Kapitel 54

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Kapitel 54

„Ey, wir haben ja doch Eier. Dachte, wir haben gestern keene jekooft." Felix nahm die Packung aus dem Kühlschrank.

„Haben wir nicht. Die sind aus Heinrichs Harem", erklärte Marie ihm.

„Ah, gut. Dann hast du da heute Morgen dran gedacht."

„Nee, hätte ich glatt wieder vergessen", gestand Marie. „Aber ich hab Eva getroffen und die hat die mir direkt mitgegeben."

„Echt praktisch. Was willst du denn? Rührei? Omelette?"

„Am liebsten höchstens wachsweich gekochte Eier. Aber darf ich ja nicht, auch wenn die super frisch sind. Also... Rührei fände ich gut. Mit Tomaten vielleicht?"

„Klingt gut. Mach ich uns."

Marie nahm die French Press und die Kaffeemühle von der Anrichte und stellte sie auf den Esstisch. „Zwei Tassen für dich?"

„Yo, aber lass mich mal." Er kam zu ihr und wollte ihr die Mühle abnehmen.

Marie hielt das Gerät fest. „Jetzt werd mal nicht albern. Wenn du willst, kannst du die Tage mal den Rasen mähen. Aber das mit der Kaffeemühle bekomme ich schon noch hin. Kümmer dich mal lieber um die Eier. Ich hab Hunger."

„Wie war das mit dem Smoothie am Morgen?" Grinsend wandte Felix sich ab.

„Ey, bei dem Stress, den ich dir und mir heute schon gemacht habe, und dem, was wir heute noch vorhaben, brauch ich jetzt echt ne Grundlage. Sei froh, dass ich zur Beruhigung keinen Schnaps kippe."

„Da bin ich echt froh, ja. Also bleibt es dabei: Waldschwimmbad?" Felix schlug ein Ei nach dem anderen in eine Schüssel.

Marie begann, die Mühle langsam zu bewegen. Bei dem alten Ding war das ein Workout für den ganzen Körper. „Ja, von mir aus schon."

„Jut. Und... äh, also morgen können wa dann zu deinen Großeltern. Also, wenn du noch willst. Is echt kein Problem. Also... da muss ich wohl durch."

Marie stoppte die Mühle. „Danke. Das wird sicher alles gut laufen da. Ich sag Sanne gleich Bescheid."

„Jut." Er räusperte sich, warf die Eierschalen in den Müll und wusch sich die Hände. „Kann ick... na ja..." Er kam zu Marie. „Kann ick da irgendwas mitbringen? Also so um Schönwetter zu machen oder so? Blumen für deine Oma? So wat halt? Bin da so nich der Typ für, aber... also in dem Fall würde ich echt alles versuchen, damit es nicht ganz so schlimm wird."

Marie überlegte. „Keine Geschenke. Keine zu offensichtlichen jedenfalls. Das könnte mein Opa nur falsch auslegen. Bestechung oder so. Und ja, der ist da manchmal stur und eigen. Aber... wenn du deinen Salat machst oder so was, dann hast du meine Oma schon mal beeindruckt. Na ja, und Barry lässt sich sehr leicht mit Leckerli bestechen. Das musst du dann aber so machen, dass Opa das nicht mitbekommt." Marie lachte. „Ach Mann... Ich glaub nicht, dass es so schlimm wird, ehrlich. Aber könnte schon sein, dass mein Opa anfangs mal böse guckt. Etwa so." Sie zog die Brauen zusammen und hob die Unterlippe, schüttelte gleichzeitig abfällig und herablassend den Kopf, bevor sie ein „Tsss!" von sich gab.

Felix lachte. „Okay, dann bin ick da jetzt drauf vorbereitet."

„Mhm, gut. Und... also dass du keine Schimpfwörter benutzen solltest, weißt du noch, oder? Das wäre so oder so ein No-Go."

„Ja, ich erinner mich. Da werde ick mich zurückhalten, schon gut. Und keine derben Witze oder... überhaupt Jokes halt."

„Ja." Marie seufzte. „Nur blöd, wenn du dich verstellen musst."

Quite Suddenly (Felix Lobrecht FF)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum