Chapter 50

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Ich kam nicht mehr aus dem Grinsen raus, als wir an unserem Haus ankamen. Verdammt, es war so wunderschön hier. Es war schön ruhig, die Wiesen standen hoch und wiegten in der sanften Brise hin und her. Das Haus sah genauso aus, wie auf den Bildern nur, dass es in echt viel schöner war. Es war wie ein Bilderbuch. Zu schön um wahr zu sein. Doch hier stand ich, mit dem Mann meiner Träume und genoss die warme Brise.

"Wie findest du es?"

Clint schaute mich fragend an, fast ängstlich, es könnte mir nicht gefallen. Er war neben mich getreten, während ich mich in der malerischen Landschaft verloren hatte.

"Es ist perfekt. Wirklich perfekt."

Er schloss die Lücke zwischen uns und legte seinen Arm um mich. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und drehte mich ein wenig in seine Richtung.

"Du hast das Haus noch nicht von innen gesehen."

Grinsend führte er mich in das geräumige Landhaus. Als ich mich umschaute, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Das Haus war riesig und hatte, mit dem Dachboden gezählt, drei Stockwerke.

"So viel Platz nur für uns?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Siehst du hier sonst noch wen?"

Ich schüttelte mit dem Kopf.

"Ich wollte mit dir alleine sein und mit dir Zeit verbringen. Dich besser kennen lernen. Es gibt noch so viel, was ich nicht über dich weiß!"

Lächelnd zog ich ihn mit nach draußen.

"Dann komm mit und leg dich mit mir ins Gras, dann erzähle ich dir, was du wissen möchtest."

Gesagt - getan: Er ließ sich neben mich ins Gras fallen.

"Also, was magst du wissen?" fragte ich lächelnd.

"Was machst du am liebsten? Ich meine, neben Bogenschießen und Menschen grundlos hassen?"

Er grinste.

"Ich hasse dich nicht. Zumindest nicht mehr."

Auch ich grinste.

"Ich höre gerne Musik, schreibe gerne Geschichten, weil es mir hilft, aus meiner Realität zu entfliehen, genauso wie Lesen. Ich singe gerne, aber nicht gut. Und ich bin auch gern mal verdammt faul."

Grinsend spielte ich mit einem Grashalm.

"Warum hast du mich damals eigentlich so gehasst?"

Ich seufzte.

"Ich weiß es selbst nicht. Ich hatte - habe - eine Art Schutzmauer um mich herum aufgebaut, weil meine Vergangenheit nicht gerade schön ist, das weißt du ja. Und ich weiß, du hast es damals nur gut gemeint, aber irgendwie hatte ich einen Hass auf dich, weil du zur falschen Zeit am falschen Ort warst. Naja und dann hab ich irgendwie immer mehr Fehler an dir gesucht und gefunden. Zumal du dich nicht gerade wie ein Gentleman benommen hast."

Er zeigte mir, dass er verstand, indem er nickte.

"Und wie hast du... Naja, wie hast du gemerkt, dass du mich liebst?"

Ich überlegte.

"Hmm... Ich glaube, bemerkt habe ich es, als du bei mir auf dem Krankenzimmer saßt. Und das die ganze Nacht. Dann kam unser fast-Kuss, doch irgendwie... Ich weiß nicht. Ich habe mir nie eingestanden, in dich verliebt zu sein. Das habe ich erst in dem Moment, als ich entschieden habe, mein Leben für deines zu opfern, weil du mir eben doch zu viel bedeutest, als das ich dich hätte sterben sehen können. Je näher es auf die Schlacht zu ging, desto mehr Angst bekam ich um dich und desto mehr wollte ich es dir sagen, ich hoffte, dass du mich von dir aus küsst, damit ich es nicht tun musste, weil ich solche Angst davor hatte, dass du mich zurück weist. Schließlich bin ich auch noch so viel jünger als du und ich war mir anfangs sicher gewesen, dass du Frau und Kinder haben musstest."

Er lächelte.

"Weißt du, ich habe lang auf die Richtige gewartet. Natürlich war ich schon in Beziehungen gewesen, aber es hatte nie lang gehalten, ich hatte noch nie das Gefühl gehabt, dass es richtig war, was ich tat. Dass ich mit all diesen Frauen zusammen war, alles war irgendwie nicht richtig. Und dann sah ich dich an diesem ersten Tag bei S.H.I.E.L.D und du hast mich sofort in deinen Bann gezogen. Verdammt, das glaubst du mir gar nicht. Ich wollte um dich herum sein aber jeder hatte so viel Respekt vor dir, sogar ich. Und du hast jedem Grund gegeben, sich vor dir zu fürchten. Aber das hat mich nicht abgehalten, um dich zu kämpfen."

"Wie lange bist du schon Single gewesen?" fragte ich lächelnd.

"Fünf Jahre ungefähr, denke ich. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du die Richtige bist, ohne jetzt irgendeine Art Druck auf dich ausüben zu wollen. Bitte verlass mich einfach nicht."

Jetzt schluckte ich. So ein Mann wie er hatte es nicht verdient, allein zu sein. Er war so liebevoll. Und dass er gerade auf mich gewartet hatte, kam mir wirklich realitätsfern vor.

"Tust du nicht. Ich bin bei dir. Ich verlasse dich nicht. So schnell wirst du mich nicht los."

Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und küsste ihn. Ich brauchte ihn. Er war der erste, bei dem es sich so anfühlte, als könne er mir helfen, meine gottverdammte Vergangenheit zu vergessen. Und zum ersten Mal in meinem Leben war ich bereit dafür.



Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now