Kapitel 66

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Ich hörte die Polizeisirenen in der Nähe.

Die Kriegerin war gefunden worden und damit war es nur noch eine Frage bis die Anwesenheit von Chrysis und damit auch meine bemerkt wurde.

Ich lehnte mich gegen das Geländer und schloss die Augen.

Meine Gedanken glitten zu Achak, meinem Bruder und Blake und ich fragte mich ob es ihnen gut ging und was sie gerade wohl machten.

Doch ich war mir nicht sicher.

Bevor ich mir einredete, dass ich nicht an die drei denken sollte.

Das war einfach das Beste.

Ich musste mich darauf konzentrieren, dass ich Eliana keinen Grund gab mir noch mehr zu misstrauen als sowieso schon. Das würde nur Blake in Gefahr bringen.

Damit würde ich genau das Gegenteil erreichen als das was ich wollte.

Hauptsache, Blake war in Sicherheit.

"Ivory, wir gehen los", rief Eliana nach mir.

Ich öffnete die Augen und drehte mich zu ihr und dann nickte ich leicht, bevor ich zu Eliana kam. Ich wusste wo wir hingehen würden und ich wusste, dass ich mich nicht auf meine Aufgabe freute.

Jetzt durfte ich den anderen Krieger davon überzeugen sich uns anzuschließen.

Ich griff nach meiner Jacke und dem Messer, das mir Eliana nach gestern überlassen hatte. Die Jacke zog ich an und das Messer steckte ich in meinen Stiefel, mit der Hoffnung es nicht benutzen zu müssen.

Doch ich war mir sicher, dass diese Hoffnung nur eine Hoffnung bleiben würde.

Warum sollte Chrysis mich verschonen?

Allen voran Eliana.

Ich war mir sicher, dass sie mich hasste, meine Rippen sprachen zumindest dafür.

Eliana sah mich an. "Ich würde dich das erst einmal alleine machen lassen", informierte sie mich. "Du weißt wo du ihn finden solltest. Es sollte nicht schwer sein."

Ich witterte eine Falle, doch ich würde der Gelegenheit sie für ein paar Minuten los zu sein nichts einwenden.

Wieso auch?

Ich nickte gehorsam und dann verließ ich das Hotelzimmer.

Langsam ging ich durch die schottische Hauptstadt. Mein Blick glitt immer wieder hin und her.

Der Krieger, den ich suchte war dafür bekannt sich an Wochenende gerne sehr lang in Pubs aufzuhalten, ganz besonders in einem.

Diesen würde ich zuerst aufsuchen.

Wenn er dort nicht wahr gab es einige andere in denen ich noch schauen konnte.

Doch ich würde ihn finden.

Das hatte ich mir fest vorgenommen.

Ein paar Minuten stand ich vor der Tür zu dem Pub und hörte bereits die Musik.

Ich öffnete die Tür und trat ein.

Es roch leicht nach Bier, eine vermutliche regionale Band spielte etwas, das nach Klassische-Rockmusik-trifft-Dudelsack klang und ein paar Leute saßen auf die Tische verteilt da und waren mit ihren Tischnachbarn in Gespräche vertieft.

Der Pub selbst war recht klein, hinter der Bartheke - die aus gestapelten Fässern und einem Massivholzbrett bestand - befand sich ein Regal großteils voll mit Whisky, die Wänder waren mit irgendwelchen Gemälden von Landschaften geschmückt, die Fenster bunt verglast und über der Eingangstür hing ein Dudelsack.

Wenn ich nicht im Auftrag von Chrysis hier wäre hätte ich mich auch hingesetzt und mir ein Bier bestellt.

Mein Blick glitt über die Gesichter der anderen Gäste.

Dann entdeckte ich ihn.

Er war der einzige der alleine an einem Tisch saß und ich kam zu ihm.

"Hey", begrüßte ich ihn.

Er hob den Kopf und lächelte leicht.

Er hatte lange, hellbraune Haare, die er zu einem Knoten zusammengebunden hatte, braune Augen, die gleichzeitig etwas belustigt und wachsam wirkten und ich wusste aus der Akte, die ich bekommen hatte, dass er Halbwikinger und Halbindianer war und vierundzwanzig Jahre alt.

"Hey", entgegnete er und winkte eine Kellnerin zu sich. "Sie möchte etwas bestellen." Er sah mich an und zwinkerte mir zu. "Keine Sorge, ich bezahle."

Für einen Moment war ich überfordert, doch dann bestellte ich ein Bier.

Die Kellnerin schrieb meine Bestellung auf und ging dann wieder und ich nutzte das um den Krieger wieder an zusehen.

"Das war nicht notwendig", bemerkte ich.

"Du bist doch von Chrysis geschickt worden oder?", fragte er mich.

Ich nickte.

"Dann haben wir eine Menge zu klären und es ist gut möglich, dass du mich danach nicht am Leben lassen darfst", erklärte er mir. "Deshalb genieß dein Bier und währenddessen kannst du mir erklären warum ich das machen sollte. Klingt das nicht gut?"

Ich nickte.

"Gut, dann können wir uns ja auch mit unseren Namen ansprechen, oder, Ivory?", fragte er mich.

"Wenn du es sagst, Allan", erwiderte ich.



**Ich mag den Namen Allan und ich denke der neue Charakter ist cool - vielleicht ein bisschen unheimlich.

Vielleicht schaue ich auch gerade zu viel Sherlock...und deshalb ist der Charakter so...auch möglich.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt