Chapter 49

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Ich musste noch eine Woche auf der Krankenstation bleiben. Clint half währenddessen bei den Aufräumarbeiten und schaute regelmäßig bei mir vorbei.

New York war im Wiederaufbau. Viele halfen und auch die Avengers gaben ihr bestes, um ihren Beitrag nach dieser Schlacht zu leisten. Ich fühlte mich fast schlecht, weil ich nicht helfen konnte, und die Zeit, in der Clint nicht bei mir war, war totlangweilig, aber ich hatte strenge Bettruhe. Gedankenverloren stand ich oft am Fenster mit Blick auf die Stadt und wenn ich Mal wieder Iron Man am Himmel fliegen sah, stellte ich mir vor, wie ich dabei sein durfte.

Es war der Tag, an dem ich endlich gehen durfte, den ich so lange herbei gesehnt hatte. Die Wunde war komplett verheilt und es war so, als wäre nie was gewesen. Außer Phantomschmerzen, die manchmal auftraten, war nichts mehr zu bemerken.

Clint kam gerade rein, als ich mir mein Oberteil überstreifte und meine letzten Klamotten in meine Tasche stopfte. Ich war so froh, wenn ich hier endlich hier raus war. Das bedeutete natürlich auch, dass ich endlich mit Clint zusammen ziehen durfte. Zur Begrüßung küsste er mich kurz und grinste mich an, bevor er mich fest an sich zog.

"Du weißt nicht, wie aufgeregt ich bin!" sagte er grinsend und schaute mir tief in die Augen. Verdammt, ich liebte ihn so sehr.

"Auf unser Zusammeleben? Ohne Action und so?"

Ich lachte und legte meine Arme um seinen Nacken.

"Das wird toll. Ich verspreche es dir."

Er nahm mein Gepäck und lief nach draußen. Ich schüttelte lachend den Kopf und folgte ihm.

"Hey, das kann ich auch noch selbst! Ich bin gesund und munter."

Er schmiss das Gepäck in den Kofferraum des schwarzen Audi A6 und drückte auf den Knopf, damit der Deckel zuging. Dann drehte er sich wieder zu mir um und zog mich erneut an sich.

"Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem du dich in die Laufbahn einer Waffe geworfen hast, die mich umbringen hätte sollen und somit dein Leben für mich gegeben hast. Und ich liebe dich viel zu sehr als erneut zu riskieren, dich zu verlieren."

Ich seufzte und legte eine Hand an seine Wange.

"Ich hatte meine Albträume gehabt. Und ich wollte nicht, dass das wirklich passiert. Denn auch, wenn ich es nie vorher zugegeben habe, seit du wirklich versucht hast, bei mir zu punkten und wir wirklich uns immer näher gekommen bin, ich hatte mich jeden Tag mehr in dich verliebt. Ich wollte es dir sagen, aber ich habe mich nicht getraut und lieber sterbe ich, als in einer Welt ohne dich zu leben." murmelte ich leise.

Er lächelte mich an.

"Und trotzdem bin ich dir dankbar. Sonst hätten wir das geschafft, aber ich wäre tot und hätte dich nicht küssen können."

Ich grinste.

"Das kannst du ja jetzt so oft machen, wie du willst."

Er küsste mich kurz zur Bestätigung und schaute mir danach über die Schulter.

"Ich glaube, da will dir noch jemand Tschüss sagen."

Er nickte hinter mich auf eine Person, die ich nicht sehen konnte. Also drehte ich mich rum und sah Steve. Ich schaute Clint kurz an, der mir aufmunternd zunickte. Unsicher lief ich zu ihm und blieb etwa einen Meter vor ihm stehen.

"Wir bleiben in Kontakt, ja?"

Ich nickte.

"Und du kannst uns auch besuchen kommen. Versprochen."

Schließlich zog ich ihn doch in meine Arme.

"Ich vermiss dich jetzt schon. Du bist wie ein großer Bruder für mich geworden."

Er legte seine Stirn an meine, aber ich spürte, dass es ein Akt aus Freundschaft war. Steve und ich, das hatte nie sein sollen. Und das hatte auch er bald bemerkt, nachdem ihm klar wurde, um wen es hier wirklich gegangen war. Er hatte Peggy in mir gesehen und nur deswegen sich eingebildet, mich geliebt zu haben. Und wem konnte ihm das auch noch übel nehmen, nachdem er so viel seines eigentlichen Lebens verpasst hatte?

"Wenn Clint nicht auf meine kleine Schwester aufpasst, kriegt er nen Arschtritt verpasst. Und zwar so einen, dass er drei Wochen danach immer noch nicht sitzen kann."

Ich musste lachen.

"Bis dann."

Ich drückte ihn nochmals fest an mich und drehte mich dann rum, um ins Auto einzusteigen. Während wir losfuhren, winkte ich Steve noch lange, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Dann lehnte ich mich zurück und freute mich auf das gemeinsame Leben mit Clint, das vor mir lag.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now