Chapter 7

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Am nächsten Tag gab uns Tony verschiedene Aufgaben zur Vorbereitung der Party. Er meinte, dass er uns Banner noch etwas erledigen müssten und nachfragen hatte ich bei diesen zwei schon längst aufgegeben. Zum einen verstand ich nicht, was die beiden einem erzählten und zum anderen hatte ich kein Interesse daran, den beiden auf die Finger zu schauen bei allem, was sie taten. Wenn sie scheiße bauten würden sie es schon allein behoben kriegen, sie waren keine kleinen Kinder mehr.

Ich wollte gerade einen Stuhl nehmen und ins Wohnzimmer tragen, als Steve von hinten kam und ihn mir abnahm und den Kopf schüttelte.

"Das lässt du schön bleiben. Wir wollen ja nicht, dass du dich überanstrengst."

Ich rollte mit den Augen. So langsam ging mir das echt auf den Keks, dass ich nichts mehr tun durfte, ohne dass mir gleich vorgehalten wurde, dass ich doch schwanger war. Ich war schon sehr genervt, dass mich niemand mehr ernst nahm. Ich hatte mir nicht den Rang erarbeitet um ihn jetzt zu verlieren, nur, weil ich schwanger war

"Ich bin Schwanger und weder behindert noch krank. Und solang ich keine Kugel vor mir her schiebe, kann ich solch einfache Dinge noch selbst erledigen."

Er stellte den Stuhl ab und nahm mich in den Arm, bevor er seufzte und erneut den Kopf schüttelte.

"Ich möchte doch nur helfen, ich hatte das nie. Ich hab damals mich ins Eis geflogen, um die Welt zu retten, das weißt du doch. Und habe mein Date mir ihr verpasst. Manchmal wünsche ich mir immer noch, ich hätte einen anderen Weg gefunden. Schließlich hatte sie mich erst geküsst, kurz, bevor ich auf das Flugzeug gestiegen bin. Und jetzt besuche ich sie zwar regelmäßig, aber sie kann sich nicht mehr wirklich an mich erinnern und es bricht mir das Herz."

Traurig schaute er auf den Boden und ließ wohl in seinem Kopf seine letzten Szenen vor dem Eis Revue passieren. Ich legte meine Hand sowie meinen Kopf auf seine Brust.

"Ich weiß, dass es schwer für dich sein muss, aber selbst so jemand wie du wird nicht ewig alleine bleiben. Das weiß ich. Und vielleicht finden wir irgendwann einen Weg, wie wir Alzheimer heilen können und sie oder auch euch beide in der Zeit zurück setzen."

Er schüttelte erneut den Kopf. Langsam musste ihm doch schwindelig werden.

"Sina, das ist wirklich eine schöne Vorstellung, aber du weißt selbst, dass das unmöglich ist. Ich werde mich schon anpassen können und alles wird wieder gut. Ganz sicher."

Ich nickte und zuckte mit den Schultern.

"Wenigstens wäre die Vorstellung schön, dich in 1945 zu sehen, zusammen mit ihr."  

Mit diesen Worten nahm ich den Stuhl und trug ihn nach oben und ließ einen kopfschüttelnden Steve zurück. Stattdessen fand ich einen Clint mit zuerst überraschtem, dann wütenden Gesichtsausdruck im Wohnzimmer vor, der gerade einen Teil der Deko aufhängte.

"Du sollst doch nichts schweres tragen!"

"Clint, ich bin im 4. Monat, nicht im 8. Alles ist gut! Das hab ich auch schon zu Steve gesagt. Der wollte mir auch schon den Stuhl abnehmen und ich weiß, dass ihr es alle gut mit mir meint. Aber ich kann es gern wiederholen: Ich bin schwanger und weder krank noch behindert. Ich kann das auch noch gut allein." meinte ich grinsend.

Clint schüttelte den Kopf. Sag mal, hatten die Männer denn heute nichts besseres zu tun?

"Du bist und bleibst ein Dickkopf."

"Der sexieste Dickkopf auf der ganzen Welt!"

Ich lachte und stellte den Stuhl an der Wand ab, wo auch schon drei weitere standen.

"Wo du recht hast, hast du recht." antwortete er flüsternd und drückte mir ein Kuss auf den Mund. Dann widmeten wir uns wieder der Arbeit, die aus Zeug vom einen zum anderen Ort tragen und dekorieren bestand, außerdem ebenfalls die Organisation des Caterings, wobei die Jungs inzwischen auffällig darauf achteten, dass alles, was ich heben hätte müssen, mich gar nicht erst erreichte. Stattdessen bekam ich Luftballons zum Aufblasen und die Luftschlangen, die ich bei uns im Gemeinschaftsraum verteilte, auch, wenn es mir nicht wirklich passte, denn ich war immer noch der Meinung, dass ich genauso arbeiten konnte wie die anderen.

Nach zwei gestrichenen Stunden waren wir fertig und ließen uns zu einem Feierabendbier - in meinem Fall Malzbier - auf der Couch nieder.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now