Chapter 18

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Als ich aufwachte, merkte ich, dass ich zum ersten Mal seit Wochen wieder durchgeschlafen hatte, denn mich lächelte die New Yorker Morgensonne durch das große Panoramafenster an. Splitter war schon am maunzen, weswegen ich meinen Hintern von der Couch bewegte und sie fütterte. Danach gönnte ich mir eine ausgiebige Dusche unter der modernen Regendusche und wickelte mich in eines der Duschtücher, welches im Raum lag und unbenutzt aussah. Clint hatte mich ja einfach hier her gebracht, ohne mir zu zeigen wo überhaupt etwas ist, deswegen dauerte es eine Weile, bis ich einen Föhn fand. Schnell trocknete ich meine Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann zog ich mir Unterwäsche an und lief nach unten, um mir noch frische Kleidung zu holen, die ich unten in meiner Tasche im Gästezimmer vergessen hatte, in dem ich aufgewacht war, als ich das erste Mal hier gewesen bin. Wider erwarten saß dort Clint auf der Couch und schrieb etwas an seinem Handy. Ich schrie auf.

"Was zur Hölle machst du denn hier?!"

Ich versuchte notdürftig meinen Körper zu bedecken und funkelte ihn böse an.

"Ich wünsche dir auch einen guten Morgen." Verschmitzt grinste er und ignorierte die Tatsache, mich halb nackt zu sehen. "Vergessen, dass es eigentlich meine Wohnung ist?"

Ich verdrehte die Augen.

"In der du mich wohnen lässt. Heißt, dass ich hier auch Dusche und halb nackt durch die Wohnung renne. Anklopfen wäre nett gewesen!"

Er lachte.

"Willst du die guten Neuigkeiten gar nicht hören?"

Ich verschränkte meine Arme skeptisch vor mir.

"Was für gute Neuigkeiten?"

"Fury meinte, dass du wieder den Dienst antreten dürftest, aber nur unter der Bedingung, vom Boden aus mitzuarbeiten. Damit er auch unten Augen und Ohren hat."
Er reichte mir ein Funkgerät, das man sich ins Ohr steckte. "Ich weiß, es ist nicht dasselbe, wie in der Luft mitzuarbeiten, aber wenigstens etwas."

"Wie hast du das hingekriegt?" fragte ich leise. In mir kribbelte alles, denn mich hatte noch nie jemand in Unterwäsche gesehen - zumindest kein Mann. Es war ein komisches Kribbeln, ich fühlte mich unwohl. Und dass grade der Mann, den ich nicht leiden konnte, mir so nah war, verstärkte dieses Gefühl nur noch mehr.

"Weißt du, mit viel Überzeugung und noch mehr guten Argumenten hat man schon jeden überredet bekommen."

"Woher kannst du das?"

Voller Unbehagen hüpfte ich von einem Bein auf das andere, als er versuchte, mich unauffällig zu Mustern. Sein Blick glitt über meinen Körper und ließ mich nur noch mehr den Wunsch äußern, mir endlich den großen Pulli überziehen zu können, der in meinem Rucksack auf mich wartete.

"Ich übe das immer in meinem Kopf, wie jetzt gerade."

Seine Stimme ging um in ein unverständliches Murmeln.

"Danke." hauchte ich leise und umarmte ihn kurz, nur, um zurück zu zucken, als ich seine warmen Hände auf meiner nackten Haut spürte. Verwirrt von mir selbst breitete sich dieses unwohle Gefühl noch weiter aus und ich hatte das Gefühl, es zerreiße mich. "Ich geh mir schnell was anziehen!" rief ich verzweifelt und drehte mich rum. Ich rannte zu meiner Tasche und zog mir eine bequeme Hose und meinen Oversizepulli, den ich über alles liebte, an und ging wieder ins Wohnzimmer. Doch alles was ich vorfand war eine leere Couch und ich hörte noch die Tür ins Schloss fallen. Clint war genauso schnell wieder verschwunden wie er gekommen war.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now