Kapitel 52

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Kapitel 52

Felix hatte ihr eine Sprachnachricht geschickt: „Hey, ich komme gut durch. Bin laut Navi in einer Stunde bei dir. Bis gleich!"

Marie las noch die Bemerkungen ihrer Lektorin durch, merkte aber, dass sie sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Dann war da eine Mail, die darauf hinwies, dass mehrere DMs auf ihrem Insta-Account eingegangen waren. Dem Insta-Account ihres Autoren-Pseudonyms, der meist von der Marketing-Abteilung des Verlags bespielt wurde, aber gerade brachlag, weil es keine News gab. Ab und an schrieben dennoch ein paar Leserinnen, was Marie immer freute. Sie nahm sich dann Zeit für eine ausführliche Antwort. Darum würde sie sich also kümmern. Aber nicht mehr heute. Auch das hatte keine Eile. Nichts hatte eine Eile. Sie bezog das Bett noch neu und kam dabei schon ins Schwitzen. Sie wischte die Wohnung feucht durch und stellte einen Negativrekord auf. Und ihr Rücken tat weh. Sie machte langsam, sehr langsam. Als sie auf ihr Handy schaute, sah sie, dass die Stunde schon um war. In der abgedunkelten Küche stellte sie ein Tablett zusammen. Dann verließ sie die Wohnung. Die Treppe runter nahm sie jede Stufe doppelt, balancierte das Tablett vorsichtig und glaubte zu merken, dass es kühler war, als sie unten im Flur ankam.

Sie hatte gerade alles in den Garten gebracht, als sie ein Auto hörte. Nein, nicht irgendein Auto, sondern Felix' Auto. Das erkannte sie. Sie ging zum Hof, ohne sich besonders zu beeilen. „Hey!" Sie lachte, als sie Felix sah, der gerade aus dem Mercedes gestiegen war, die Pilotensonnenbrille auf der Nase.

Er joggte auf sie zu. „Hey!" Schon hatte er sie umarmt. „Na? Heiß siehste aus." Er strahlte sie an.

„Äh... ja", sagte Marie. „Ist ja auch heiß." Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, spürte den dünnen Schweißfilm. „Also: trinken? Pinkeln? Sachen auspacken?"

„Andere Reihenfolge, aber ja." Er wandte sich ab, schaute aber noch mal zu ihr. „Bin erst mal drin. Soll ick noch was mitbringen?"

„Die Kühlbox und Getränke aus dem Kühlschrank."

„Yo."

Marie sah ihm hinterher, dann zum Auto, überlegte, seine Sachen rauszuholen. Aber das sollte er mal schön selbst machen. Wie in Zeitlupe drehte sie sich um und ging zurück in den Garten. Hier wehte immer eine leichte Brise. So kam es ihr zumindest vor. Vielleicht lag es an den Bäumen. Jedenfalls war es hier auszuhalten. Sie machte es sich auf einer der Liegen bequem und schloss die Augen.

„Hab noch schnell die anderen Sachen hochgebracht", sagte Felix.

Marie blinzelte ihn an. „Mhm."

„Bist du müde oder was ist los?" Er hockte sich neben sie.

„Sorry." Marie sah ihn an. „Ist nur die Hitze. In Kombination mit der Kugel und... ja, ich sag's wie es ist: Wassereinlagerungen in den Beinen. Ich watschel bald wie ein Pinguin."

„Pinguine sind super Eltern. Hamwa doch schon festgestellt, oder?" Er grinste und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Hi Keks! Alles klar da drin?"

„Davon kannst du ausgehen. Hat nen Ventilator eingebaut, bekommt regelmäßig leckere Cocktails geliefert und das Fruchtwasser ist wohltemperiert."

„Okay." Felix stand auf und trat an den Tisch. „Aber dir geht es so auch gut, ja?"

„Ja. Ist alles gut und normal. Nur die Sommerhitze halt. Hättest mich mal besser so geschwängert, dass ich im Winter niederkomme."

„Beim nächsten Mal berücksichtige ich das", versprach er.

„Gut." Marie nickte und richtete sich auf. „Wie war die Fahrt? Und wie der Release oder wie das heißt? So mitten in den Sommerferien?"

Quite Suddenly (Felix Lobrecht FF)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें