Chapter 57

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Wir kamen ein paar Stunden später lachend vom Strand wieder, nachdem wir die Sonne genossen haben und sogar mal im Meer waren. Das Meer... der Strand... das war der Hammer. Man sah, dass wir in der Karibik waren: der Strand weiß, das Meer türkisblau. Es war ein Traum.

"Möchtest du als erstes duschen gehen?" fragte Clint mich, als wir zurück waren. Ich nickte dankbar und küsste ihn nochmal kurz, bevor ich ins Bad verschwand.

Lächelnd dachte ich daran zurück, als wir damals auf dem Helicarrier waren und ich mich fürchterlich darüber aufgeregt hatte, dass er einfach duschen gegangen war, ohne mich zu fragen ob ich vielleicht als erstes duschen wollte. Für mich damals noch undenkbar, dass ich heute hier stehen würde. Der Weg, den wir gegangen waren, war unkonventionell gewesen, aber ich wollte ihn keineswegs missen, denn er hatte uns näher zusammen wachsen lassen als jemals zuvor.

Ich drehte das Wasser auf, das aus der Regendusche auf mich niederprasselte. Das warme Wasser entspannte nun auch alle Muskeln, die noch verspannt waren vom Flug und all den Anstrengungen der letzten Wochen. Ich genoss das wirklich, hier zu stehen und an nichts denken zu müssen, die Tage mit Clint genießen und entspannen zu können. Ich merkte erst, wie lang ich schon einfach unter dem Wasser stand und nichts tat, als Clint reinkam.

"Wie lang brauchst du denn noch?" fragte er lachend und ich sah seine Silhouette hinter der vom Dampf überzogenen Glaswand der Dusche, die das Bad davon abhielt, überflutet zu werden. 

"Gott, hast du mich erschreckt!" stieß ich aus, nachdem ich zusammen gezuckt war und mich zu ihm gedreht hatte.

"Du stehst schon fast eine halbe Stunde da drunter. Sonst brauchst du doch auch nicht so lang." erklärte er und ich konnte ihn grinsen hören, was mich ebenfalls zum Grinsen brachte.

"Ich weiß nicht, ich hab nachgedacht..."

Ich stellte das Wasser ab und ließ zu, das Clint zu mir in die Dusche trat und mich an meiner Taille an sich zog.

"Über was?" fragte er interessiert und drückte seine Lippen gegen meine Stirn.

"Wie schön es hier ist. Ich bin so dankbar für alles. Ich weiß, ich sag es so oft, aber... es ist so verrückt, dass ich hier stehe, wo ich dich doch anfangs so gehasst hatte und... jetzt haben wir Becca und sind verheiratet..." Ich nahm seine Hand und spielte Gedankenverloren an seinem Ehering. "Und ich in so froh, dich kennengelernt zu haben. Du hilfst mir, meine Vergangenheit zu vergessen, hilfst mir, ein besserer Mensch zu sein, hilfst mir bei allem. Ich bin so froh, deine Frau sein zu dürfen."

Mir rann eine Träne über meine Wange, ich wusste selbst nicht, warum. Wahrscheinlich weil ich so extrem glücklich war. Die letzten Wochen waren sehr emotional gewesen und ich hatte immer noch nicht ganz verstehen können, dass es wirklich passiert war. 

"In guten sowie in schlechten Zeiten. In Krankheit und Gesundheit, bis der Tod uns scheidet. Weißt du noch?"

Ich nickte und lächelte, bevor er seinen Satz weiterführte. Es war kitschig und viel zu romantisch, aber ich fand es angebracht.

"Der Tod wird uns nicht scheiden. Nichts wird uns je wieder trennen können."

Er drehte das Wasser wieder auf und küsste mich, bevor er selbst seine Badehose auszog und zum Shampoo griff, um sich die Haare zu waschen. Ich tat es ihm gleich, konnte aber meinen Blick nicht von ihm nehmen. Ich war immer noch so extrem gerührt von dem was er eben gesagt hatte.

10 Minuten später waren wir fertig und zogen uns an. Ich schminkte mich noch ein wenig und zog dann ein leichtes Sommerkleid an, das den Temperaturen angepasst waren, die selbst Nachts nicht unter 20 Grad fielen.

"Du siehst wunderschön aus." meinte Clint, der hinter mich getreten war und mich durch den Spiegel betrachtete. Er selbst trug ein hellblaues Hemd und eine dunkelblaue Jeans.

"Dankeschön."

Ich drehte mich rum und lächelte ihn an, als er mich an der Hüfte an sich zog. Sein Gesicht war jetzt nur noch wenige Zentimeter von meinem weg und ich hatte einen Flashback, als ich damals auf der Krankenstation lag und er mich fast geküsst hätte.

"Weißt du noch damals, auf der Krankenstation?"

Er nickte.

"Ich hatte deine Lippen gestreift, und dann kam Thor rein. Ich war wirklich, wirklich genervt, es nicht geschafft zu haben."

"In mir hatte alles gekribbelt. Ich hatte deine Wärme gespürt und hatte meine Augen schon geschlossen. Und am Ende hatte ich mich innerlich selbst geohrfeigt, weil ich immer noch versucht hatte, dich zu hassen, obwohl ich langsam merkte, dass ich Gefühle für dich entwickelte."

Er machte es wie damals. Ging genauso langsam nach vorn. Ich spürte seine Nähe, seine Wärme auf meinem Gesicht, seinen Atem auf meiner Haut. Doch im Gegensatz zu damals küsste er mich.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now