Chapter 36

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Ich kam in unserem altbekannten Landhaus an, Clint hielt mir die Türe auf und lächelte unsicher. Ich stellte meinen Koffer nach oben ins Schlafzimmer und ging dann nach unten und gesellte mich neben Clint auf die Couch. Wir lächelten uns schweigend an, bis ich das Wort erhob.

"Wie geht es dir?"

"Jetzt wieder besser. Viel besser. Sina ich war nicht ich selbst–-"

"Ich weiß."

"Ich kann es verstehen, wenn du dich jetzt scheiden lassen willst. Ich bin kein guter Ehemann."

"Ich würde dich niemals verlassen, Clint. Dafür liebe ich dich zu sehr. Und das weißt du."

Er nahm vorsichtig meine Hand mit der seinen.

"Ich liebe dich auch. Und ich habe nicht ewig lang um dich gekämpft hat, dir beim Sterben zugesehen, mit dir ein Kind gekriegt, um dich jetzt zu verlieren. Du bedeutest mir alles, Schatz, und ich werde mein Versprechen einhalten: ich werde bei dir bleiben, bis der Tod uns scheidet, und auf Der anderen Seite auf dich warten."

Ich lächelte. Ja, Clint war definitiv wieder der Alte. Sanft streichelte ich über seine Wange.

"Ich hab dich so vermisst..." murmelte ich mit einem Blick in seine blau-grauen Augen.

"Ich verstand die Welt nicht mehr, als du mich geschlagen hattest. Ich dachte immer, dass mir sowas mit so jemandem wie dir nicht passieren könnte. Aber es ist wohl nicht jeder perfekt." murmelte ich wieder und dachte an Piet.

"Nein, das wohl wirklich nicht."

Er legte seine Hand auf die an seiner Wange und lächelte. Dann nahm er seine andere Hand, legte sie auf meine Taille und zog mich an sich, besser gesagt auf seinen Schoß. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter an seinen Hals und sog seinen Geruch ein und spürte seine Nähe, seine Wärme, all das, was ich so sehr vermisst hatte.

"Es tut gut, dir wieder so nahe sein zu können." flüsterte ich leise und genoss, wie seine Hand über meinen Rücken strich.

"Es tut mir so leid, dass ich vorher nicht für dich da war. Wo du mich am allermeisten gebraucht hättest..."

"Jetzt bist du da, das ist alles was zählt."

Ich dachte an das Kind, dass nun in der Schweiz aufwachsen würde. Pietros Kind. Ich musste immer wieder an ihn denken. Wie er für mich da gewesen ist. Wie er mich geliebt hatte. Und jetzt vergab ich Clint so einfach? Es war falsch. Es fühlte sich falsch an. Der, der eigentlich alles richtig gemacht hatte war nun der, der das gebrochene Herz hatte. 'Ich hätte nie etwas mit ihm anfangen dürfen!' schoss mir nun der Gedanke durch den Kopf und tief im inneren wurde mir bewusst, dass dieser Gedanke nicht falsch war. Im Gegenteil. Piet hatte das nicht verdient. Er hatte ein viel besseres Mädchen verdient als mich.

Meine Schuldgefühle übermannten mich und ich merkte gar nicht mehr wirklich, dass ich auf Clints Schoß saß. Ich dachte nur daran, wie Pietro leidete und hatte das dringende Bedürfnis, zu ihm zu fahren. Also stand ich auf.

"Clint ich hab, äh, mein Ladekabel für mein Handy im Tower vergessen, ist mir grade so eingefallen. Ich fahr schnell hin und hole es."

Er schaute verwirrt.

"Wie bist du denn jetzt darauf gekommen?"

"Du kennst doch meine Denkweise: verrückt und kompliziert."

"Okay, dann bereite ich so lang das Abendessen vor. Ich hab mir überlegt, ich könnte überbackene Hähnchenbrustfilets mir einem Salat machen. Ist das okay?"

"Ja, das ist in Ordnung. Ich freu mich schon darauf."

Grinsend küsste ich ihm auf die Wange und rannte schnell zum Auto. Dann fuhr ich auf schnellstem Wege zum Tower und rannte zielstrebig zu Piets Apartment. Er öffnete mir, seine Augen rot, als hätte er geweint. Als er mich sah, schaute er überrascht.

"Sina...?"

"Komm mit, ich will mit dir reden..."

Ich ging zu meinem Apartment, welches ich aufschloss und, sobald er ebenfalls drin war, wieder abschloss.

"Sina, was tust du? Zwischen uns ist doch alles gesagt, ich habe es verstanden. Clint ist dein Ehemann. Ich war nur dein Sidekick."

"Nein, warst du nicht. Bist du nicht. Ich habe unser Kind ausgetragen. Man, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich liebe dich."

"Aber du liebst auch ihn, und du würdest dich immer für ihn entscheiden."

Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, mit Tränen in den Augen, die ich auch in seinen sah.

"Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Du hast jemand besseren verdient als mich. Ein Mädchen, das dich besser behandelt als ich. Ein Mädchen, welches--"

"Sina, das ist das Problem. Ich will keine andere. Ich will nur dich. Jeden Morgen neben dir aufwachen, und dich wach küssen. Bei dir sein, wenn es dir schlecht geht. Dieses Glücksgefühl spüren, wenn wir miteinander schlafen. Es ist, als könnte ich mich in niemand anderen mehr verlieben..."

"Piet, du weißt, dass das nur eine Frage der Zeit ist, oder?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich war schon oft verliebt, aus dem nichts wurde. Aber seit Struckers Experiment an mir ist etwas anders."

Er trat einige Schritte zurück.

"Es sind nicht nur die Superkräfte, sogar mein Empfinden ist anders. Ich fühle anders. Und der schmerzt fühlt sich inzwischen so an, als würde er mich von innen zerreißen."

Ich ließ mich niedergeschlagen auf den einen der Esszimmerstühle fallen.

"Was kann ich tun, damit es besser wird?"

"Nichts."

Sein Blick war leidend, flehend, dass er einfach aufwachte und alles nur ein böser Traum war. Doch er würde nicht erwachen. Denn das hier war die bittere Realität.

"Es muss doch irgendwas geben, das ich tun kann, um es dir leichter zu machen..."

Ich starrte auf meine Hände, als ich ihn auf einmal vor mir stehen sah.

"Dann küss mich nochmal."

Und ich stand auf, zog seinen Kopf zu mir und küsste ihn.

*

Hellooooo

Kapitel 1/2 xD oder besser gesagt 1/wer weiß wie viele es heute wieder werden xD

Eure Jenny ❤️

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now