Chapter 32

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"Ihr könnt nicht alle retten. Ihr werdet niemals..."

Das war Ultrons Stimme, die jedoch immer weiter weg zu gehen schien, als würde er sich einfach vom Captain entfernen, was für mich keinen Sinn machte, denn die Kampfgeräusche aus seinem Funkgerät konnte ich nicht sicher ihm zuordnen, da waren einfach zu viele.

"Niemals was? Du warst noch nicht fertig!" rief Cap ihm hinterher, bekam seine Antwort jedoch nicht mehr. Es krachte laut neben ihm, doch ich erfuhr nicht, was es war, genauso wenig, was mit dem anderen Roboter passiert war, der seinen Satz nicht zu Ende geführt hatte und so vermutete ich einfach, dass Cap diesen von der Stadt katapultiert hatte.

Die Kampfgeräusche schienen kein Ende zu nehmen, ich hörte sie aus jedem Funkgerät. Egal, wie viele Roboter sie zerstörten, desto mehr kamen nach und das machte mir Bauchschmerzen. Langsam bezweifelte ich einen Sieg gegen Ultron, wenn er so weiter machte und einen großen Anmarsch an Robotern auf die Beine stellen könnte, er war sehr fleißig gewesen. Und genau das würde mir zum Verhängnis werden, denn ich würde Clint verlieren, selbst wenn sie Ultron besiegen würden, waren sie immer noch auf einem fliegenden Gesteinsbrocken, der die Stadt Sokovia darstellte und keiner hatte irgendeine Ahnung, wie man eine Stadt so landen konnte, dass niemand beschädigt wurde. Diese Erkenntnis trieb mir brennende Tränen in die Augen, die ich mir schnell wieder aus dem Gesicht wischte, bevor mich jemand sah. Bisher hatte mich eigentlich nur Clint weinen sehen und das sollte auch so bleiben.

"Gut, hier ist alles klar." meldete sich Clint beim Cap, der mit Wanda die Roboter in einer Ecke der Stadt ausgeschalten hatte. Es war ziemlich schnell gegangen, als Wanda sich auch dazu entschieden hatte, zu helfen, denn, ob ich es mochte oder nicht, aber ihre Kräfte waren stark und hilfreich im Kampf.

"Hier ist nichts klar!" antwortete dieser ihm, der mitten in einen Kampf mit einem Roboter verwickelt war, denn trotz, dass bei Cap noch Nat und Tony waren, schien es ihnen deutlich schlechter zu gehen, was die Roboter betraf und ich vermutete, dass sie zentraler in der Stadt kämpften, als Clint und Wanda es getan hatten.

"Gut, wir kommen rüber." meinte Clint und ich hörte, wie er sich den Weg über Steinbrocken von Häusern und Garagen bahnte, die zum Großteil in Schutt und Asche gelegt worden waren, als die Stadt von Ultron in einen Flug gezwungen worden war. Ich hörte im Hintergrund Pietros Stimme, der wohl an ihm vorbei gelaufen sein musste um seine Schwester zu holen. 

"Komm alter Mann!"

Dann wie Clint seinen Bogen spannte und wohl auf ihn zielen musste, was mich unwillkürlich wieder zum Grinsen brachte, denn ich wusste, dass das auch meine Reaktion gewesen wäre. Und wieder wurde mir bewusst, wie gut Clint und ich zusammen passten und wie nah ich war, ihn zu verlieren.

"Es würde keiner mitkriegen. Überhaupt keiner." Doch er ließ die Sehne wieder los und steckte den Pfeil weg, bevor er mit sich selbst redend losjoggte, denn Pietro war schon lang außer Sichtweite. "Zuletzt hab ich ihn gesehen, als Ultron auf ihm saß. Ja, er wird uns fehlen, der fliegende kleine Scheißer. Ich vermisse ihn jetzt schon."

Ich kicherte über Clints Wortwahl, doch wurde mir sofort wieder dem Ernst der Lage bewusst, denn wieder kam mir in den Sinn, dass wir für das fliegende-Stadt-Problem noch immer keine Lösung gefunden hatten und das jagte mir Schauer über den Rücken, die intensiver waren als die eines jeden Horrorfilms.

"Clint?" fragte ich vorsichtig und unterdrückte die aufkommenden Tränen, die sich einen Weg in meine Augen bahnten.

"Ja, Schatz?" antwortete er sanft und ein wenig außer Atem, denn er war immer noch auf dem Weg zu Steve, um ihm dort zu helfen.

"Ihr werdet es nicht schaffen, oder?" fragte ich traurig, meine Stimme brach am Ende des Satzes und nun lief mir doch eine Träne über die Wange.

"Sag niemals nie. Wir werden es schaffen." meinte Clint positiv zwischen zwei Atemzügen. "Mein Schatz, du darfst nie deine positive Art verlieren, die ich dir beigebracht habe. Es gibt immer einen Ausweg, das verspreche ich dir."

"Was wenn nicht?" meinte ich beständig und wischte mir die Träne von der Wange. "Positiv sein ist nicht so meine Stärke, das weißt du doch."

"Werden wir. Müssen wir einfach. Ich will mein kleines Mädchen doch aufwachsen sehen." meinte er nun und ich musste unwillkürlich anfangen mit Lächeln, als er unsere gemeinsame Tochter ansprach.

"Sie ist ganz ruhig. Als hätte sie die Luft angehalten. Seit du weg bist. Sie macht sich auch Sorgen. Sie spürt, was ich fühle." 

Ich ließ eine Hand über meinen Bauch gleiten, in dem es heute wirklich außerordentlich still war.

"Dann sag ihr, dass alles gut wird. Und dir sage ich es: es wird alles gut!"

Seinen Enthusiasmus und seine Positivität hätte ich auch gerne, doch wenn er nicht da war wurde meine Welt wieder so trist. Ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren.

"Ich liebe dich, Clint." meine Stimme brach am Ende des Satzes, weil sich erneut ein Kloß in meinem Hals bildete und erneut Tränen in meine Augen stiegen.

"Ich liebe dich auch, Schatz."

Damit überließ ich ihn wieder sich selbst, damit er sich voll konzentrieren konnte, denn die Kampfgeräusche wurden lauter und mir wurde bewusst, dass er nun bald angekommen war.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now