Chapter 45

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Alle zusammen standen wir zwischen den Hochhäusern von New York und warteten auf Loki. Ich hatte Angst, Angst davor, dass meine Albträume wahr werden würden und ich sie sterben sah.

Unsicher schaute ich zu Clint, der neben mir stand. Er nickte mir zu, doch auch in seinen Augen sah ich Angst. Denn wir waren 7 gegen eine nicht berechenbare, riesige Armee.

Hinter mir standen Nat, Steve und Bruce als Hulk, neben mir Thor und Clint und Stark war irgendwo in der Luft unterwegs.

Dann sahen wir es: Ein riesiges Loch am Himmel, ausgelöst durch einen blauen Strahl.

"Leute, ich hab versucht, es auszuschalten, aber Selvig war schneller. Er steht immer noch unter Einfluss des Zepters." gab Tony uns per Funk durch.

Ich hörte den Cap hinter mir fluchen, ignorierte es aber, mehr durch den Adrenalinstoß, der durch meinen Körper jagte, als ich die ersten Gestalten durch das Loch kommen sah. Ich spannte einen Pfeil in meinen Bogen und versuchte, meinen zitternden Arm still zu halten.

Die Gestalten hielten direkt auf uns zu. Ich feuerte kurz nach Clint meinen ersten Pfeil ab und holte eine der ungefähr 100 Gestalten vom Himmel. Schnell spannte ich den nächsten Pfeil ein und schoss. Ich wurde mir immer sicherer in dem, was ich tat, je mehr Pfeile ich abfeuerte. Und als Tony uns Bogenschützen half, die Gestalten vom Himmel zu holen, beruhigte sich auch mein Puls.

Doch wir bekamen nicht alle Gestalten vom Himmel runter und so waren die anderen gefragt. Kaum hatten wir alle von Lokis Krieger erledigt, kam die nächste Überraschung: Ein riesiges Monstrum aus Metall.

Ich war vom Schock wie gelähmt, erst, als Clint mich wegzog, konnte ich mich wieder normal bewegen. Er drückte mich an eine Hauswand und schnipste mit seinen Fingern vor meinem Gesicht.

"Sina! Hier bleiben! Wir brauchen dich! Geh da raus, hab keine Angst! Wir müssen es tun, um die Welt vor Loki zu beschützen, das weißt du!"

Ich nickte benommen. Mein Herz raste immer noch und ich hatte das Gefühl zu explodieren.

Das riesige Ding flog an uns vorbei, Tony flog vor ihm her.

"Schau mich an!"

Ich wendete meinen Kopf und schaute ihn an, zitternd vor Angst.

"Alles wird gut! Wir schaffen das!"

Ich nickte wieder. Er drückte mich kurz an sich, dann spannte er seinen Bogen und zielte auf den Krieger, der ihm am nächsten war. Ich atmete schnell durch und tat es ihm gleich, jedoch drehte ich mich auf die entgegengesetzte Seite und schoss dort die Feinde ab, die nun von allen Richtungen kamen.

Ich hörte es laut krachen und dann sah ich den Cap, der uns zu Hilfe kam und sein Schild nach den Angreifern warf. Ich nickte ihm zu und konzentrierte mich auf die nächsten, die aus dem Loch kamen.

Stunden vergingen voller blutiger Kämpfe. Ich trug viele Schrammen davon, aber nichts schwerwiegendes. Ich hatte nur einmal ein Pfeilproblem, doch das war schnell gelöst, denn Tony brachte mir einen neuen Satz.

Nach einer weiteren Stunde hatten wir alle besiegt und das Loch geschlossen. Clint lächelte mir zu und nahm meine Hand, während wir zu den anderen liefen. Wir redeten noch eine Weile und sammelten die Pfeile ein, die noch benutzbar waren, als ich plötzlich Kälte in mir hochsteigen fühlte. Ich spürte die Präsenz eines überlebenden Feindes, konnte aber nicht ausmachen, wo er ist. Als ich mich jedoch umdrehte, sah ich ihn hinter Clints Rücken, wie er gerade einen Speer oder etwas ähnliches nach ihm schleuderte.

Meine Welt lief in Zeitlupe ab, als ich hinrannte und 'Nein!' schrie. Ich zog so schnell wie ich konnte einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn an, spannte die Sehne und schoss, doch ich war nicht schneller als der Gegenspieler von uns. Der Speer durchbohrte mich. Clint drehte sich rum und sah, wie ich auf die Knie sank. Ich starrte nach unten auf den Gegenstand, der meinen Körper durchbohrt hatte. Ich spürte keinen Schmerz, zumindest war er nur gedämpft, wahrscheinlich durch den Schock. Die ersten Tränen stahlen sich aus meinem Augenwinkel und die Welt um mich herum wurde still. Ich schaute mich um, doch bemerkte eigentlich nicht wirklich was von dem, was um mich herum geschah. Das einzige, was ich bemerkte war, dass Clint mich auffing und auf den Rücken legte, bevor ich nach vorne auf den Bauch fallen konnte.

"Nein Sina, nein!"

Er strich sanft über mein Gesicht.

"Clint..."

Ich musste Luft holen, der Speer löste unglaubliche Schmerzen beim Sprechen aus, Schmerzen, die ich nun anfing zu spüren. Die Welt wurde wieder laut und ich sah Clint direkt in die Augen. In diese wunderschönen grau - blauen Augen, die ich so sehr liebte. Und jetzt würde ich sterben, ohne ihm die Wahrheit sagen zu können.

"Bleib bei mir..."

Er nickte, die ersten Tränen stahlen sich aus seinen Augenwinkeln.

"Dann bleib du auch bei mir..."

Ich lächelte.

"Bitte wein nicht. Nicht wegen mir..."

Nun fielen auch bei mir die ersten Tränen und Clint strich sie weg.

"Du musst mir versprechen, dass du bei mir bleibst. Bitte. Ich weiß nicht, wie ich ohne dich weitermachen soll. Du verstehst gar nicht, was du mir gibst, jedes Mal, wenn du mich anschaust. Deine Augen, die mir das Gefühl geben, als würde ich in den Himmel schauen, wenn du sie für immer verschließt... Du darfst mir den Anblick doch nicht verwehren. Bitte."

Ich tastete verzweifelt nach seiner Hand.

"Bitte lass mich nicht allein. Ich will einfach nicht allein sein."

Er schüttelte den Kopf.

"Schließ deine Augen."

Verwundert schaute ich ihn an.

"Warum? Grad meintest du doch noch, dass ich sie niemals schließen soll."

Ich lachte und zuckte daraufhin wieder zusammen, da die Schmerzen nun deutlich zu spüren waren.

"Ich sollte aufhören mit Lachen..."

Er grinste.

"Du hast noch Wettschulden bei mir offen. Schließ deine Augen und vertrau mir."

Sein grinsen wurde zu einem sanften lächeln und ich tat, was er von mir wollte. Dann wartete ich kurz. Als er meine Lippen berührte, fühlte es sich so sanft an, als lande ein Schmetterling darauf. Dann wurde der Druck stärker und fordernder, bevor er sich wieder von mir löste.

Ich grinste breit.

"Das war der schönste Kuss, den ich je hatte."

Eine weitere Schmerzwelle überrollte mich und ich schrie leise auf.

"Sina, bleib bitte bei mir."

Ich lächelte wieder.

"Küss mich nochmal. Bitte."

Kaum hatte ich das ausgesprochen, legten sich seine Lippen wieder auf meine. Ich lächelte im Kuss und gab mich dem Schwarz hin, das mich nun völlig umhüllte und mich mitriss.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora