Kapitel 71

82 5 2
                                    

Grigorios humpelte neben mir her und ich sah wie er strauchelte.

Im letzten Moment stützte ich ihn bevor er hinfallen konnte, das brachte mir einen dankbaren Blick von ihm ein.

Doch ich hörte ihn auch stöhnen.

"Ich komme schon klar", bemerkte er und räusperte sich.

Mein Blick glitt zu ihm und ich stützte ihn den restlichen Weg die Treppe nach oben.

Dann hörte ich einen Schuss und Grigorios zog mich gerade rechtzeitig zur Seite um nicht erwischt zu werden.

Mein Blick glitt hin und her.

Ich sah jemanden auf mich zukommen und musste zugeben, dass ich nicht mehr wusste, ob derjenige zu Chrysis gehörte oder nicht.

Doch derjenige hatte auf mich geschossen, das war doch schon einmal verdächtig.

Aber in diesem Moment war ich mir auch nicht mehr sicher ob ich wirklich auf der Seite von Chrysis sein wollte.

"Ivory", hörte ich Grigorios' Stimme.

Wieder glitt mein Blick zu ihm und Grigorios hob beide Hände. "Ich gehöre zu Ghost", bemerkte er ruhig. "Ich bin nicht dein Feind, wir sind auf einer Seite."

Der Mann senkte die Waffe und kam dann zu uns.

"Ich bin Grigorios Zabat", begrüßte er den anderen. "Ehemaliger Anführer von Redfire."

Er sah uns an. "Okay, wir sind wirklich auf einer Seite", bemerkte er und sein Blick glitt zu mir. "Du bist die Tochter von Blackshield, oder?"

Ich musste nicht nachfragen welcher Blackshield, denn ich wusste es bereits.

Wahrheitsgemäß nickte ich.

"Ich nehme mal an sie gehört auch zu uns?", wandte der Krieger, der Grigorios und mir gegenüber stand sich wieder meinem ehemaligen Bodyguard zu.

Bevor ich antworten konnte hatte Grigorios schon genickt.

Dann würde ich wohl zu ihnen gehören.

War vielleicht auch besser so.

Grigorios stolperte neben mir und ich hörte ein gequältes Zischen seine Lippen verlassen.

Gerade so konnte ich ihn auf den Beinen halten, doch ich merkte ebenfalls wie der andere Mann zu ihm kam und meinen ehemaligen Bodyguard ebenfalls stützte allerdings auf der anderen Seite.

"Du musst noch ein bisschen durchhalten", bemerkte der Mann an Grigorios gewandt.

Grigorios nickte.

Ich wusste, dass er es schaffen würde, denn ich wusste nun einmal wie entschlossen er sein konnte, vorallem wenn es darum ging an der Schwelle zur Ohnmacht zu stehen.

"Wir müssen dich erst einmal hier wegbringen", sagte ich und sah zu Grigorios.

Er schüttelte den Kopf.

Ich hatte es geahnt.

"Warum nicht?", fragte ich leise.

"Ich habe etwas mit Eliana zu klären", antwortete Grigorios mir und befreite sich entschlossen, bevor er nach der Waffe des Mannes griff und sich dann zum Gehen wandte.

Es überraschte mich, dass er das einfach so entschieden hatte.

Zumindest wirkte es so.

Ich sah Grigorios nach, als würde ich dadurch verstehen, was ihn dazu brachte.

Als er sich noch einmal umdrehte und den anderen Mann und mich ansah, war sein Blick entschlossen und gleichzeitig sah ich auch Traurigkeit durch seine Augen ziehen.

"Falls ich es nicht überstehe", fing er an und räusperte sich. "Sagt Freya, dass es mir leidtut, dass sie mich in so einer Zeit kennenlernen musste und ich ihr nicht geben konnte was sie von mir wollte." Grigorios schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, war sein Blick noch trauriger.

"Und sagt meiner Familie, das ich gerne mehr für sie da gewesen wäre", ergänzte er sich.

Dann drehte er sich wieder nach vorne und humpelte davon. Ich warf dem Mann einen Blick zu. "Sollten wir ihn nicht aufhalten?"

Er schüttelte den Kopf.

"Er wird wissen, was er tut", meinte er abwinkend.

Doch ich war mir dabei nicht so sicher, hoffte allerdings auf das Beste.

"Meinen Chef wird es beruhigen, wenn er weiß, dass es dir gut geht", meinte der Mann und stellte mich wieder vor die Frage, wer sein Chef war.

Ich nickte, weil ich merkte, dass gerade nicht die Zeit für Fragen war.

"Wir sollten schauen, dass wir hier raus kommen", bemerkte der Mann und sah mich an. "Es könnte hier bald ungemütlich werden."

Da hatte er vermutlich Recht.

Wir eilten die Flure entlang und ich hörte Lärm hinter uns, doch ich zwang mich dazu nur nach vorne zu schauen.

Das stellte sich als unklug heraus, als mir jemand den Arm bis zu einem unangenehmen Geräusch nach hinten drehte.

Ich versuchte den Schmerz nicht zu zeigen, doch ich wusste ebenso gut, dass meine Schulter aus dem Gelenk gesprungen war.

Allerdings hatte ich ein ganz anderes Problem.

Ich wollte mich nicht umdrehen, denn ich wusste bereits wer hinter mir war und Kälte kroch meinen Rücken hoch.




**Get ready for the showdown.

Kann Grigorios' Aktion gut geht? Wer ist der Chef von Hora und Grigorios?
Welche Überraschungen warten auf Ivory?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt