Chapter 46

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Ich wurde nach 2 Wochen mit meiner kerngesunden kleinen Tochter aus dem Krankenhaus entlassen. Clint war überglücklich, mich und die kleine endlich daheim zu haben; er hatte sogar ein Banner aufgehängt, auf dem stand: Willkommen, Rebecca, willkommen zurück Sina. Ich liebe euch

Zusätzlich versuchte er mir alles abzunehmen, wusste aber nicht wie. Ich sagte ihm, er solle mit Wickeln anfangen und allein, dass ich ihm ne Aufgabe gab, und er wusste, was er machen musste, erleichterte ihn um einiges. Natürlich hatten wir vorher gemeinsam Elternkurse belegt und er war nicht ganz unvorbereitet, aber es war eben etwas anderes, wenn man das Theoretische dann umsetzen musste.

Trotzdem waren die Nächte hart und vor allem ich schlief inzwischen schon fast gar nicht mehr, man sah es deutlich an den Augenringen unter meinen Augen, die von Tag zu Tag tiefer zu werden schienen. Becca schlief nicht viel, war viel am Schreien und der Schmerz vom Stillen in meinen Brüsten war zeitweise unerträglich. So bekam ich höchstens 90 Minuten Schlaf am Stück, oft weniger, bis ich sie wieder hörte und es war auch schon vorgekommen, dass ich auf der Couch mit ihr gelegen und einfach eingeschlafen war, weil ich so müde war.

"Schatz, ich mach mir Sorgen um dich." fing Clint auf einmal nach drei Wochen vorsichtig an zu reden, denn ich war um einiges gereizter in letzter Zeit.

"Warum?"

Ich legte mich gerade müde auf die Couch, nachdem ich Rebecca erst schlafen gelegt hatte. Sie hatte die letzten zwei Stunden geschrien und ich hatte ewig gebraucht, um sie zum einschlafen zu bewegen. Ebenfalls etwas, was oft lange dauerte. Ich wusste, dass sie müde war, ich sah es in ihren Augen, aber sie konnte einfach nicht einschlafen und ich wusste nicht wieso.

"Naja, du siehst fertig aus und ich weiß, dass du es bist. Ich hab das Gefühl ich mach zu wenig."

Mein Verlobter sah frustriert aus und seufzte tief, während er die Decke, die auf der Lehne der Couch lag, über mir ausbreitete.

"Ach Quatsch. Sie ist halt noch klein. Dafür kann sie nichts."

Ich rutschte zu ihm rüber und legte meinen Kopf auf seinen Schoß, während ich über meine Worte nachdachte. Natürlich gab ich ihr nicht die Schuld dafür, aber ich fühlte mich inzwischen ausgelaugt und einfach nur noch müde und jünger wurden wir auch nicht gerade. Der Bogenschütze war vor fast zwei Monaten erst 38 geworden, doch wir konnten seinen Geburtstag kaum feiern, da Rebecca auf dem Weg war und wir mich und sie so kurz vor der Geburt nicht nochmal Stress aussetzen wollten.

"Aber du solltest mich jetzt mal n bisschen mehr machen lassen. Entspann dich mal und lass mich mich um Rebecca kümmern. Ich hab Laura auch schon geholfen. Du solltest dich ausruhen."

Ich nickte müde, doch dachte nicht mal dran, mich nach oben ins Bett zu legen. Stattdessen kuschelte ich mich an Clints Seite und schloss die Augen, der einzige Ort, an dem ich mich gerade sicher genug fühlte, um wirklich gut zu schlafen.

Als ich wieder aufwachte, war es bereits morgen und ich sah, wie Clint mich liebevoll zugedeckt hatte mit der Decke aus dem Bett und das Kissen von Jenem lag unter meinem Kopf. Oben hörte ich schon, wie er Rebecca versorgte und hörte ebenfalls, dass er die Tür ihres Zimmers geschlossen hatte, um mich nicht aufzuwecken, falls sie anfing zu schreien. Ich fing unwillkürlich an zu Lächeln. Clint war der perfekte Mann.

Ich ging nach oben, um nach den beiden zu schauen, fühlte mich zum ersten Mal seit der Geburt wirklich wieder halbwegs fit. Als Clint mich sah, zeigte er in Richtung Bad.

"Ich lass dir gerade ein Bad ein."

Ich sah, dass er Rebecca eine Flasche gegeben hatte und sie gerade auf seiner Schulter einschlief. 'Sie kommt ganz nach mir' dachte ich mir grinsend, als ich Richtung Bad lief, wo ich das Wasser schon hörte. Ich stieg lächelnd in die Wanne. Als das Wasser meine Haut berührte, hatte es eine extrem entspannende Wirkung und ich seufzte glücklich auf. Es tat gut, endlich mal ein wenig Ruhe zu haben und wirklich runterkommen zu können. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen und glitt unter das Wasser, welches immer noch in die Wanne lief. Die durch das Wasser gedämpften Geräusche entspannten mich noch einmal mehr und nach ungefähr einer Minute tauchte ich wieder auf. 

Als die Wanne voll genug war, stellte ich das Wasser ab und legte meinen Kopf auf den Rand der Wanne, als Clint in das Badezimmer kam.

"Darf ich mich zu dir gesellen? Die Kleine ist gerade eingeschlafen und ich habe jetzt ein wenig Zeit für uns." Ich nickte und lächelte. Als er sich sein Oberteil über den Kopf zog, konnte ich es kaum mehr abwarten, bis er endlich in der Wanne war und wieder konnte ich mich glücklich schätzen, dass er sich für mich entschieden hatte - etwas, was ich heute immer noch nicht ganz begreifen konnte. Ich hatte solch ein Glück mit ihm und wusste gar nicht, wie ich ihm danken sollte dafür. Nach einer gefühlt halben Ewigkeit stieg er endlich neben mich in die Wanne und grinste mich an. "Weißt du, dass du wunderschön bist?" murmelte er, bevor er mich küsste. Ich schüttelte den Kopf während des Kusses und seufzte, genoss seine weichen Lippen auf meinen. Ich hatte immer noch einiges von der Schwangerschaft auf den Rippen und musste unbedingt bald wieder anfangen, das runter zu trainieren. So wollte ich nicht für immer aussehen, auch, wenn ich wusste, dass ich mir Zeit geben musste, ich hatte gerade erst ein Baby aus meinem Körper gepresst, welches dort über 9 Monate herangewachsen war. Doch ich sehnte mich jetzt schon wieder nach meiner Figur vor der Schwangerschaft und vermisste das Training, welches ich gerade hinten anstellen musste. "Doch, bist du. Egal, was du von dir denkst, du wirst für mich immer die wunderschönste Frau auf dieser Welt bleiben."

Ich grinste, als er mich wieder küsste und merkte, dass er immer leidenschaftlicher wurde, bis ich ihn irgendwann in mir spürte und ich war froh, dass Rebecca nicht anfing zu schreien. Endlich hatten wir wieder etwas Zeit für uns, Zeit für Zweisamkeit. Zeit, die wir uns seit der Geburt nicht mehr hatten nehmen können, Zeit, die mir gefehlt hatte. Ich genoss die Nähe zu ihm, sehr sogar, und seufzte, während er meinen Körper verwöhnte. Von mir aus sollte es nicht enden, niemals. Vor allem nicht das Glück, welches ich hatte.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα