Chapter 21

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Es war am nächsten Morgen, als ich die ersten Geräusche durch mein Funkgerät wahrnahm. Ich hatte eine ziemlich miese Nacht gehabt, die Sorge um Clint hatte mich stundenlang in meinem Zimmer auf und ab laufen lassen und ebenfalls jedes kleinste Geräusch hatte den Blick zu meiner Waffe schnellen lassen, die ich auf meinen Nachttisch gelegt hatte.

"Wir sind fast da." meinte Clints leise Stimme und ich schreckte auf. Die Müdigkeit hatte mich jetzt gegen Ende doch ein wenig in die Knie gezwungen, aber sobald ich seine Stimme hörte, war ich wieder hellwach.

"Okay, bereit machen." kam der Befehl vom Cap. Kurz darauf hörte ich, wie jener aus dem Jet auf ein Dach eines Hauses sprang. "Zwei Minuten. Bleib in der Nähe." gab er die Anweisung an Clint, er würde also weiterhin im Jet bleiben und etwas weiter weg vom Geschehen, was mich ein wenig beruhigte. Er machte sich auf dem Motorrad auf den Weg zu Dr. Chos Labor, wo er kurz darauf ankam und sie fand.

Ab dann schaltete er sein Funkgerät aus, zumindest ich konnte nicht mehr mithören. Ich wusste, dass er wusste, dass ich mit hörte, und ich wusste auch, dass er mich schützen wollte, mir das alles ein wenig erleichtern, aber das erleichterte mir gar nichts. Weder den Schlaf, noch meinen Tagesablauf, noch sonst irgendwas. Ich würde vor Sorge noch eingehen.

"So ein Vollidiot." murmelte ich.

"Wer?" fragte Laura ganz überrascht und stellte mir den herrlich duftenden Kaffee vor die Nase, den sie gerade aus der Kaffeemaschine geholt hatte.

"Steve. Er hat mich aus dem Frequenzbereich ausgeschlossen. Ich kann nicht mehr mithören!"

Sie lachte und reichte mir Milch und Zucker.

"Vielleicht ist das auch besser so. Wenn du alles hörst, kann das Stress auslösen, und das ist für dein Baby nicht gut. Es sind zwar noch fünfeinhalb Monate, aber trotzdem ist das kein Grund, es zu übertreiben."

Ich nickte seufzend. Ich wusste, dass sie recht hatte.

"Trotzdem nervt mich das. Ich weiß nun mal gern, wie es Clint geht."

Sie grinste.

"Ich versteh das auch vollkommen. Aber du musst auch mal wieder abschalten. Die ganze Avengers-Sache ruhen lassen. Du kannst wieder Avenger sein, wenn sie auf der Welt ist und langsam wächst. Aber nicht mal dann mehr richtig. Du musst sie großziehen, erziehen, dich um sie kümmern. Mutter sein ist kein einfacher Job, ich weiß. Es bringt große Verantwortung mit sich. Aber es kann auch schön sein."

Ich lächelte. Ich freute mich so sehr auf dieses Kind, dass ich es kaum in Worte fassen konnte. Aber trotzdem machte mir der Gedanke Angst, so lang nicht mehr Avengern zu können. Das gefiel mir einfach nicht, denn ich war Teil des Teams und es war mein Job, die Welt zu retten.

"Ich freue mich auf das Baby. Wirklich sehr sogar. Und Clint macht sich fast schon mehr in die Hosen als ich. Der würde am liebsten jetzt schon ins Krankenhaus fahren und mich dort einsperren, bis das Baby da ist."

Ich lachte.

"Clint wird ein guter Vater, das weiß ich. Schließlich hat er mich auch unterstützt, wo es nur ging."

Lächelnd schloss sie ihre Augen und verzog dann das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse.

"Tritte."

Erklärte sie kurz, als hätte sie mein fragendes Gesicht durch die geschlossenen Augen gesehen.

"Tut das eigentlich arg weh?"

"Manchmal schon. Vor allem, wenn sie dich nachts nicht schlafen lassen."

Sie grinste.

"Das kann ja heiter werden!" rief ich aus und dachte erneut an Clints Worte, wie ich mir doch Schlafüberstunden ansammeln sollte, denn ich würde sie definitiv brauchen, je mehr das kleine Mädchen in meinem Bauch heran wuchs. Auch ich grinste Laura breit an und schüttelte den Kopf. Wir redeten noch eine Weile, bevor ich mich in die Badewanne legte und sie sich vor den Fernseher auf die Couch.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now