Chapter 14

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Wir bereiteten uns vor, um nach Wakanda zu fliegen, jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sollte keine allzu große Mission werden und es würden glücklicherweise keine Zivilisten in der Nähe sein, da das ganze doch recht außerhalb war. Denn sie würden versuchen, Ultron daran zu hindern, das Vibranium zu holen und sich damit noch stärker zu machen, als er sowieso schon war. Das war wichtig für uns, wir brauchten diesen Erfolg gegen ihn. Wir mussten ihn unter Kontrolle bekommen, bevor schlimmeres geschah.

Ich durfte zwar mitfliegen, doch ich würde mit Bruce die Stellung halten, denn wir wollten nicht riskieren, dass der Hulk sich dann doch auf in die nächste Stadt macht, weil ihn Banner aus irgendwelchen Gründen nicht kontrollieren konnte. Denn wie wir herausgefunden hatten, dealte der Typ, Ulysses Klaue, in einem Schiff, welches im Watt am Salvage Yard lag und dass es für Bruce unmöglich wäre, dort zu kämpfen, zumal die Stadt wirklich nicht weit entfernt war. Er sollte nur im Notfall, bei Code Grün, hinzugezogen werden. Und meine Geschichte, naja. Ich war eben immer noch schwanger und sie würden mich nicht mehr kämpfen lassen. Manchmal hasste ich es wirklich, eine Frau zu sein. 

Während die anderen die letzten Vorbereitungen trafen, half ich Steve bei den letzten Vorbereitungen. Der Blonde musterte mich unsicher, auch er sah, dass es mir überhaupt nicht passte, dass ich nicht kämpfen durfte, aber er war allen voran der Erste gewesen, der es mir verboten hatte. Ich verstand seinen Standpunkt ja, aber er wollte meinen nicht verstehen. 

Wenn du stirbst, stirbst nicht nur du und das solltest auch du nicht wollten, hatte er gesagt. Und du weißt ganz genau, dass ich recht habe. Du kannst ihn nicht immer beschützen, so, wie er dich nicht immer beschützen kann. Das ist nun mal der Lauf der Dinge und es tut mir leid, dass du dir solche Sorgen machst, aber du wirst nicht kämpfen. Dafür seid ihr mir beide viel zu wichtig, alle drei, wenn man sie noch mitzählt. Und was sollte ich sagen, ich wusste, er hatte recht. Aber ich wollte es nicht einsehen.

"Versprich mir, dass du auf ihn aufpasst." murmelte ich und nickte fast unmerklich in Clints Richtung, der seinen Bogen checkte, die Pfeilspitzen in den Köcher setzte und sich mit Nat unterhielt. "Du musst das jetzt für mich übernehmen, das hast du mir versprochen."

"Werde ich. Versprochen ist versprochen und ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals eines meiner Versprechen gebrochen habe." Er zog mich an sich und schloss mich in seine Arme. Als er sich löste, legte er eine Hand auf meinen Bauch und lächelte breit. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er sich von allen am meisten auf das Kind freute. "Für euch beide."

Dann lächelte er, drehte sich um und lief zu den anderen. Ich schaute ihm hinterher und dachte darüber nach, wie sein Leben verlaufen war. Wie konnte er immer noch so sein, wie er jetzt war, bei allem, was er erlebt hatte? Wenn mir das passiert wäre, 70 Jahre später aus dem Eis und eigentlich niemand mehr da, den man kennt, ich glaube, ich hätte mir die Kugel gegeben. Aber vielleicht war das einfach die Mentalität von damals. Steve war im Krieg groß geworden, vielleicht war das eben einfach so, dass er nicht aufgab, um keinen Preis, denn gäbe es kapitulierende Soldaten, wäre der Krieg in Kürze verloren.

Ich ging zu Bruce und fragte ihn, ob ich etwas helfen konnte, schließlich war ich gleich mit ihm im Jet, doch er verneinte es und wandte sich seinem Tablet zu, welches er vor sich auf den Tisch gelegt hatte. Also ging ich zu Clint und zog mit kritischer und nachdenklicher Miene sein T-Shirt zurecht, welches am Arm Falten geschlagen hatte und hoch gerutscht war. Dann schaute ich ihm in die Augen.

"Tretet ihm in den Arsch."

Ich grinste ihn an, bevor ich ihn kurz küsste.

"Dann verstauche ich mir aber den Fuß!" meinte er grinsend.

"Metaphorisch gemeint, Quatschkopf!"

Ich zögerte.

"Und pass bitte auf dich auf."

"Das verspreche ich dir sogar. Ich werde garantiert nicht die Geburt meines Kindes verpassen." antwortete er lachend.

Die selbe Anweisung, dieselbe Antwort. Wie jedes Mal. Und trotzdem beruhigte es mich, zumindest ein wenig.

"Also. Wie wir besprochen haben: Alle zusammen." rief Steve in die Runde. Er schaute jeden einzelnen an und wieder merkte ich, dass er gelernt hatte, andere zu führen und zu motivieren, denn wenn du seine Worte gehört hast, kannst du fast nicht anders als bereit sein. Er vermittelte einem immer dieses Gefühl, jede Sekunde in einen Kampf gehen zu können und diesen dann auch noch zu deinen Gunsten ausgehen lassen. Es war unerklärlich. "Wir werden Ultron zeigen, dass wir die Guten sind."

Mit diesen Worten drehte er sich um und maschierte Richtung Schiff, in dem sich Ultron vermutlich schon aufhielt.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now