Chapter 11

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Ich wusste nicht, wo ich war, als ich meine Augen aufschlug. Ich lag auf etwas weichem, war zugedeckt und das Licht war gleisend hell. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht mehr lebte, denn ich sah direkt in Furys Gesicht. So war das doch auch in den Filmen, oder nicht? Gleisendes Licht, das Gesicht der Person, die man als letztes gesehen hatte,...

"Willkommen zurück." meinte Fury lächelnd.

Verwirrt drehte ich meinen Kopf zur Seite, ein Schmerz stach durch meinen Nacken, von meiner Wange ausgehend.

"Sir..."

Aus meinem Hals kam nur ein krächzen und als ich mich aufsetzte, war mir schwindelig. Ich musste ein paar Momente warten, um meinen Orientierungssinn zurück zu bekommen. Ich wurde von beiden Seiten gestützt und eine Halskrause stabilisierte meinen Nacken.

"Sie sind in Sicherheit."

Immer noch verwirrt suchte ich die Öffnung der Halskrause, doch eine Hand hielt mich davon ab, sie zu öffnen.

"Warum haben Sie das getan? Warum haben Sie mich gerettet? Was war der Deal?"

"Es gab keinen Deal. Wir haben sein Versteck ausfindig gemacht und Sie gerettet."

Ich schüttelte den Kopf und versuchte den Kampf gegen die Hand zu gewinnen.

"Aber wieso?"

"Sonst hätten wir ein wichtiges Crewmitglied weniger gehabt. Sie wissen doch, ich brauche das zusätzliche Augenpaar und meine rechte Hand."

"Ich..."

"Sie sind wichtig. Auch wenn Sie anders sind als Stark, Banner, Barton und die anderen. Sie sind praktisch die alle zusammen nur menschlich. Und das brauchen die. Damit sie auf dem Boden bleiben und keine Höhenflüge kriegen. Und vor allem jemanden, der das Chaos beherrscht. Und das können Sie gut."

"Danke, Sir."

"Jetzt ruhen Sie sich aus. Ich informier die anderen über Ihren Zustand."

Ich nickte.

"Yes, Sir."

Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Die beiden, die mich gestützt hatten, folgten dem S.H.I.E.L.D Headmaster nach draußen.

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich Gemurmel hörte und meine Augen aufschlug. Um das Krankenbett standen alle herum. Steve und Clint auf Stühlen jeweils auf einer Seite des Bettes, meine Halskrause war verschwunden. Ich grinste.

"Was steht ihr hier so rum? Gibts nichts besseres zu tun?"

Tony grinste ebenfalls und schüttelte den Kopf.

"Nö. Fury meinte, wir sollen Bodyguard spielen."

Ich lachte auf und streckte ihm die Zunge raus.

"Lügner."

Dann grinste ich Steve an und griff nach seiner Hand.

"Wie geht es dir?"

Er starrte auf meine Hand, die er in seiner verschloss.

"Es war für uns alle nicht einfach, vor allem nach dem wir deinen ausgemergelten Körper aus diesem alten Haus geholt haben." antwortete Clint monoton.

"Ich war doch gar nicht so lang da drin, oder?"

"Wenn 6 Tage für dich keine lange Zeit sind, dann ja, dann warst du nicht lang da drin. Du warst kurz vorm Verdursten, wir mussten dich an eine Infusion hängen."

"Wir wissen jetzt jedenfalls, wie weit Loki geht. Vielleicht sogar noch weiter..." meinte ich leise, die Tränen unterdrückend, die in mir aufstiegen. Sechs Tage waren viel zu lang, ich musste die letzten Tage, bevor ich gerettet wurde, durchgehend ohnmächtig gewesen sein.

Steve begann, mir die Wange zu streicheln.

"Alles wird gut. Versprochen." murmelte er und schaute mich aufrichtig an.

"Könntet... Ihr mich kurz mit Steve alleine lassen?"

Sie nickten. Auch Clint erhob sich widerwillig von seinem Stuhl. Kaum war die Türe geschlossen, fing ich an zu reden.

"Steve, hör zu. Es ist... Nicht gut für niemanden, wenn das Persönliche zwischen uns die Arbeitsweise beeinflusst. Ich will nicht, dass du Angst um mich hast. Und ich glaube, deswegen ist es besser, wenn das zwischen uns nicht ist."

Steve sah aus, als hätte ich ihn geohrfeigt.

"Denkst du wirklich, nur, weil wir nicht mehr zusammen sind, bedeutest du mir nichts mehr und ich hab keine Angst mehr um dich? Welcher Logik folgst du da denn bitte?"

Ich seufzte. Er hatte ja recht.

"Ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr..."

"Warum willst du es dann beenden?" unterbrach er mich und kam mit seinem Gesicht auf wenige Zentimeter zu meinem. "Sag mir, dass es sich nicht richtig angefühlt hat, als ich dich geküsst habe. Sag mir, dass ich dir nichts bedeute. Sag mir, dass du mich angelogen hast. Sag mir, dass du jetzt nicht das Verlangen hast, deine Lippen auf meine zu drücken. Wenn du mir das sagen kannst, dann vergesse ich dich."

Mit diesen Worten verschloss er seine Lippen nochmals mit meinen. Lange küsste er mich, lang und innig, bevor er aufstand, mich gebrochen anschaute und den Raum verließ.

Jetzt ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf und weinte.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now