyguard ausgewählt hat, trotz Grigorios seiner Vorschichte."

"Ich denke er hat Grigorios als Bodyguard genommen, weil er wusste, dass Grigorios auch zwei Kriegervölker in seinem Blut hat", meinte Hora. "Aber ich kannte deinen Vater nicht sehr gut."

"Du kanntest meinen Vater?", fragte ich ihn überrascht.

Hora nickte. "Ich habe ihn zwei oder dreimal in London gesehen", erzählte er. "Das eine Mal war er in der Bar in der ich gearbeitet habe und da haben wir ein bisschen geredet. Er hat sofort erkannt, dass ich ein Germane bin, während ich ihn vom Namen her kannte."

Ich sah ihn an.

"War er in London das eine Mal als wir uns geküsst haben?", fragte ich ihn.

Hora lächelte leicht. "Ja", antwortete er ehrlich. "Er hat deine Mutter angegriffen und ich habe ihn getroffen kurz bevor ich dich getroffen habe."

Ich schloss die Augen.

"Warum hat er sich mir da nicht gezeigt?", fragte ich mich leise.

"Ich weiß es nicht", meinte Hora und stand auf. "Wir sollten aber beide vielleicht noch ein bisschen schlafen."

Ich nickte und stand auch auf.

Hora hatte mich zu meinem Zimmer gebracht, mir versichert, dass mein Vater mich über alles geliebt hatte und dann war er in Richtung seines Zimmers gegangen.

•~~○●○~~•

Als ich wieder aufwachte war es nebelig und ich stand auf und ging zum Fenster.

Mein Blick wanderte zu Blake. Er lag noch im Bett mit geschlossenen Augen.

Es wunderte mich immer wieder was für einen gesunden Schlaf er hatte.

Ich sah zum Fenster raus und entdeckte eine Person am Waldrand.
Trotz des Nebels fiel die Person auf, durch lange schneeweiße Haare.

"Warum bist du aufgestanden?", fragte mich jemand und lenkte mich damit von der Person ab.

Ich zuckte zusammen und fuhr herum.

Blake stand währenddesen auf.

Er kam zu mir und sah dann auch raus.

"Wer zur Hölle ist das?", fragte er und rieb sich ein bisschen verschlafen die Augen. "Und was macht er oder sie hier?"

Ich zuckte mit den Schultern.

Woher sollte ich das auch wissen?

"Blake?", fragte ich.

Mein Freund sah mich an.

"Und wenn er von Chrysis ist?", wollte ich wissen.

Blake seufzte. "Ich weiß es nicht, Prinzessin", antwortete er frustriert. "Möglich ist es."

Wir beobachteten wie die Person in den Wald ging und von den dichten Bäumen verschluckt wurde.

•~~○●○~~•

Ein paar Stunden später beim Abendessen kam Hora aufgebracht zu unserem Tisch und setzte sich uns gegenüber.

"Chrysis ist wieder da", verkündete er.

"Was?", fragte ich.



**Chrysis is back.

Was wohl passieren wird?

Liebe Grüße aus Dublin
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt