"So ist es Zeit für die Gelübde." sprach er und übergab das Wort an Clint.

"Sina, als wir uns das erste Mal getroffen haben, hätte ich nie erwartet, dass wir heute hier stehen und heiraten. Du warst unnahbar und ich nur der Dorftrottel vor dem Herrn. Doch mit der Zeit wuchs die Anziehung zu dir, die Liebe zu dir, und ich begann, all deine Abwehrreaktionen zu durchschauen. Und da fiel mir auf, wie du dir unsicher die Haare aus dem Gesicht streichst, wenn du nicht weiter weißt. Wie deine Grübchen zum Vorschein kommen, wenn du grinst und wie du fluchst, wenn es nicht nach deinem Kopf gehst. Steve mag das übrigens nicht." Ein kurzes Gelächter ging durch die Kirche und ich sah meinen besten Freund aus den Augenwinkeln mit dem Kopf schütteln. "Ich habe dich und deine kleinen Macken lieben gelernt und einen vollkommen neuen Menschen in dir entdeckt. Einen Menschen voller Liebe, Zuneigung und Hoffnung. Und wenn ich eins sagen kann, dann dass ich bei dir bleiben möchte bis an mein Lebensende, in guten sowie in schlechten Zeiten, in Krankheit und Gesundheit und selbst, wenn alles Hoffnungslos erscheint. Ich möchte dich, Sina. Mit allem, was dazugehört."

Noch immer kämpfte ich gegen die Tränen an, die sich in meinen Augen sammelten, bevor ich selbst meine vorbereiteten und lange geübten Gelübde sprach.

"Unsere Liebesgeschichte kann man wohl am Besten mit aus Hass wurde Liebe beschreiben, auch, wenn ich meine anfänglichen Gefühle für dich nicht als Hass bezeichnen würde. Ich wollte niemanden in mein Leben lassen und dennoch hast du es geschafft, wie eine Abrissbirne meine Mauern zu durchbrechen, die ich um mich herum aufgebaut habe. Vermutlich habe ich deswegen versucht, dich auf Abstand zu halten - weil ich nicht wusste, wer ich ohne meine Mauern bin. Aber die Liebe, die in mir für dich wuchs, war unaufhaltsam, das habe ich schnell gemerkt. Viel zu schnell hatte ich deine Stimme und dein Beisein vermisst und als es in New York dein Leben gegen meines stand, hatte ich die Entscheidung schnell und gerne getroffen. Spätestens ab diesem Moment hatte ich es mir eingestanden, dass ich mein Leben mit dir verbringen will und das jetzt mit dieser Hochzeit besiegeln zu können ist mehr, als ich mir jemals erhofft habe. Ich verspreche dir heute, hier und jetzt, dass, egal was kommt, ich für uns kämpfen werde. Bis an unser Lebensende. Ja, ich will."

Der Pfarrer lächelte uns beide an, bevor er uns die Hand auf unsere Schultern legte und noch einmal tief Luft holte, um die letzten Sätze der Zeremonie zu sagen.

"Damit erkläre ich Sie mit der Kraft meines verliehenen Amtes, im Namen Gottes und im Namen des amerikanischen Staates zu Mann und Frau. Mr. Barton, Sie dürfen die Braut nun küssen."

Und noch bevor Clint seine Lippen richtig auf meine gelegt hatte, brach die Kirche in tosenden Applaus und ich endlich in Tränen aus. Ich war jetzt offiziell mit Clint verheiratet und konnte mein Glück kaum fassen. Der Orgelspieler begann, dasselbe Lied zu spielen wie das, als ich reingelaufen kam und als Steve, Clints Trauzeuge kam, und uns die Eheringe gab, die wir vor wenigen Wochen erst ausgesucht hatten (Bild nach Absatz), war es endlich besiegelt: Ich war nun Mrs. Sina Elizabeth Barton.

Clint steckte mir den Ring mit zitternden Fingern an und küsste mich nochmals, bevor wir zusammen aus der Kirche liefen

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Clint steckte mir den Ring mit zitternden Fingern an und küsste mich nochmals, bevor wir zusammen aus der Kirche liefen. Ich hatte mich mit der einen Hand bei ihm untergehakt, mit der anderen hielt ich meinen Brautstrauß, den ich gleich werfen würde. Und so tat ich es auch: Nachdem wir draußen noch mit Reis und Blumen beschmissen wurden, stellten sich die Frauen schon hinter mir auf. Ich stand oben auf der Kirchentreppe und blieb mit dem Rücken zu den fast kreischenden Frauen stehen und warf. Dann drehte ich mich um, um zu sehen, wo der Brautstrauß gelandet war und - siehe da - Nat hatte ihn mehr oder weniger unfreiwillig gefangen, denn sie stand etwas abseits und wollte den Strauß von Anfang an eigentlich gar nicht. Ich fing an zu lachen und auch sie stimmte mit ein. Dann fuhr unser Auto vor, mit dem wir zum Hotel fahren würden. Clint und ich würden dort auch die Nacht verbringen, bevor es für uns in die Flitterwochen ging. Doch es war weniger ein Auto, mehr eine Limousine. Eine weiße Stretch-Limousine, um genau zu sein - die Organisationsfraktion hatte sich wahrlich selbst übertroffen und S.H.I.E.L.D. war bestimmt nicht erfreut darüber, für was ihr Geld benutzt wurde, aber es war mir vollkommen egal. Grinsend stieg ich ein, gefolgt von Clint, Nat, Maria, Laura, Steve, Tony und Sam. Becca würde mit Alisha fahren und sie würde sie auch später mit nach Hause nehmen. 

In der Limousine begann Steve erst einmal mit einer Flasche Champagner. Er schenkte jedem reihum ein und wir stießen fröhlich lachend miteinander an. 

"Auf das Brautpaar!" rief er noch, als die Gläser klirrten und endlich nahm ich einen Schluck des Getränkes. Das würde ein guter Abend werden, dessen war ich mir vollkommen sicher.


Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Where stories live. Discover now